Diabetes-Forschung

Forschung im Märkischen Kreis erzielt erste Erfolge

Sven Delbeck befindet sich gerade auf dem Weg zur Promotion. Fotoquelle: Sven Delbeck

ISERLOHN. Sven Delbeck arbeitet derzeit an seiner Promotion. Aufgrund eigener Betroffenheit entschied er sich in die Diabetes-Forschung zu gehen, um mit ersten Erfolgen anderen helfen zu können. Bei der innovativen Methodik, an der er arbeitet, geht es darum Insulin zu erkennen, welches durch falsche Lagerung bereits zu wenige aktive Insulin-Moleküle aufweist.

Stand 2019 waren es weltweit, laut der International Diabetes Federation, bereits 463 Millionen Diabetiker. Sven Delbeck entwickelte mit seinem Forschungsteam eine Methode im Bereich der Infrarot Spektroskopie. Neu daran war der Ansatz, die Struktur des Insulins erkennen zu wollen und nicht nur Aussagen über die Masse treffen zu können. Das Insulin muss eine bestimmte Struktur haben, um nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip im Körper aktiv wirken zu können. Dafür sind die Lagerbedingungen essenziell. Da Lagerung und Transport aber nicht nahtlos beaufsichtigt werden können, kann es zu Strukturveränderungen des Insulins kommen, welche es inaktiv werden lassen. Die schnelle Analytik-Methode gibt darüber Aufschluss, was bislang sonst keine Methode herausfinden konnte, nämlich wie wirksam das Insulin nach Eintreffen in beispielsweise Apotheken noch ist. Die Methode ist schneller, besser und genauer. Außerdem ist sie auf alle Medikamente auf Proteinbasis anwendbar. Schnell stellten sich erste Erfolge in der Forschung ein. Die Erfolge wurden unter anderem beim Diabetes Technology Meeting in Washington vorgestellt. Auch in Publikationen renommierter Fachzeitschriften wie dem ,,Journal of Diabetes Science and Technology" haben es die Forschungsergebnisse schon geschafft.
Die Forschung dient dem Ziel das Leben der Patienten zu verbessern.

Sven Delbeck startete sein Studium im Bereich der Bio- und Nanotechnologie und spezialisierte sich im Verlauf seines Studiums immer mehr Richtung Medizintechnik. Der 31-Jährige Herdecker ist davon überzeugt eine innovative neue Methode mit auf den Weg gebracht zu haben. Vor allem für Apotheken sieht er mit der Methode großes Potenzial. Binnen weniger Minuten würden der Apotheke Informationen über die Qualität des Insulins vorliegen. Die Methode müsste nur stichprobenartig durchgeführt werden und wäre einfach in der Durchführung.

In der Infrarot Spektroskopie sieht er ein großes, bislang noch nicht ausgeschöpftes Potenzial. Weiterer Bestandteil der Forschung ist es einen nicht-invasiven Weg zu finden, den Blutzuckerspiegel zu messen. Auch soll damit gelingen, genauere Blutglucose-Tageskurven zu erstellen und Fehlmessungen zu vermeiden. Aufgrund der Messung über den Gewebezucker, anstelle über das Blut, käme es nämlich zu zeitverzögerten Ergebnissen. Diese würden dann statt des jetzigen Ergebnisses, den Wert von zum Beispiel vor 15 Minuten anzeigen. Die Forschung ist noch im vollen Gange und setzt sich zum Ziel, neue innovative Einsatzbereiche für die Infrarot Spektroskopie zu finden und zu perfektionieren.

Von Assia Karnbach
Veröffentlicht am 30.01.2020

Assia Karnbach

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