Ranger im Auftrag des Naturschutzes

Ranger kontrollieren regelmäßig, ob alle Tafeln, Wegweiser und Sitzmöbel intakt sind. Foto: Kathrin Bals
Der Ranger Ralf Schmidt steht den Wanderern mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Ranger Südwestfalen
Auf den Wanderwegen können auch Kinder Spaß haben. Foto: Kathrin Bals
International bekannte Künstler haben einen Kunstwanderweg geschaffen. Foto: Kathrin Bals

SAUERLAND. Ranger sind als Vermittler zwischen Mensch und Natur zu verstehen. Maerkzettel hat den Ranger Ralf Schmidt getroffen und sich über die Aufgaben eines Rangers schlau gemacht.

Ranger ist eine Zusatzausbildung und kann von dem gemacht werden, der einen sogenannten grünen Beruf erlernt hat, also beispielsweise Forstwirt, Landwirt oder Pferdewirt. Der Kamm des Rothaargebirges ist 154 km lang. Von Brilon bis nach Dillenburg braucht man je nach Form ungefähr sieben Tage. Die Aufgaben der Ranger sind ganz unterschiedlich. Unter anderem müssen sie die Infrastruktur erhalten, dazu gehört die tägliche Kontrolle der Wege im Rothaarsteig. Jeder Ranger hat hierbei seinen eigenen Abschnitt, um den er sich kümmert, sagt der Ranger Ralf Schmidt.

Bei den Kontrollen wird geschaut, ob alle Tafeln, Wegweiser und Sitzmöbel intakt sind, oder ob gegebenenfalls etwas repariert werden muss. Die Sachen sind aus Holz und ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Bei der Reparatur werden die Ranger dann auch selbst tätig. Auch das Freischneiden der Wanderwege ist wichtig, damit alles gepflegt aussieht und sicher ist, denn nichts ist schlimmer, als wenn nichts mehr gemacht wird, sagt Ralf Schmidt.

Die Regeln im Wald 

Eine besonders wichtige Aufgabe der Ranger ist jedoch auch, sich darum zu kümmern, dass sich alle Waldbesucher an die gesetzlichen Vorschriften halten. „Das ist wichtig, um den Wald, die Tiere und die Pflanzen zu schützen”, so Ralf Schmidt. Die Ranger achten also darauf, dass die Wege nicht verlassen werden, kein Müll liegen bleibt und dass im Wald kein Feuer gemacht wird.

Führungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit machen jedoch den größten Teil der Arbeit aus. Eingeschlossen sind hierbei alle Altersklassen vom Kindergarten bis zur Seniorengruppe. Die Führungen beinhalten eine Wanderung durch den Wald, für Kinder gibt es auch Spiele dazu. Bei Erwachsenen suchen diese meist die Strecke aus. Die Ranger begleiten die Gruppe dabei und erklären dann auf dem Weg allerhand Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt. Eine Führung dauert meist zwei bis zweieinhalb Stunden, besonders beliebt sind der Kyrill-Pfad und der Skulpturenweg. 

Kunstwerke in der Natur steigern die Attraktivität

Der Kyrill-Pfad ist eine Waldfläche, die den Wald zeigt, nachdem der Orkan Kyrill den ihn zerstört hat. Die umgestürzten Bäume wurden bewusst nicht weggeräumt, sondern fungieren als Hindernisse auf dem ein Kilometer langem Wanderweg. Heute, zehn Jahre später, holt der Wald sich alles zurück, die Bäume sind morsch und bieten einen neuen Lebensraum für Spechte und Insekten. 

Der Skulpturenweg ist knapp 23 Kilometer lang und kreuzt bei Kühhude den Rothaarkamm. International bekannte Künstler haben mit ihren Kunstwerken am Wegesrand einen in Deutschland einmaligen Kunstwanderweg geschaffen. In dem über Jahre angelegten Projekt sind inzwischen alle elf Kunstwerke fertiggestellt. Dadurch ist die Region noch attraktiver geworden.

Täglich haben die Ranger Begegnungen und Gespräche mit den Wanderern. Diese kennen sich dort sehr gut aus und geben Tipps, wissen was sehenswert ist und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Irgendeine Frage hat jeder mal, sagt Ralf Schmidt und diese können die Wanderer auch gerne an die Ranger richten.

Von Kathrin Bals
Veröffentlicht am 02.07.2017