Robinson - führt ein verzauberndes Leben

Bochum. Merlin, Dumbledore oder Copperfield sind euch ein Begriff. Ob die BiTSnews’ Person diesen Samstag das Zeug hat, sich in die Liste dieser Magier einzureihen?

Die Stimmung ist magisch: Wir hören dem 56-Jährigen Bochumer Robinson zu und sind verzaubert. Mit Magie ging sein Traum in Erfüllung – so klingt die Geschichte. Sein Lehrmeister war der Magier Peter Frankenfeld, der ihn vor 24 Jahren an die Kunst des Zauberns brachte. Sein Kartentrick im TV zog ihn so in den Bann, dass er sich wenig später, mit magischer Literatur, die Zauberei aneignete. Abrakadabra – Simsalabim! Aus dem gelernten Vermessungstechniker wurde ein Zauberlehrling: Er tauschte Zollstock gegen Zauberstab – Computer gegen Zylinder. Seit 1993 hat er seinen eigenen „Zauberkasten“. Denn da gründete er sein eigenes Theater im Kulturzentrum Lothringen.

Im Interview mit BiTSnews verrät uns der Zauberkünstler, wie er sein Publikum neben Tricks und Effekten in den Bann zieht und warum die Magie eine Passion für ihn ist. 

BiTSnews: Den Beruf von heute auf morgen an den Nagel hängen, dazu gehört eine Menge Mut. Haben Sie ihre Entscheidung bisher jemals bereut?

Robinson: Nein, niemals. In meinem Job als Zauberer kann ich kreativ sein. Aber durch die Verwaltung des Theaters habe ich auch genug im Büro zu tun. Da habe ich dann meinen alten Bürojob wieder.

BiTSnews: Als Magier müssen Sie Ihr Publikum verzaubern. Wie gelingt Ihnen das?

Robinson: Das Publilkum verzaubert mich, in dem es sich auf meine Tricks einlässt. Die Zuschauer müssen auf meine Kunst vertrauen und nicht skeptisch sein. Wenn ich in ein Konzert gehe, frage ich ja auch nicht, ob der Pianist sein Handwerk beherscht.

BiTSnews: Was war in den Jahren als Zauberer für Sie das größte Erlebnis?

Robinson: In den Sommerferien gebe ich Workshops für Kinder. Das Tollste für mich dabei, ist zu sehen, wie sehr die Kinder aufblühen. Eine Mutter kam einmal vor dem Workshop zu mir und sagte mir, dass ihr Sohn sehr schüchtern und verschlossen sei. Und zwar so schüchtern, dass er in der Schule nie an die Tafel ginge. Nach dem Workshop, der immer mit einer großen Aufführung endet, war der Junge wie ausgewechselt und hatte auf der Bühne überhaupt kein Problem, sich zu präsentieren.

BiTSnews: Hat sich die Zauberei in den vergangenen Jahren geändert?

Robinson: Ja, gerade Kleinkünstler wie ich legen nicht mehr so viel Wert auf ihr Outfit. Sprich: nur noch die Wenigstens zaubern mit Frack und Zylinder. Es kommt auf die Wirkung der Tricks an. Bei großen Bühnenshows hat sich die Technik verändert. Wurde die Jungfrau früher noch mit einer Kettensäge zersägt, wird sie heute mit einem Laserstrahl zerteilt.

BiTSnews: Womit beschäftigen Sie sich oder was zaubern Sie am liebsten?

Robinson: Am liebsten beschäftige ich mich mit dem Zauberwürfel und mache Tricks mit Spielkarten. Aber eigentlich geht für mich nichts über die Arbeit mit Kindern.

BiTSnews: Wenn beim Zaubern die magische Zahl 3 wäre: Welche 3 Dinge würden Sie sich zaubern?

Robinson: Gesundheit, Unabhängigkeit und immer ein gutes Verhältnis zu meinen Freunden.

BiTSnews: Welches sind die 3 Dinge, die sie an ihrem Beruf besonders schätzen?

Robinson: Zunächst einmal, viele Leute zu treffen, diese dann zu begeistern und somit auch immer neue Erfahrungen zu machen.

BiTSnews: 3 Dinge, die der Zauberer Robinson immer in seiner Trickkiste hat?

Robinson: Ein Kartenspiel, Haarringe und Vexiere (Metallnägel, mit denen man Kunststücke macht).

BiTSnews: Sie gehören mittlerweile zu den Profis. Nennen Sie uns 3 Zauberer, die Sie noch immer noch beeindrucken?

Robinson: Houdini, Merlin und Dumbledore. 

BiTSnews: Wo treffen wir Robinson in 10 Jahren?

Robinson: Hoffentlich noch auf dieser Welt.

Von Verena Holzgreve

Veröffentlicht am 16.01.2010