Caritas Suppenküche Rheine

Ein Herz für Bedürftige

Essensausgabe an Bedürftige Quelle: Pixabay

RHEINE. Jeden Tag sind Menschen dem Hunger und der Witterung ausgesetzt und auf sich allein gestellt. Gerade in der Weihnachtszeit kommt man gerne zusammen. Dies ermöglicht die Suppenküche des Caritasverbandes in Rheine mit festlichem Advents Gesang und besonderen Aktionen.

MAERKZETTEL: Hallo Frau Waltermann, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, um über das Thema Weihnachten in der Suppenküche zu sprechen. Seit wann üben Sie Ihren Beruf aus und welche Tätigkeiten führt er mit sich?  

Maria Waltermann: Ich bin seit September 1995 aktive Mitarbeiterin im Fachdienst Gemeindecaritas und Caritasverband Rheine. Meine Tätigkeit ist die Verbindung zwischen der Haupt- und Ehrenamtskoordination bezüglich des Caritasverbands und den umliegenden Kirchengemeinden. In diesem Fall bin ich auch der Ansprechpartner für die Suppenküche.  

 

MAERKZETTEL: Wie viele Bedürftige nutzen den Dienst der Suppenküche speziell an Weihnachten und bis wie viel Uhr haben sie die Möglichkeit bei Ihnen zu essen?  

Maria Waltermann: Die Suppenküche besuchen täglich um die 20 bis 25 Personen. Im Winter sind es häufig mehr. Seit Beginn 1993 haben wir über 315.000 Mahlzeiten an mehr als 250.000 Bedürftige verteilt. 
Unsere tägliche Öffnungszeit ist immer von 12 bis 14 Uhr. 
 

 

MAERKZETTEL: Wer bereitet das Essen für den täglichen Bedarf zu und wie viel kostet es pro Person?  

Maria Waltermann: Das Essen wird von der Caritas Einrichtung eigenständig gekocht. Unter der Woche ist die Werkstatt für Menschen mit Behinderung für die Verpflegung zuständig. An Wochenenden, sowie auch an Feiertagen, kümmert sich das Altenheim der Caritas um die Mahlzeiten. 
Das Essen wird fertig in 
Thermoporten zu der Suppenküche geliefert und anschließend von den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern an die Besucher ausgegeben.  

Die Kosten betragen pro Essen 1,50 Euro und der Pott Kaffee kostet jeweils 50 Cent. Jeder darf sich so oft nachnehmen, wie er möchte.  

 

MAERKZETTEL: Finanziert sich die Suppenküche ausschließlich über Spenden oder haben Sie Investoren?  

Maria Waltermann: Es gibt keinerlei öffentliche Zuschüsse, das heißt, dass die Stadt Rheine nichts zu den Kosten beiträgt. Selbstverständlich erhalten wir Spenden, die jedoch nicht die Kosten vollständig decken können. Das Defizit tragen schlussendlich die fünf Kirchengemeinden aus Rheine und der Caritasverband.  

 

MAERKZETTEL: Gibt es Mitarbeiter und Ehrenamtliche, die an Heiligabend im Dienst sind und ihrer Arbeit nachgehen?  

Maria Waltermann: Insgesamt haben wir 30 Ehrenamtliche Mitarbeiter. Jeder Dienst ist mit zwei Personen bestückt. An Heiligabend und während des Weihnachtskaffees sind wir mit einschließlich mir zu viert. 

Nicht nur Freiwillige Mitarbeiter arbeiten an Heiligabend, denn auch sie möchten selbstverständlich mit ihrer Familie feiern. Deshalb muss ich diese Tage gut organisieren. Die meisten haben an den Festtagen etwas geplant, was ich natürlich auch verständlich finde.  

 

MAERKZETTEL: Haben Sie zu Weihnachten besondere Aktionen? Wie zum Beispiel Plätzchen backen oder das Tannenbaum schmücken? 

Maria Waltermann: Ja, wir schmücken seit Beginn der Adventszeit. Unser Tannenbaum wurde von den Besuchern selbst geschmückt. Direkt an Weihnachten werden ab halb 2 Weihnachtslieder gesungen und Klarinetten Musik gespielt.  

Am ersten Weihnachtstag haben wir neben der regulären Öffnungszeit zwischen 14 und 16 Uhr einen Weihnachtskaffee, bei dem wir gemeinsam die weihnachtliche Atmosphäre genießen können.  

 

MAERKZETTEL: Was ist das Schönste an ihrem Beruf und was macht Ihnen am meisten Freude? 

Maria Waltermann: Die Suppenküche ist mir besonders ans Herz gewachsen, weil ich es zum einen schon lange mache und zum anderen sehe, was die Ehrenamtlichen dort leisten.  

Zudem denke ich, dass es Menschen sind, die wir vielleicht an den Rand der Gesellschaft stellen, die aber im Prinzip genauso Menschen sind, wie Sie und ich auch. 
Das Schönste allerdings, ist die Dankbarkeit der Menschen, die unsere Suppenküche besuchen. 
 

Von Tamara Berg
Veröffentlicht am 17.12.2019