Blockrudel

„Neue Platte ist poppiger und rockiger“

Die Band Blockrudel spielte ihr Releasekonzert in der Rock & Pop Fabrik in Letmathe. Foto: Melina Seiler
Serious'M und Mila wohnen in Soest und sind für das Konzert nach Letmathe gekommen. Foto: Melina Seiler
Mit ganz viel Herzblut und ohne Label hat Blockrudel ihre CD „Lichterloh“ produziert. Foto: Melina Seiler
Tänzer rappt nicht nur, sondern spielt auch Gitarre. Foto: Melina Seiler
Unter tosendem Applaus verabschiedet sich Blockrudel. Foto: Melina Seiler
Blockrudel hat eineinhalb Stunden gespielt. Foto: Melina Seiler
Laif aus Köln ist der Support von Blockrudel. Foto: Melina Seiler
Laif hat im März sein ersten Album veröffentlicht. Es heißt: „Was uns ausmacht“. Foto: Melina Seiler
Laif spielte einige seiner Songs in Begleitung von Sängerin Miriam. Foto: Melina Seiler
Miriam macht auch alleine Musik und hat ein Lied für ihre Freundinnen geschrieben. Foto: Melina Seiler

LETMATHE. Ein gutes Jahr nachdem die erste CD der heimischen Band Blockrudel erschien, gibt es schon die zweite: „Lichterloh“. Die Band um Letmather Musikschulenbesitzer Jan Zimmer gab ein fetziges Releasekonzert und überzeugte das Publikum mit ihrem Deutschrap.

„Wir haben fast unmittelbar nach der ersten CD mit der zweiten angefangen und ein Jahr und ein paar Monate gebraucht“, erzählt Sebastian Gröne, der sich als Rapper Tänzer nennt. Serious’M – bürgerlich Marcel Krufft – ergänzt: „Der erste Song, den wir geschrieben haben, war sogar unser Titelsong.“ Zusammen mit Sängerin Mila und Schlagzeuger Jan Zimmer bilden die zwei Rapper die Gruppe Blockrudel. Mit ordentlich „Wumms“ feierte Blockrudel das Releasekonzert ihrer zweiten CD „Lichterloh“ in der Rock & Pop Fabrik in Letmathe.

Die vier Musiker machen melodischen Deutschrap mit Pop-Elementen. „Im Vergleich zur ersten Platte ,Taub und Blind‘ ist diese deutlich poppiger und rockiger geworden,“ sagt Tänzer, „Wir machen immer noch Hiphop, aber haben viel mehr Gitarre drin und weniger Klavier.“ „Außerdem gibt es mehr Stimme von Mila, sie ist nicht mehr nur Backgroundsängerin“, wirft Jan ein. Bei Blockrudel ist alles selbstgemacht. „Vom ersten Tönchen bis zur CD-Pressung ohne Label. Darauf sind wir stolz“, so Tänzer.

Wuchtiger Deutschrap, der unter die Haut geht

Vorbei sind die Tage in denen Blockrudel nur acht Songs hatte und kaum Programm spielen konnte. „Jetzt könnten wir zwei Stunden füllen und direkt auf Tour gehen“, freut sich Jan. Eineinhalb Stunden heizen die Vier dann auch den Club in der Rock & Pop Fabrik mit ihrem wuchtigen Deutschrap, der unter die Haut geht, ein. Es ist voll. Kinder mit Eltern sind ebenso da wie jungen Iserlohner, die wie die Band, daran glauben, dass auch in einer Kleinstadt etwas abgeht. Ihren neuen Song „Schüsse aus der Geisterstadt“ widmet die Band genau diesem Thema.

Serious’M, Mila und Tänzer kommen aus Soest. Letzterer ist aber gerade nach Letmathe gezogen, wo das ehemalige Luxuslärm-Bandmitglied Jan Zimmer, seine Musikschule, die heute auch Veranstaltungsort ist, groß gemacht hat. Für Serious‘M ist Heimat da, wo man sich wohlfühlt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Proberaum und das Tonstudio hier haben. Wir treffen uns wöchentlich in Letmathe und proben alles durch.“

Ruhig, rockig und fetzig

Und das Proben hat sich gelohnt. Die Vier sind ein eingespieltes Team. Die Besucher singen mit und wippen, wie beim Rap üblich, mit der Hand zum Takt der Musik. Zum Glück brennt es trotz starker Hitze nicht „Lichterloh“, dafür gibt es passend zum anderen Song ordentlich „Randale“. Als Zugabe spielt Blockrudel ein zweites Mal den Titelsong „Lichterloh“, bei dem der kleine Musikschüler Till, der den ganzen Abend über textsicher in der ersten Reihe stand und mitsang, auf die Bühne kommt. Selbstbewusst nimmt er Tänzers Mikro entgegen und rappt los.

Schon als Voract hatten Laif, mit seinem ersten Album „Was uns ausmacht“, und Miriam aus Köln das Publikum in Letmathe ordentlich in Stimmung gebracht. „Mit ihrer natürlichen und ehrlichen Art Musik zu machen, haben die beiden mich gleich überzeugt“, sagt Besucherin Anja.

Mit tosendem Applaus endet ein toller Abend und viele der Besucher eilen zum Merchandisestand, um CDs zu kaufen und Autogramme abzustauben. Julia erzählt begeistert, wie sie Blockrudel findet, während sie in der Schlange wartet: „Ich liebe die Kombination aus der Wucht des Schlagzeuges und die tiefgründigen Texte. Sie können ruhig, rockig und fetzig. Die Band ist zwar ganz klar männerdominiert, doch würde der Rap ohne Milas Powerstimme nur halb so gut klingen.“

Wer Blockrudel auch live erleben möchte, kann das im Sommer in Soest beim Gedankenblitzfestival. Schon im letzten Jahr spielte die Band bei dieser Schulhofparty.

Von Melina Seiler
Veröffentlicht am 13.05.2018