Die Neuheit von Netflix

Irishman – neues Meisterwerk von Scorsese

Sogar die Plüschtiere möchten den neuen Film von Scorsese sehen. Quelle: Privat.

Am Ende des Jahres hat der berühmte Filmregisseur Martin Scorsese der ganzen Welt mit neuem Filmmeisterwerk in Vorfreude versetzt. Amerikanische Buchmacher haben schon sofort entschieden, welcher Film im 2019 den Hauptpreis auf den Golden Globe gewinnen wird.

Wahrscheinlich ist es das Hauptprojekt von Netflix im Jahr 2019 - der Film vom amerikanischen Regisseur Martin Scorsese "The Irishman", den man jetzt in voller Länge online gucken kann. Der Film dauert dreieinhalb Stunden und hat Netflix 150 Millionen Dollar gekostet. Es basiert auf den Geständnissen einer realen Person: 2003 sagte der ehemalige amerikanische Trucker Frank Sheeran, dass er für die Kommunikation der Trucker-Gewerkschaft mit der Mafia verantwortlich war und tötete Dutzende von Menschen. Robert De Niro spielt die Hauptperson im Film. Wie alle anderen Schauspieler wurde De Niro für einige Szenen mithilfe von Computertechnologie verjüngt. Neben De Niro spielen Harvey Keitel, Joe Pesci und Al Pacino im Film mit.

Es war schwer, sich einen fast vierstündigen Film vorzustellen, der den Zuschauer im Jahr 2019 vor dem Bildschirm halten würde. Von daher scheint mir der neue Scorsese-Film nach einer stillen Betrachtung noch ein größeres Rätsel zu sein. Weil es fast unmöglich ist, sofort zu verstehen, wie der Regisseur es geschafft hat, einen so langsamen und gleichzeitig zwingenden Effekt zu erzielen, wenn man niemals die Stopp- oder 10-Sekunden-vorwärts-Taste zu drücken möchte.

Der "Irishman" wirkt wie ein weiterer Almanach über die US-Kriminalwelt von Scorsese. Frank Sheeran - ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, ein lebhafter und ernster Mann, der als Fahrer arbeitet und sich nicht allzu sehr über seine Position in der Gesellschaft freut. Russell Buffalino - der italienische Mafioso, der durch eine zufällige Bekanntschaft den Helden in die Welt des kriminellen Geschäfts hineinzieht. Inmitten dieser beiden Lichter rast Jimmy Hoffa herum, ein herrischer Intrigant. Er verbrüdert sich mit der politischen Elite und stehlt mit anderen Geld von einfachen hartem Arbeitern. Diese Geschichte über drei Archetypen der amerikanischen Kriminalwelt konnte nicht weiter als ein Monolog über den falschen Weg einer Person hinausgehen. Ohne Zweifel erfüllt der Regisseur seine wichtigsten Situationsklischees mühelos und problemlos, die über Jahrzehnte hinweg geschliffen wurden. In „Irishman“ wird die kriminelle Welt als etwas Einfaches und als Routine dargestellt.

Der Regisseur blickt eher mit philosophischer Trauer auf die Unveränderlichkeit der Macht und seine Hauptpersonen und kommt zu dem Schluss, dass der Versuch, etwas damit zu tun, nur vergeblich Lebensenergie verschwendet. Die einzige Möglichkeit, die Scorsese bietet, besteht darin, ein interessierter Betrachter wie sein Hauptcharakter zu bleiben.

"Irishman" ist so gemacht, dass es fast unmöglich ist, mit ihm zu konkurrieren. Es wird fast perfekt geschossen, geschrieben und gespielt. Die drei Stars haben hier in den letzten Jahrzehnten ihre besten schauspielerischen Leistungen gezeigt. Aber daran bestand kein Zweifel. Keiner hat von Scorsese anderes erwartet, meiner Meinung nach. Interessant ist, was mit dem Genre passieren wird, dessen Gestalt Scorsese mit seinem Meisterwerk nun für immer geschlossen hat. 

Von Katarina Wahlberg
Veröffentlicht am 08.12.2019

Katarina Wahlberg

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