Jörg Rene Rodegra

„Der Einzelhandel geht komplett vor die Hunde“

Hier soll der Kleine Weltmarkt entstehen. Foto: Isabelle vom Dahl
Jörg Rene Rodegra hofft auf die Etablierung des Kleinen Weltmarkts. Foto: Isabelle vom Dahl

LETMATHE. Am 20.Juni feiert der Kleine Weltmarkt in Iserlohn-Letmathe Eröffnung. Der Kleine Weltmarkt ist ein Konzept von den Brüdern Rodegra. Es geht darum, den Einzelhandel und private Anbieter zu fördern. Wie die Idee zu diesem Laden entstand und welche Ziele es gibt, erzählte Jörg Rene Rodegra der MAERKZETTEL Redaktion.

Die Brüder störten sich an den vielen Leerständen in den Innenstädten in Deutschland. So überlegten sie in der vergangen Weihnachtszeit, was sie da machen könnten.
Ein Problem des Einzelhandels ist, dass immer mehr Menschen über das Internet jegliche Produkte bestellen:
„Die Kunden gucken sich gerne die Produkte im Laden an und schauen in Anwesenheit der Verkäuferin nach, ob das Produkt im Internet günstiger ist. Das geht schon ins Asoziale“, erzählte Jörg Rodegra. So erklärt er sich auch, dass es immer mehr Filialisten gibt: „So geht der Einzelhandel komplett vor die Hunde“.
Um nun den Einzelhandel wieder zu fördern, überlegten die Brüder sich das Konzept des Kleinen Weltmarktes. Hierbei kann der jeweilige Anbieter eine bestimmte Quadratmeter Anzahl mieten, und die Zeit der Miete festlegen. Viele Anbieter teilen sich also eine Verkaufsfläche. So wird das Risiko für die Anbieter verringert, da es von den Brüdern Rodegra getragen wird.

Kunden müssen sich schneller entscheiden 

Die Anbieter sollen sozusagen täglich wechseln. Dies soll den Kunden motivieren die Kaufentscheidung schneller zu fällen. „Oft sind Kunden gelangweilt“, erzählt Rodegra. Dieser Langeweile soll der kleine Weltmarkt mit immer unterschiedlichen Gütern entgegenwirken.
„Wir geben den Menschen die Möglichkeit, sich individuell zu gestalten“, sagte Jörg Rodegra. Die Brüder erhoffen sich nämlich auch handwerkliche Anbieter. Diese könne die Produkte auch vor Ort fertigen, sodass die Wertschätzung durch die Kunden gesteigert werden würde. Hierbei denken die Ideengeber zum Beispiel an Künstler.

Der kleine Weltmarkt hat auch eine eigene Facebook-Seite und eine Homepage. Über die Homepage soll jedem ermöglicht werden, sich am Konzept zu beteiligen. Ein Traum Rodegras wäre, wenn sich der Kleine Weltmarkt überall in Deutschland verbreiten würde.

Der Name als Ziel

Der Name Kleiner Weltmarkt soll zeigen, was die Brüder anstreben: eine Ära, in der sich die ganze Welt treffen kann. Vielleicht an einem Ort, an dem irgendwann auch afrikanische Güter importiert werden, hofft Rodegra.

Bisher gab es wohl viele positive Rückmeldungen, aber Jörg Rodegra weiß auch: „Wir brauchen einen langen Atem, viele haben nämlich Angst vor etwas Neuem.“

Nun hoffen die Brüder, dass das Konzept angenommen wird und sich verbreitet.

Von Isabelle vom Dahl
Veröffentlicht am 28.06.2016