MENDEN. Seit 2009 findet jährlich die Aktion „Offene Gärten im Ruhrbogen“ statt, bei der in neun Städten private Gärten und Kleingartenanlagen besichtigt werden können. Die Maerkzettel-Redaktion war am 22. Mai in Menden unterwegs und beschreibt die Eindrücke dieses Projektes.
Gärten bedeuten Arbeit, aber auch viel Freude, wenn sie erst einmal schön angelegt sind und regelmäßig gepflegt werden. Ein Garten lädt zum Verweilen und Träumen ein oder wird für Grillfeste mit der Familie und Freunden genutzt. In Menden waren die kleine Parklandschaft des HANSA Seniorenwohnheims und die Kleingartenanlage Kleine Heide e.V. für die Öffentlichkeit zugänglich.
Eine Oase mitten in der Stadt
Das HANSA Seniorenwohnheim liegt mitten im Zentrum von Menden an einer stark befahrenen Straße. „Kaum jemand vermutet, dass im Innenhof des Wohnheims ein Garten angelegt wurde. Viele Gäste sind überrascht, hier eine kleine Parklandschaft vorzufinden“, erzählt Hausleiter Mark Schmitz. In der Tat können hier vor allem die Bewohner verweilen und sich eine Auszeit gönnen. Der Springbrunnen mit Gartenteich, der in der Mitte angelegt wurde, wird von Wegen und überdachten Laubengängen umgeben. Schmitz berichtet über den Gartenteich: „In unserem Teich schwimmen Fische, sodass wir immer mal wieder einen Fischreiher zu Besuch haben, der sich gerne bedient.“ An jeder Ecke rund um den Teich sind bunte Blumen, Sträucher oder Pflanzkästen zu finden.
Die Bewohner haben einen Kräutergarten angelegt, in dem beispielsweise Basilikum, Salbei, Bohnenkraut oder Rosmarin wachsen. Den Pflanztisch haben einige Bewohner selbst aus Holz gebaut. Der Garten gilt auch als Begegnungsstätte für die Bewohner, um miteinander ins Gespräch zu kommen und um sich auszutauschen.
Kleine Gärten ganz groß
Im Kleingärtnerverein Menden Kleine Heide e.V. sind 59 Schrebergärten mit einer Größe zwischen 330 und 420 Quadratmetern vermietet. Insgesamt zehn Gärten konnten im Rahmen der Offenen Gärten besichtigt werden.
Jeder Garten ist anders, allerdings gibt es einige Richtlinien, an die sich jeder halten muss, wie Kleingartenpächter Rudi Barton berichtet: „Ein Drittel muss mit Rasen, ein Drittel mit Sträuchern und Blumen bepflanzt sein und ein Drittel muss als Nutzfläche für Gemüse- oder Obstanbau genutzt werden.“ Für Barton und seine Frau, die den Schrebergarten seit vielen Jahren pflegen, ist der Garten Hobby und Auszeit zugleich. Er betont, dass man die Gartenarbeit gerne ausüben muss, damit man den Spaß am Garten nicht verliert.
Kleingartenpächter Kurt Klohn hat einen Garten vor 27 Jahren übernommen und kümmert sich rührend und mit viel Spaß um sein Reich. Auch ihm ist wichtig, dass die Gartenarbeit Spaß macht, er fügt aber auch hinzu: „Wir haben eine tolle Nachbarschaft hier, es ist genauso wichtig die Kontakte zu pflegen wie die Arbeit im Garten selbst.“ Klohn und seine Frau sind besonders stolz auf die Erdbeerbeete sowie das Gewächshaus, in dem derzeit Tomaten und Salat wachsen. „Alle drei Jahre muss aber etwas anderes angebaut werden. Ich wechsle daher immer zwischen Erdbeeren, Zwiebeln, Tomaten oder Kartoffeln“, erklärt Klohn.
In jedem Schrebergarten steht ein kleines Häuschen, in dem sich auch ein Wohn- und Schlafzimmer sowie ein Badezimmer befinden können. Viele Gartenbesitzer schlafen am Wochenende in diesen Häusern, die laut Richtlinie nur maximal 24 Quadratmeter groß sein dürfen. Jeder Garten ist anders angelegt und zeichnet sich durch individuellen Geschmack aus, kitschige Gartenzwerge findet man allerdings in fast jedem Garten.
Noch an zwei weiteren Sonntagen im Juni und an einem Sonntag im September können viele weitere Gärten im Ruhrbogen besichtigt werden.