„Art to take“ in Iserlohn — Kunst zum Mitnehmen

Das Logo der kleinen Kunstmesse Art to take. Foto: Sebastian May

ISERLOHN. Kunst für jedermann in Iserlohn. Inmitten der alten Fachwerkhäuser der historischen Fabrikanlage Maste-Barendorf fand vom 4. bis 5. November die alljährliche kleine Kunstmesse „Art to take“ statt. Die Ausstellung stand ganz im Motto: Kunst zum Mitnehmen.

Auch dieses Jahr versammelten sich wieder anerkannte Künstler aus der Region im historischen Museum Maste-Barendorf zur „Kleine(n) Kunstmesse Art to take“, um dort ihre neuesten Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese Messe findet seit 2003 jährlich statt. Die Organisation übernahm, wie die Jahre zuvor, die Iserlohner Künstlerin Angelika M. Schäfer zusammen mit dem Künstler Franz-Josef Gärtner, der ebenfalls aus Iserlohn kommt. Zu Gast waren dieses Jahr zum einen der Dortmunder Künstler Hennik Gausling, sowie Jessica Maria Toliver, eine Künstlerin aus Schwerte. Beide stellten dieses Jahr zum ersten Mal ihre Werke im Rahmen der Messe aus.

Von Kennern für Laien

Sie fand ihren Platz in Haus A der Museumsanlage und nahm mehrere Räume in Anspruch. Die Ausstellungsei für Kunstkenner, aber insbesondere auch für interessierte Laien gedacht, so Angelika M. Schäfer. „Wir wollen Leute erreichen, die sich vielleicht nicht auf irgendwelche Messen trauen, sich jedoch trotzdem für aktuelle Kunst begeistern können.“ Es gehe darum, seine Gedanken in den Werken zu finden. Getreu nach dem Motto: Kompakt, kurz, nah am Künstler und zum Mitnehmen.

Jeder der vier Künstler setzt in seinen Werken einen anderen Stil um, den man begutachten konnte. Angelika M. Schäfer steht für Nadelobjekte. In diesem Stil geht es um die kreative Auseinandersetzung mit alltäglichen Gegenständen, wie in diesem Fall die Nadel, und das künstlerische Integrieren eben jener in ein Kunstwerk. Der Mitorganisator Franz-Josef Gärtner setzt sich insbesondere mit dem Wesen des Menschen auseinander und bringt dies mit Pinsel und Farbe auf die Leinwand. Dabei spielen realistische Proportionen eher eine untergeordnete Rolle, sondern dienen dazu, Emotionen und Gedanken auszudrücken.

Skulpturen sind das Fachgebiet des Dortmunder Bildhauers Hennik Gausling, welcher sein Augenmerk ebenfalls auf den Menschen legt. Dies tut er auf reduzierende Art und Weise, indem er jeder seiner Skulpturen ein minimalistisches humanwirkendes Erscheinungsbild verpasst, welches trotz seines Minimalismus eine tiefe Interpretation ermöglicht. Die vierte im Bunde, Jessica Maria Toliver, ist Spezialistin im Umgang mit Formen und Strukturen. Durch die gezielten Scherenschnitte, sowie die sich überlagernden Kreuzschraffuren, welche häufig aus Kohle bestehen, ganz nach dem industriell geprägten Ambiente, schafft sie verschiedene Tiefeneffekte, die Besucher der kleinen Kunstmesse bewundern konnten.

Alle Jahre wieder 

„Art to take“ bot dieses Jahr seinen Besuchern einen kleinen Überblick über verschiedenste Bereiche der modernen Kunst an. Auf kleinstem Raum fanden sich verschiedenste Stile zusammen, die Kunstinteressierten eine große Bandbreite an Varianz gaben. Der Mensch an sich, das was er sieht und ihn alltäglich umgibt, bildeten die Grundlage für die ausgestellten Werke 2017. Auch Ende nächsten Jahres wird das Museum Barendorf wieder seine Pforten öffnen und Künstlern aus der Region, die Chance geben, sich zu zeigen und ihre Gemälde zu verkaufen. Unter welcher Thematik, die nächsten Künstler agieren werden und wann die Messe stattfindet, ist erst einmal so ungewiss, wie das Wesen der Kunst selbst. Doch genau das macht den Reiz der „Kleinen Kunstmesse Art to take“ aus.

Von Sebastian May
Veröffentlicht am 06.11.2017