Flaming Lulu

„Das Feuer ist mein Adrenalin“

The Freaky Fire Fighters beim Feuershooting in Werdohl. Foto: Hendrik Klein
Lydia Schwarz arbeitet nebenbei als Extremmodel. Foto: Hendrik Klein

ISERLOHN. Als The Freaky Fire Fighters begeistern Flaming Lulu und Lars der Elfengleiche sowohl Jung als auch Alt mit vielen verschiedenen Shows. Dabei tritt das Paar unter anderem auf Stadtfesten, Mittelaltermärkten und Geburtstagen auf.

„Bei einem Auftritt der Flugträumer fing ich buchstäblich Feuer“, erinnert sich Lydia Schwarz alias Flaming Lulu zurück. Nachdem sie sich ausreichend mit der Theorie befasst und verschiedene Conventions besuchte hatte, gründete sie 2012 The Freaky Fire Fighters. Zu der Startgruppe gehörte zunächst auch Michael the Dragon.

Lars Klein, sonst unter dem Künstlernamen Lars der Elfengleiche bekannt, war zuerst nur für die Technik zuständig. Durch den Umzug von Lydia Schwarz von Buxtehude nach Iserlohn, wo Lars Klein wohnte, nahm er schließlich den Platz von Michael ein, damit weiterhin regelmäßig Proben und Auftritte stattfinden konnten. Auch er hat sich zuvor umfassend mit den Techniken der Feuerkunst beschäftigt, da es sonst zu schweren Unfällen kommen kann. „Spuckt man zum Beispiel mit Lampenöl, kann es zu gefährlichen Flammenrückstößen kommen. Spuckt man mit Feuerspuckfluid und atmet es ein oder schluckt es, kann es zu chemischen Lungenentzündungen kommen“, warnt Lydia Schwarz. Sie selber hatte, abgesehen von ein paar Brandblasen am Mund, noch nie einen Unfall.

Vielseitiges Programm

„Am liebsten trete ich bei Hochzeiten auf. Es ist schön, das Brautpaar mit einzubeziehen“, schwärmt die Artistin. The Freaky Fire Fighters bieten aber auch andere Arten von Shows an, beispielsweise im Bereich Akrobatik oder Walking Acts. Ganz neu im Programm ist eine Shaman- und Voodoo-Show. Bei den Fakir-Vorführungen nehmen sie Kakerlaken in den Mund oder lassen Vogelspinnen über ihre Körper krabbeln, während sie auf einem Nagelbrett liegen. Außerdem zeigen The Freaky Fire Fighters dem Publikum Darbietungen mit Schlangen. Die Anzahl der Auftritte unterscheidet sich von Jahr zu Jahr. Eine Show dauert in der Regel 30 Minuten. Vor jedem Event stehen viele Trainingseinheiten an.

Auftritte draußen, Proben drinnen

Während Feuershows in England oft in großen Hallen stattfinden, sind die Auftritte in Deutschland meist nur draußen erlaubt. „Das liegt an unserem Brandschutzgesetz und an den sehr vorsichtigen Feuerwehrleuten. Wenn das Wetter dann bei einem Auftritt nicht mitspielt, ist das sehr ärgerlich. Wir mussten letztens eine Show in Letmathe nach 15 Minuten abbrechen, weil wir pitschnass waren“, beklagt die Feuerkünstlerin. 

Die Proben hingegen finden meistens drinnen statt - sogar in der eigenen Wohnung. Spielzeuge, wie Lydia Schwarz sie nennt, sind unter anderem die Poi-Ketten, Snakes oder der Levi-Stick. Bei den Poi-Ketten handelt es sich um zwei einzelne Ketten mit individueller Dochtwicklung an einem Ende. Sind die Dochte an den Ketten lang, bezeichnet man sie als Snakes. Der Levi-Stick ist ein kleiner Feuerstab. Spielt der Artist ihn, sieht es so aus, als würde er fliegen. Die Spielzeuge stellt Lydia Schwarz selbst her oder bestellt sie über das Internet im Ausland. „Das Feuer ist für mich Faszination und Gefahr zugleich. Das Feuer ist mein Adrenalin“, erklärt sie begeistert. 

Von Manon Meinert
Veröffentlicht am 12.05.2016