Mendener Medienlandschaft formiert sich neu

Die neuen Mendener Internetportale finden Anklang. Foto: Sonja Gurris

Menden. Mit der traditionsreichen „Mendener Zeitung (MZ)“ starb am 1.April 2010 ein Stück Menden. So sehen es jedenfalls einige Mendener. Nun machen sich neue Mendener Internetplattformen startklar, die die Lücke der MZ schließen wollen.

Knapp 150 Jahre alt war die „Mendener Zeitung“, als sie am 1. April urplötzlich eingestellt worden ist. Der Ippen-Verlag hatte nur wenige Wochen vor Schließung des Standortes Menden veröffentlicht, dass die Mitarbeiter bald einen anderen Arbeitsplatz haben werden. Selbst für die Mitarbeiter kam diese Entscheidung überraschend. Die „Westfalenpost Menden“, die vom WAZ-Konzern herausgegeben wird, hatte mit der „MZ“ immer Konkurrenz. Nun ist die Westfalenpost die einzige Lokalzeitung in Menden. Um die Meinungsvielfalt in Menden zu sichern, haben sich zwei neue Medien in Menden gegründet. Die Macher der „Neuen Mendener Zeitung (NeMZ)“ sowie des „Mendener Magazin“ starteten nach dem Ende der „Mendener Zeitung“ ihrerseits Internetseiten, die Mendener Themen in den Mittelpunkt stellen.

„Wollen keine Konkurrenz der Westfalenpost sein“

Nico Schwarze von der „Neuen Mendener Zeitung“ sieht seine Internetseite nicht als Konkurrenz zur Westfalenpost. „Wir können nicht mit einer Zeitung konkurrieren, hinter der ein ganzer Verlag steht. Wir wollen einfach die Mendener informieren und interessante Themen in Menden aufgreifen“, beschreibt der Mendener sein Anliegen. In der der Redaktion der „NeMZ“ arbeiten bislang alle Mitarbeiter ehrenamtlich. „Langfristig“, so Schwarze „wollen wir mit unserer Idee auch ein bisschen Geld verdienen, allerdings brauchen wir für die Umsetzung noch etwas Zeit.“ Momentan sei die „NeMZ“ eine von Idealismus geprägte Sache. Karin Drolshagen betreibt ebenfalls solch ein zeitaufwändiges Hobby. Die ehemalige Mitarbeiterin der „MZ“ hat das „Mendener Magazin“ ins Leben gerufen. Sie betreibt zusammen mit Christian Fischer seit dem 24. April 2010 die Internetseite, die genau wie die „NeMZ“ Geschichten rund um Menden veröffentlicht. Nico Schwarze und Karin Drolshagen eint eine Gemeinsamkeit – beide waren Mitarbeiter der „Mendener Zeitung“. Für beide scheint es eine Art Herzensangelegenheit zu sein, Meinungsvielfalt in den Mendener Lokalmedien sicherzustellen.

„Positiv von der Resonanz überrascht“

Karin Drolshagen arbeitet derzeit beim Soester Anzeiger. Ihre neue Internetseite hat sie mit einfachen Mitteln bekannt gemacht. „Ich habe mein Email-Adressbuch aufgeschlagen und die in Kenntnis gesetzt, denen ich ein Interesse zugetraut habe, und einige von denen angeschrieben, die als Informationsquelle in Frage kommen.“ Diese Vorgehensweise war  erfolgsversprechend. Für Karin Drolshagen seien die Reaktionen derart ermutigend, dass sie bald mit anderen Methoden für das „Mendener Magazin“ werben möchte. Die Rolle ihrer Internetseite gegenüber der „Westfalenpost“ sieht die Redakteurin ähnlich wie die „NeMZ“: „Das Mendener Magazin“ ist eine neue Informationsquelle über Menden. Nicht mehr und nicht weniger“.

Diese beiden Fälle zeigen, dass es in der Mendener Medienlandschaft spannende Veränderungen gibt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die beiden Portale in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln. Die Nutzerzahlen der beiden Internetseiten haben sich in der kurzen Anfangsphase jedenfalls stark nach oben bewegt.


Von Sonja Gurris

Veröffentlicht am 11.05.2010