Manuel Bilz:

„Ich würde gerne viel mehr von Bach spielen“

Der Künstler mit seinem Instrument. Manuel Bilz aus dem WDR Sinfonieorchester Köln mit seiner Oboe. Foto: WDR

ISERLOHN. Manuel Bilz ist Solo-Oboist des WDR Sinfonieorchesters Köln und auch kurz vor seinem Auftritt noch sehr entspannt. Der Musiker berichtet von den stressigen Vorbereitungen, seinem Abendprogramm nach dem heutigen Konzertauftritt und seinen Plänen für die Zukunft.

Mit blauem Polo-Hemd und dunkelgrauer Cargo-Hose sitzt Manuel Bilz gut gelaunt im Foyer des Parktheaters. Auch sehr kurze Zeit vor dem Auftritt trägt er noch seine Freizeitkleidung an diesem schwülen Sommerabend. „Ich hoffe, es wird im Saal gleich auch noch etwas kühler“, sagt der Solo-Oboist, der gerade frisch aus der Anspielprobe kommt.

Der gebürtige Frankfurter ist seit 2001 als Solo-Oboist Teil des WDR Sinfonieorchesters, das im Parktheater Iserlohn zu Gast ist. Sein erstes Instrument, das Klavier, lernte er schon mit fünf Jahren zu spielen, die Oboe kam dann einige Jahre später hinzu. „Oboe spielen ist in sehr jungem Alter noch nicht möglich, es ist noch zu schwer. Nachdem ich aber angefangen habe, Oboe zu spielen, habe ich es parallel zum Klavier gelernt“.

Stressige Vorbereitungen

Beim Konzert des Sinfonieorchesters werden zwei Sinfonien von Mozart, sowie ein Konzert für kleines Orchester und Oboe in D-Dur gespielt. Seinen großen Auftritt  hat Manuel Bilz natürlich im letzteren Stück. „Es ist sehr stressig, sich als Solo-Oboist, oder generell als Einzelner vorzubereiten. Wenn man alleine vorne vor dem Orchester steht, ist das auch ein ganz anderes Gefühl. Im Orchester zu proben, ist deutlich entspannter.“

Lieblingskomponist des 44-Jährigen ist übrigens Johann Sebastian Bach. „Ich würde gerne viel mehr von Bach spielen“, erwidert Bilz lachend auf die Frage, ob er denn auch einige Stücke seines liebsten Musikers spielen kann. „Das WDR Sinfonieorchester Köln ist ein romantisches Orchester, was in dieser Hinsicht leider schade ist, da sehr wenig von Bach und eher mehr von Künstlern aus der Romantik gespielt wird. Nichtsdestotrotz spiele ich hier sehr schöne Stücke.“

„Einfach nur entspannen“

Während sich das Foyer des Parktheaters langsam mit einigen Gästen füllt, lehnt sich Manuel Bilz tief in den Ledersessel zurück und sagt mit Blick auf den Abend: „Nach dem Konzert werde ich nach Hause fahren und mich einfach nur entspannen. Wobei nein, ich habe ja dann noch ein Interview“, schmunzelt er und fügt noch hinzu „aber morgen werde ich den freien Tag auf jeden Fall genießen.“ Doch auch nach dem morgigen, freien Tag werden in Zukunft noch zahlreiche weitere Konzerte auf ihn zukommen. „Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, in einem anderen Orchester zu spielen. Ich bin rundum glücklich und zufrieden hier. Bis zur Pension ist also der Plan Teil des WDR Sinfonieorchesters zu bleiben.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der Oboist und begibt sich mit gut gelaunten Schritten Richtung Ausgang, um noch mal schnell sein Handy zu checken.

Im Laufe des Abends verzaubert Manuel Bilz das fast komplett gefüllte Parktheater mit seinen mal seichten, mal lauten, mal schnellen und mal langsamen Klängen seiner Oboe. Musikliebhaber werden sich seine Kunst auch nach dem heutigen Auftritt noch längere Zeit anhören können. Umgezogen hat er sich übrigens vor seinem Auftritt dann natürlich doch noch.

Von Nicholas Ramme
Veröffentlicht am 11.06.2018