168 Zentimeter pure Comedy

Ralf Schmitz machte auf seiner Tour auch Halt in Hemer. Foto: Michèle Loos
Das Bühnenbild soll, passend zum Namen des Programms, an einem Unterrichtsraum erinnern. Foto: Michèle Loos
Auch Kinderfotos teilte Ralf Schmitz mit seinem Publikum. Foto: Michèle Loos
Die beiden jungen Männer sollten Ralf Schmitz bei seinem Improvisationsspiel helfen. Foto: Michèle Loos
Seine Schwäche im Schulfach Latein stellte Ralf Schmitz auf unterhaltsame Art dar. Foto: Michèle Loos
Ralf Schmitz holte immer wieder Leute aus dem Publikum auf die Bühne. Foto: Michèle Loos

HEMER. Komiker Ralf Schmitz begeisterte am 1. Dezember 2017 rund 1500 Zuschauer. Das Grohe-Forum im Hemeraner Sauerlandpark war restlos ausverkauft.

Ralf Schmitz war erst im April mit seinem Erfolgsprogramm „Schmitz Häuschen“ im Grohe Forum zu Gast. Auch da war die Halle ausverkauft. Nun gelang ihm dies eineinhalb Jahre danach nochmal – dieses Mal mit dem neuen Programm „Schmitzen Klasse“. Wie der Name schon vermuten lässt, dreht sich der Abend um die Schulzeit. Doch nicht nur. Zusammen mit Gästen aus dem Publikum zeigt Schmitz sein Improvisationstalent. Schon ab der ersten Minute machte er klar: Der Abend kann nicht ohne das Publikum funktionieren. Immer wieder bindet er die Zuschauer mit ein, anstatt einfach stur seine auswendig gelernten Witze aufzusagen. Das gefällt auch Monika Bauhaus: „Es ist einfach klasse, wie er immer wieder das Publikum mit einbezieht. Das macht das ganze irgendwie Besonders, denn in jeder Stadt sitzen andere Menschen vor ihm.“ Auch Rainer Hoppe ist dieser Meinung: „Dadurch, dass er so oft Zuschauer auf der Bühne hatte, konnte er mit den Leuten persönlich interagieren. Das ist sicherlich seine große Stärke.“

Die gute alte Zeit

Ralf Schmitz erzählte zu Beginn von seiner eigenen Schulzeit und zog auf unterhaltsame Weise Vergleiche zwischen der damaligen und der heutigen Zeit. Dabei fehlen durfte natürlich kein Bild aus seiner eigenen Schulzeit. Trotzdem möchte er nicht nur von seiner eigenen Zeit in der Schule erzählen. Das Improvisationstalent holte sich zwei junge Männer auf die Bühne. Diesen beiden wurden zwei Sätze per Zufallsgenerator zugeteilt. Deren Aufgabe war es im improvisierten Actionfilm „die Klingel des Schreckens“ Ralf Schmitz zu helfen, das „Klingelmonster” zu überwältigen. Sie durften dabei aber nur ihre jeweiligen zwei Sätze sagen. Während Ralf Schmitz also die gesamte Story lang improvisierte und sich immer wieder etwas Neues ausdachte, waren die beiden ziemlich ahnungslos.  Über diese Ahnungslosigkeit machte sich Schmitz natürlich nur zu gerne lustig.

Viel Selbstironie

Doch Ralf Schmitz macht nicht nur Witze auf Kosten seines Publikums, er macht sich auch immer wieder über sich selbst lustig. Seine Größe von gerade einmal 1,68 Meter ist dabei immer wieder ein gutes Thema. Doch auch seine Schwäche in Latein oder sein Scheitern als Messdiener stellte er auf sehr unterhaltsame Art und Weise dar. „Es gibt viele Komiker, die hacken immer nur auf die Beziehungen zwischen Mann und Frau rum und machen sich nur über andere lustig. Bei Ralf Schmitz ist das anders. Er hat immer andere Themen und geht dabei sehr selbstironisch vor. Das gefällt mir“, sagte Peter Schmidt. Seine Frau Angelika ergänzte: „Man weiß bei Ralf Schmitz nie, was passiert. Es gibt zwar ein bestimmtes Oberthema, wie jetzt die Schule, aber er improvisiert ja auch so gerne. Da lässt er sich dann voll und ganz auf das Publikum ein.“

Nach einem zwei Stündigen Programm ging Ralf Schmitz schließlich glücklich und unter tosendem Applaus von der Bühne. Wenn er bei seinem neuen Programm „Schmitzeljagd“ wieder Halt in Hemer macht, wird er sicherlich erneut vor ausverkauftem Haus spielen. Denn viele der Zuschauer beschließen schon an diesem Abend, beim nächsten Mal wieder Karten zu kaufen: „Das war ein sehr unterhaltsamer Abend. Wir sind beim nächsten Programm definitiv wieder dabei“, verkündet Angelika Schmidt. Auch Rainer Hoppe resümiert: „Wir hatten uns relativ spät entschieden, die Karten zu kaufen. Kurz danach war es auch schon ausverkauft. Dieser Abend hat sich aber definitiv gelohnt. Also werden wir für das nächste Programm schon eher die Tickets kaufen.“ Wohin es Ralf Schmitz bei seiner nächsten Tour auch immer verschlägt - an diesem Abend hat er viele Sauerländer zum Lachen gebracht.

Von Michèle Loos
Veröffentlicht am 03.12.2017