Das „alte" Parktheater

So sah das Parktheater früher aus. Früher wurdes es von Schützen genutzt. Foto: Parktheater Iserlohn um 1955

ISERLOHN. Das Parktheater ist eine Besonderheit in Iserlohn. Es hat einen großen Teil der Geschichte Iserlohns überdauert. Doch wie kam es zum heutigen Iserlohner Parktheater? MAERKZETTEL sprach mit Marieluise Spangenberg, der ehemaligen Kulturvertreterin, über das alte Parktheater.

„Das Parktheater ist unser bestes Stück.", sagt Marieluise Spangenberg.  
Marieluise Spamgenberg war von 1953 bis 1987 bei der Stadt Iserlohn als Kulturvertreterin im Kulturamt tätig. MAERKZETTEL reiste zusammen mit ihr in die Vergangenheit des Iserlohner Parktheaters. 
 
Iserlohner Schützen bauten das Parktheater
 

Das Parktheater wurde im 19. Jahrhundert als „Haus für Geselligkeit" vom IBSV, dem Iserlohner Bürgerschützenverein, gebaut. Diese Schützenvereine entstehen aus einer alten Tradition heraus. Die Schützen waren meist auch ehemalige Soldaten. Ihre Aufgabe war es, die Städte zu schützen. Die Bürgerschützen verkörperten Schutz, Geselligkeit und Heimatliebe.  
Diese brauchten ein Haus, in dem sie sich Jahr für Jahr treffen konnten – natürlich nur unter sich Männern. 

Die Alexanderhöhe, auf der das Parktheater steht, heißt Alexanderhöhe, da die Erhöhung nach einem der obersten Schützen Alexander benannt wurde. Die alte Höhe und das Parktheater gehörte nämlich dem IBSV. „Nach einiger Zeit konnten diese, dies jedoch nicht mehr verwalten und die Höhe, sowie das Parktheater wurden Anfang der 40er Jahre der Stadt Iserlohn übergeben", so Spangenberg. 

Das Parktheater wurde zum Kino 

Nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 wurde Iserlohn von den Engländern besetzt. Die englischen Truppen übernahmen auch das Parktheater und nutzten es für ihre Truppenbetreuung.  
Der Filmtheaterbetrieb Goldermann machte dann das Parktheater zum Kino. Das Kino wurde jedoch schnell unattraktiv, weshalb Ende der 40er Jahre, die Stadt Iserlohn das Parktheater wieder für ihre eigenen Zwecke nutzen konnte. Dieser Zweck war Theater. 

„Dafür musste das Parktheater jedoch erstmal umgebaut werden", erklärte Marieluise Spangenberg.  Die Kinostühle machten Platz für Theaterstühlen, die Bühne wurde vergrößert und es wurden Garderoben geschaffen. Anfang der 50er Jahre zog sich das Kino dann immer weiter zurück. Laut Spangenberg hatte die Stadt somit Platz für ihr Programm, bestehend aus Schauspielen, Opern, Operetten und Konzerten. 

Technische Verbesserungen des Theaters 

Iserlohn hatte jedoch kein festes Theaterensemble, weshalb sie immer freie Ensembles für eine bestimmte Zeit verpflichteten. Jedoch beanspruchten diese eine bessere technische Versorgung. Das Parktheater bis dato war ihnen einfach zu unmodern. Somit wurde das Parktheater von 1960 bis 1964 erneut umgebaut und erneuert. 

Auch das Theaterprogramm veränderte sich. Das neue Parktheaterprogramm „Good vibrations" ist um einiges vielseitiger. Im Laufe der Zeit wurden auch verschiedene ABO-Angebote mit in das Programm des Parktheaters aufgenommen. 

Marieluise Spangenberg ist Kulturarbeit sehr wichtig. Sie sagt: „Bildung und Kultur sind unglaublich wichtig. Je offener und gebildeter ein Volk ist, desto humaner geht es auch in der Gesellschaft zu." Und eines der Hauptakteure darin, Kultur nach Iserlohn zu holen, ist nun mal das Parktheater Iserlohn. 

Von Jasemin Rafati Sajedi
Veröffentlicht am 11.06.2018