Luxuslärm

Abschiedskonzerte im ausverkauften Parktheater

Im ausverkauften Parktheater versüßte Luxuslärm die Vorweihnachtszeit. Foto: Melina Seiler

ISERLOHN. Zum dritten Mal stand die heimische Band Luxuslärm zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Hagen auf der Bühne des Parktheaters. Bereits 2009 und 2015 fanden im Rahmen der Reihe „Rook meets Classic“ jeweils drei gemeinsame Cross-Over-Konzerte statt. Nach dem ersten Auftritt folgten zwei weitere ausverkaufte Konzerte.

Durch das Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ludwig gewinnen die Luxuslärm-Songs einen ganz neuen und besonderen Klang. Die „Lärmer“ präsentierten Stücke aus allen fünf Alben und zusätzlich eigene Interpretationen anderer Lieder. So zeigte Sängerin Jini Meyer mit dem Song „I have nothing“ von Whitney Houston aus dem Film Bodyguard einmal mehr, welche Stimmgewalt sie besitzt. Auch das Orchester begeisterte mit Filmmusik. Passend zur Weihnachtszeit spielten sie die Titelmusik von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Charmante Übergänge

Besonders klassisch wurde das Konzert, als der Keyboarder Christian Besch, der bei diesem Auftritt an einem großen Flügel saß, zusammen mit dem Orchester den ersten Satz von Beethovens Mondscheinsonate spielte.

Sehr charmante und lustige Übergänge lieferte Florian Ludwig, indem er geschickt die Songtitel in seine Sätze integrierte. So erzählte er, dass er und seine Musiker im Frühjahr, als Luxuslärm am Vorentscheid des Eurovision Song Contest (ESC) teilnahm, so lange die Telefontasten drückten, „bis es weh tat“. Genau diese Single des letzten Albums spielte die Band dann auch. Als der Generalmusikdirektor dann auch noch eine ganze Geschichte, gebildet aus Songtiteln, vortrug, war Jini hin und weg.

Ende der Luxuslärm-Ära

Der Zuschauerraum verwandelte sich bei ruhigen Stücken wie „Himmel aus Gold“ zu einem Lichtermeer, denn das Publikum schwang Leuchtstäbe, die in der Pause verteilt wurden. Als die Band zum letzten Song vor der Zugabe anstimmte, konnte sich keiner mehr auf den Plätzen halten. Inbrünstig klatschten und sangen die Zuschauer gemeinsam mit der Band das Lied „Leb deine Träume“. Das ist der Song, der immer Lebensmotto der Band war. Als er vorbei war, blieb der ganze Saal stehen und dankte der Band mit minutenlangem Applaus.

Für die meisten Anwesenden wird es wohl das letzte Luxuslärm-Konzert gewesen sein. Neben den zwei anderen Konzerten im Parktheater spielt die Band nur noch einmal am 30. Dezember in Olpe. Dann endet die Ära Luxuslärm nach elf Jahren.

Jini Meyer: „Music was my first love and it will be my last”

Turbulent hatte das Jahr 2016 begonnen: Teilnahme am ESC-Vorentscheid, das neue „Fallen und Fliegen“-Album, die Tour und alles im Zeichen des zehnjährigen Bandjubiläums. Im August dann der Schock: Die Band löst sich auf. In einem Facebook-Post erklärte Jini, dass sich zu viel geändert hat, seit sie das letzte Gründungsmitglied auf der Bühne ist.

In ihrer letzten Tour, die Anfang Dezember endete, hieß es Abschied nehmen. Das müssen jetzt auch die Iserlohner in der Heimat der Band tun. Als Jini in der Zugabe „Music was my first love and it will be my last” sang, klang es wie ein Versprechen. Sicher ist jedenfalls, ihre Musik – 250.000 verkaufte Alben – werden die Luxuslärm-Fans nie vergessen.

Von Melina Seiler
Veröffentlicht am 22.12.2016