Jazz Campus an der Fachhochschule Südwestfalen

Jazz überwindet Grenzen

Pianist Vahagan Hayrapeteyan und Bassist Steve Zwanink. Foto: Sabrina Meyer
Die Künstler aus vier Ländern freuten sich über viel Applaus. Foto: Sabrina Meyer

ISERLOHN. Die Lichter im Eingangsbereich der Fachhochschule (FH) Südwestfalen sind leicht gedimmt. Die Spots sind auf die Bühne gerichtet. Die Instrumente sind bereits aufgebaut und die Besucher nehmen ihre Plätze ein. Der Jazz Campus wird nun schon seit mehr als zehn Jahren angeboten und kommt beim Publikum immer gut an.

Die Fachhochschule Südwestfalen lud am 17. November erneut zum Jazz Campus aus der Jazz-Veranstaltungsreihe ein. Wie die Idee für die Jazz-Abende entstand, erklärt Veranstalter Jürgen Henkelmann: „Wir haben schon lange eine Kooperation mit der Glen/Buschmann Jazz Academy aus Dortmund. Bei einer Kneipentour kam dann die Idee.“ Das Besondere am Jazz Campus sind die Künstler, die immer aus verschiedenen Ländern kommen, um dann gemeinsam an einem Abend zu musizieren.

Künstler aus der ganzen Welt

Auch dieses Mal waren wieder vier Interpreten aus unterschiedlichen Ländern dabei: Vahgan Hayrapetyan aus Armenien, Steve Zwanink aus Kanada, Gijs Dijkhuizen aus den Niederlanden und Dian Pratiwi aus Indonesien. Uwe Plath von der Glen/Buschmann Academy erklärt, was das Ganze so besonders macht. „Das sind alles Künstler aus verschiedenen Regionen der Erde. Trotzdem brauchen sie nur ein paar Minuten, in denen sie Musik zusammen machen, und es harmoniert sofort.“ Gerade das sei in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung: „Wir leben in einer Zeit, wo die Menschen wieder versuchen, Grenzen zu schaffen, und genau aus dem Grund ist es wichtig, dass man die Menschen zum Miteinander aufmuntert. Musik ist dabei nur eine von vielen Möglichkeiten.“

Und so erklärt Uwe Plath auch direkt noch eine zweite ins Leben gerufene Idee: „Wir organisieren seit einigen Jahren immer wieder einen Jugendaustausch mit der Partnerstadt Rostov on Don in Russland. Die Kinder sollen auch abseits von den Medien die Welt kennenlernen, und nicht mit Angst aufwachsen.“ Nach der kurzen Einführung geht es dann aber auch direkt mit den ersten Musikstücken los.

„Now it’s time for the beauty after all the beast“

Zuerst beginnen Hayrapetyan am Piano, Zwanink am Bass und Dijkhuizen am Schlagzeug. Sie spielen die ersten Lieder, und das Publikum ist von Anfang an begeistert. Es gibt nach jedem Stück viel Applaus, und jedes Solo der Künstler wird laut bejubelt. Nach einer Weile kommt die Sängerin Pratiwi aus Indonesien dazu und wird von ihrem Kollegen mit den Worten: „Now it‘s time for the beauty after all the beast‘‘ empfangen. Auch das Quartett kommt beim Publikum gut an. Das Stück, das die meisten Zuschauer begeistert, ist ein auf Iserlohn umgeschriebenes Stück. Der Refrain „Sunside of Iserlohn“ wurde direkt von einigen mitgesungen. 

Mehrere Veranstaltungen im Jahr

Der Jazz Campus hat sich über die Jahre hin zu einer festen Veranstaltung etabliert und wird deshalb auch drei bis vier Mal im Jahr von der FH ausgerichtet. Jazz-Freunde können sich also auch im nächsten Jahr wieder auf den Jazz Campus freuen.

Von Sabrina Meyer
Veröffentlicht am 19.11.2017