Nintendo – Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte

Mario und das Nintendo Entertaiment System feiern den 25sten Geburstag. Foto: Christian Fernandes Ferreira

Iserlohn. Vor 25 Jahren zog Nintendo aus, den Videospielmarkt zu revolutionieren: Das Nintendo Entertaiment System eroberte die USA und wenig später die ganze Welt. BiTSnews wirft einen Blick auf die Geschichte des Unternehmens und lässt Studenten in Erinnerungen schwelgen.

Mario, auch Super Mario genannt : Italiener, Klempner, wohlgenährt. Und außerdem das schnauzbärtige Gesicht der japanischen Videospielfirma Nintendo. Es verwundert also nicht, dass diese den 25sten Geburtstag des Latzhosenträgers momentan tatkräftig bewirbt. Aber nicht nur ihr Vorzeigeheld feiert sein Wiegenfest. Auch Nintendos erste stationäre Heimkonsole, das Nintendo Entertaiment System hielt im Jahre 1985 Einzug in amerikanische Wohnzimmer. Und gemeinsam startete man eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Nintendos erste Heimkonsole

Nintendo bedeutet aus dem Japanischen übersetzt:„Überlass das Glück dem Himmel“. Dieses Glück hatte man dann spätestens ab dem 18. Oktober 1985. Das Nintendo Entertaiment System, kurz NES, erhob sich aus den Überresten der Spielhallenbranche, die im Jahr 1983 zusammen gebrochen war, und vollendete die Reise der Videospiele: Von den klobigen, langsam aus der Mode geratenen Automaten, war das NES der letzte Schritt, der den Exodus zu stationären Heimkonsolen vollendete. Es vollendete außerdem die Entwicklung Nintendos von einem kleinen japanischen Spielkartenhersteller, 1889 gegründet, zu einem Videospielgiganten und einem der größten Unternehmen der Welt.

Selbstgeschaffene Helden als Grundlage des Erfolgs

Das NES bot auch die Plattform für die ersten Titel einiger anderer Spielserien, die immer noch für Rekordzahlen sorgen. So feierten unter anderem „The Legend of Zelda“, „Tetris“ oder „Metroid“ ihr Debüt auf der 8-Bit-Konsole und sollten bis heute Institutionen für jeden Videospiel-Enthusiasten sein. Auch heutzutage sind vor allem die Kreationen von Shigeru Miyamoto, dem geistigen Schöpfer von Charakteren wie Mario, Donkey Kong und Link, die wichtigsten Verkaufsargumente. Keine Nintendokonsole kommt ohne Auftritte der alten Helden aus. Trotz enormer grafischer Weiterentwicklungen verkörpern diese einen unvergleichlichen Wiedererkennungswert. Einen Wiedererkennungswert, mit dem sich Nintendo deutlich von der Konkurrenz abgrenzt. Keine Spielserie der großen Konkurrenten Sony (Playstation) und Microsoft (Xbox) hat eine nur annähernd vergleichbare Fangemeinschaft.

Spiel und Handlung standen im Vordergrund“

Die Idee der Heimkonsole war dabei nichts Neues. Bereits Geräte wie das Atari 2600, welches seit 1977 auf dem Markt war, ermöglichten es, vom Sofa aus auf Pixeljagd zu gehen. Dabei ließen aber Spiele wie „Space Invaders“ etwas vermissen, womit Nintendo bis heute noch zu überzeugen weiß : Es waren nicht länger reine Umsetzungen von Spielhöllenklassiker, bei denen jedes Level gleich war und die immer dem selben Ablauf folgten. Auf der NES wurden ganze Spielwelten geschaffen und wieder erkennbare Charaktere wie Mario eingeführt. Die Transformation vom redundanten elektronischen Zeitvertreib zum geschichtenerzählenden Medium hatte begonnen. „Damals standen wirklich noch das Spiel und die Handlung im Vordergrund. Bei den neuen Konsolen, wie der Playstation 3 oder der Xbox 360 achten die Entwickler eher auf die graphische Gestaltung,während die Handlung mehr und mehr in den Hintergrund gerät. “, schwelgt Michael Kleppi, 25-jähriger BiTS-Student in Erinnerungen. „Auch die Möglichkeit, zu zweit zu spielen hat uns damals gefesselt. Man saß immer mit mehreren Leuten gebannt vor dem Fernseher und stritt sich um die beiden Controller“, ergänzt Florian Hermes, ebenfalls 25 und BiTS-Student.

Unschlagbare Verkaufszahlen

In diesem Jahr überholte Nintendos aktuellstes Zugpferd, die Wii, mit über 68 Millionen verkauften Einheiten das NES als meistverkaufteste Konsole aller Zeiten. Auch Nintendos Ikone Mario, kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Die Titel, in denen er auftrat, verkauften sich insgesamt 240 Millionen Mal. Zum Vergleich: Sega, einstiger Hauptkonkurrent von Nintendo, konnte mit seinem Held Sonic über die Jahre nur 36 Millionen Spiele absetzen.

Die Produktion des NES wurde in Japan erst 2003, also 18 Jahre nach seiner Einführung in seinem Heimatland, eingestellt. Ein Ende der Erfolgsgeschichte Nintendos ist allerdings nicht in Sicht.

Von Christian Fernandes Ferreira und Sebastian Wolf

Veröffentlicht am 10.11.2010