Leben retten am und im Wasser

Die große Gruppe der Rettungsschwimmer der DLRG in Hemer. Foto: DLRG Hemer

HEMER. Das Schwimmbad ist voll, die Kinder springen ins Wasser, haben Spaß und tollen herum. Ob im Sommer das Freibad oder im Winter das Hallenbad, die Schwimmbäder sind immer gut gefüllt. Umso wichtiger ist es, Rettungsschwimmer zu haben, die das ganze Geschehen gut beobachten und für die Sicherheit im Schwimmbad sorgen.

Uta Meyer-Normann ist eine von den Rettungsschwimmern der DLRG Hemer und das schon seit vielen Jahren. „Ich bin damals durch das Schwimmen zum Rettungsschwimmen gekommen. Ich wollte einen Trainerschein machen und brauchte dafür einen Rettungsschein, und dann bin ich dabei geblieben", erklärt die hauptberufliche Sportlehrerin.

Nachwuchsarbeit ist erfolgreich

Die Tätigkeiten als DLRG Rettungsschwimmer sind ehrenamtlich und trotzdem läuft es in der Nachwuchsarbeit sehr gut. „Da haben wir eigentlich keine Probleme, wir haben sehr viele Kinder, die bei uns schwimmen lernen, später dann einen Jugendschwimmschein bei uns machen und dann gerne später selber am Beckenrand stehen möchten“, erklärt ihr Kollege Dirk Trottier, der ebenfalls als Rettungsschwimmer aktiv ist. Rettungsschwimmer kann auch generell jeder werden. „Man sollte natürlich sicher schwimmen können und die Grundarten des Schwimmens beherrschen, alles Weitere kann man dann in der Ausbildung lernen.“

Der geschulte Blick

Um in den vollen Bädern den Überblick nicht zu verlieren, ist vor allem eins wichtig: ein gutes Auge. „Ich muss mir nicht immer den ganzen Schwimmbereich angucken, man erkennt sehr schnell, welche Personen man mehr beobachten muss und welche weniger“, erklärt Meyer-Normann. „Das kann man aber durch Erfahrung und Einsätze gut lernen und dann bekommt man auch einen Blick für solche Situationen."

Weiterbildungen und Schulungen sind in diesem Bereich ganz wichtig. Alle zwei, drei Jahre sollte man den Rettungsschwimmschein erneuern, um auf dem neuesten Stand zu sein. „Ich hatte im letzten Jahr einen Einsatz und musste einen Jungen retten. Er war ins Wasser gesprungen, obwohl er nicht schwimmen konnte. Ich bin dann von hinten an ihn herangeschwommen, um die Panik in seinen Augen nicht sehen zu müssen. Ich musste ihn aber nur unter die Arme greifen und ihm sagen, dass er jetzt wieder mit meiner Hilfe schwimmen kann und alles gut ist. Nach solchen Einsätzen bin ich sehr froh, dass ich vorher wieder eine Schulung hatte, weil ich mich so sicherer in meiner Aufgabe gefühlt habe.“

Es geht aber nicht nur darum, Leben zu retten. „Wir sind auch da, um den Besuchern bei Fragen zur Seite zu stehen und um auch abseits vom Wasser erste Hilfe zu leisten.“ Das Tolle an der Tätigkeit: „Es ist einfach schön, Teil einer Gemeinschaft zu sein, denn bei uns geht es nicht um Einzelarbeit, sondern darum, gemeinsam für etwas Gutes einzustehen“, beschreibt Meyer-Normann die Arbeit bei der DLRG.

Und dass einen die Arbeit auch in der Freizeit oft nicht loslässt, bestätigt die 41-Jährige und erklärt: „Wenn wir im Urlaub am Wasser sind, kann ich es einfach nicht lassen und gucke auch da immer, ob alles in Ordnung ist." Eine Leidenschaft, die die Mendenerin sowohl in ihrer Freizeit als auch in ihrem Beruf vereint.

Von Sabrina Meyer
Veröffentlicht am 27.11.2017