Sascha Vogt - „Die Welt gerechter machen“

Die BiTSnews Person der Woche ist jung und politisch engagiert. Sascha Vogt ist seit einem halben Jahr Vorsitzender der Jugendorganisation „Jusos in der SPD“. Für den engagierten Sozialdemokraten ist das ein großer Schritt.

Er ist gerade einmal 30 Jahre alt und spielt bereits im politischen Berlin eine wichtige Rolle. Sascha Vogt ist schon seit Jahren politisch engagiert und hat es nun an die Spitze der Jungendorganisation der SPD gebracht. Seit Juni 2010 ist der gebürtige Hemeraner Vorsitzender der „Jungsozialisten in der SPD“ (Jusos). Und als hätte der engagierte Mann damit nicht schon genug zu tun, arbeitet er noch als Referatsleiter bei der Hans Böckler Stiftung. 

Politik, das war schon immer die große Liebe des Hemeraners. Ob im Elternhaus oder im Freundeskreis, es wurde immer viel über politische Themen diskutiert. Da lag es nah, dass Sascha Vogt sein Hobby, das fachsimpeln über Politik, zum Beruf machen würde.

Im Gespräch mit BiTSnews spricht Sascha Vogt über seine Motivation, Herausforderungen und wie er seine Rolle in der Politik sieht.

BiTSNews: Wie bist du zu den Jusos beziehungsweise der SPD gekommen und wann war das?

Vogt: Ich war zunächst in der Schülervertretung meiner Schule aktiv und habe dabei Lust dazu bekommen, mich politisch zu engagieren. Nach der Schule stellte sich dann die Frage, wie es weiter gehen kann. Da ich eher eine eher linke Einstellung zu vielen Themen hatte und mir die damalige Bundesregierung unter Helmut Kohl nicht gepasst hat, bin ich dann zu den Jusos gegangen und habe mit ein paar Freunden eine Juso-Arbeitsgemeinschaft ‚wiederbelebt‘. (was heißt den wiederbelebt? Gabs die vorher schon mal?)

BiTSNews: Was war der Auslöser für dein politisches Engagement?

Vogt: Da gibt es sicherlich mehrere Gründe. Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem Politik immer ein Thema war. Ich hatte einen Freundeskreis, in dem wir auch viel über politische Themen diskutiert haben. Und ich wollte aber nicht immer nur darüber sprechen, sondern die Welt ganz konkret ein wenig gerechter machen und dabei selbst aktiv werden.

BiTSNews: Wie ist es zu deiner Kandidatur für den Bundesvorsitz gekommen?

Vogt: Als die ehemalige Bundesvorsitzende Franziska Drohsel ihren Rücktritt bekannt gegeben hat, stellte sich die Frage, wie es nun personell weiter gehen soll. Ich war schon vorher einer ihrer Stellvertreter, hatte viele Projekte gemeinsam mit ihr begonnen. Das war die politische Motivation: Einen linken Jugendverband weiter entwickeln. Außerdem passte die Entscheidung in meine sonstige Lebenssituation, mein Studium habe ich zum Beispiel schon lange abgeschlossen.

BiTSNews: Wie sieht die Arbeit eines Juso-Bundesvorsitzenden aus?

Vogt: Die Tage sind meistens schon ganz gut durchgeplant. Es gibt Gremiensitzungen, wie zum Beispiel den Parteivorstand. Häufig habe ich abends Veranstaltungen mit Jusos und anderen Organisationen. Dazu kommen die Veranstaltungen des Juso-Bundesverbandes und die Repräsentation des Verbandes in der Öffentlichkeit.

BiTSNews: Was sind für dich deine größten Herausforderungen in diesem Amt?

Vogt: Man muss aufpassen, dass man sich seine Ideale nicht nehmen lässt. Man hat viel mit Menschen zu tun, die schon sehr lange Politik machen. Da darf man sich nicht anpassen, sondern muss sich seine Visionen erhalten

BiTSNews: Was sind deine Ziele?

Vogt: Ich möchte, dass die Jusos ein lebendiger, linker Jugendverband bleiben. Das bedeutet für mich, auf der einen Seite inhaltliche Ideen zu entwickeln, wie wir uns die gerechte Gesellschaft von morgen vorstellen. Das bedeutet aber auch, Teil der politischen Jugendbewegung zu sein. Zu beidem möchte ich beitragen.

BiTSNews: Wie können die Jusos junge Menschen für Politik begeistern?

Vogt: Indem sie ihre Sorgen und Probleme ernst nehmen, also erstmal mit ihnen sprechen. Das funktioniert nicht, wenn man nur darauf wartet, dass die jungen Menschen zu uns kommen. Darüber hinaus müssen wir aber auch ganz konkrete Ideen und Antworten geben, wie wir die Probleme lösen wollen und – vor allem – wie man dabei mitmachen kann.

BiTSNews: Ohne welche 3 Dinge kannst du nicht leben?

Vogt:

1. Kaffee – das ist zwar nicht gesund, ist für einen guten Start in den Tag aber ein Muss.

2. Mein Handy – ich kann mir kaum noch vorstellen, wie ich mein Leben sonst organisieren sollte.

3. Meine Freunde – denn Politik ist nicht alles.

BiTSNews: Wo treffen wir Sascha Vogt in 10 Jahren?

Vogt: Ich werde sicherlich immer ein politischer Mensch bleiben. Was das dann genau ist, weiß ich jetzt noch nicht. Ich habe sowas nie lange im Voraus geplant.

Von Sonja Gurris

Veröffentlicht am 13.11.2010