The Bumblebee Massacre – Leidenschaft für die Musik

Stets Hummeln im Hintern: Fabian Czerner ist Sänger und Gitarrist von "The Bumblebee Massacre", der BiTSnews Band der Woche. Foto: Felix Japes

Diese Woche haben wir nicht einen sondern gleich vier außergewöhnliche Menschen für Euch aufgetan. Fabian Czerner, Benedikt Weber, Niklas Kespohl und Oliver Simon sind „The Bumblebee Massacre“ - die BiTSnews Band der Woche.

Das Schlagzeug scheppert, der Bass wuchtet aus den Lautsprechern, die Gitarren stimmenmal sanfte, mal harte Töne an und der Synthesizer verpasst dem Song die nötige Lässigkeit. „I don‘t think so. That he‘s in love with you“, verkündet der 23-jährige Bandsänger Fabian Czerner mit seiner rauchigen, durchdringenden Stimme.

Jeans, T-Shirt, Sneakers, das Outfit ist so lässig wie man es sich bei Indierockern eben vorstellt. Nach dem Konzert zünden sie sich eine Zigarette an, ein Bier darf ebenfalls nicht fehlen - das gehört eben dazu.

Das Bild ist eindeutig: Diese Band muss aus dem letzten Indie-Club im Londoner Underground entsprungen sein. Falsch gedacht, denn diese vier jungen Musiker kommen weder aus London noch von der Insel. Gestatten: Fabian Czerner, 23, ist für die Vocals und die Gitarre zuständig. Benedikt Weber, 21, ist das Multitalent. Er spielt Gitarre, Synthesizer und sorgt auch noch für die Backgroundvocals. Niklas Kespohl, 21, versteckt sich zwar manchmal hinter seinem Schlagzeug, ist aber nicht zu überhören. Und Oliver Simon, 19, ist seit gut einem Monat der neue Bassist der Band. „The Bumblebee Massacre“ haben sich in der kleinen bescheidenen Hönnestadt Menden einen Namen gemacht und wollen nun vom Sauerland in die große weite Welt.

Los geht es schon heute mit einem Auftritt im Pariser Club Gibus. Den Gig haben die vier Hummlen bei einem Bandcontest gewonnen. Im Interview mit BiTSnews verraten „The Bumblebee Massacre“, die sich musikalisch irgendwo zwischen den Foals, Bloc Party und den Arctic Monkeys ansiedeln, was sie für die Musik alles tun würden, wie sie sich kennen gelernt haben und wie man als kleine Band in der groß umkämpften Musikwelt überlebt.

BiTSnews: Seid wann macht „The Bumblebee Massacre“ die Musikwelt unsicher?

Fabian: Uns gibt es seit September 2008. Ich hatte vorher noch nie eine Band und da waren die Jungs einfach perfekt

Benedikt: Ich weiß es noch genau. Es war eine schicksalhafte Begegnung in einer Hagener Disco.

BiTSnews: Zugegeben, der Name ist außergewöhnlich. Wie seid ihr darauf gekommen?

Fabian: Wir saßen im Proberaum und haben uns über Tiere unterhalten. Niklas wollte auf einmal wissen was Hummel auf Englisch heißt. Und dann meinte ich so ‚Bumblebee‘.

Niklas: Und Benedikt sagt dann auf einmal ‚Bumblebee Massacre‘. Und so war der Name geboren.

Benedikt: Es ist zwar ein langer Name, aber wir haben festgestellt, dass die Leute ihn behalten.

BiTSnews: Vor ein paar Wochen erst habt ihr euch ins Studio begeben und neue Songs aufgenommen. Was ist dabei herausgekommen?

Benedikt: Wir sind sogar noch im Studio. Es dauert länger als erwartet.

Fabian: Ab nächstes Jahr gibt es dann fünf brandneue Songs von uns. Wir hatten vorher nur Aufnahmen aus unserem provisorischen Homestudio. Die waren alles andere als gut. Aber jetzt haben wir es ganz professionell aufgezogen.

BiTSnews: Wer schreibt denn die Songs und vor allem, wovon lasst ihr euch inspirieren?

Fabian: Wir denken uns die Texte alle zusammen aus.

Benedikt: Fabian schreibt die Songs, aber die Musik entsteht mit allen zusammen.

Fabian: Die meisten Lieder handeln von persönlichen Erfahrungen. Aber manchmal ist das auch echt spontan. Letzten Samstag hatten wir einen Auftritt, einen Tag vorher haben wir uns zusammengesetzt und einfach mal drauf losgedichtet.

Benedikt: Das war echt cool. Der Text besteht nur aus ganz wenigen Wörtern...

Niklas: ...aber der Song ist definitiv ein Ohrwurm!

BiTSnews: Wer euch schon kennt, der weiß: Der Bassist hat sich irgendwie ganz schön verändert.

Oliver: Genau, ich bin der Neue! Ich kenne die Jungs schon ganz lange und habe sie vor einiger Zeit angesprochen, ob ich mitmachen kann.

Fabian (lacht): Stimmt doch gar nicht, ich hab dich angesprochen! Unser vorheriger Bassist hat wegen des Studiums aufhören müssen. Da haben wir Oliver gefragt. Der hat erst gezögert und kam dann doch zu uns.

BiTSnews: Apropos Studium. Ihr seid im Studium oder geht noch zur Schule. Wie bekommt man das alles unter einen Hut?

Niklas: Das ist teilweise echt schwierig. Bis wir alle Zeit haben, dauert es auch mal eine Weile. Der eine hat bis sechs Uhr Uni, der andere hat lange Schule. Oliver kommt nicht mal aus Menden, sondern Iserlohn.

Fabian: Ich muss gestehen, dass bei mir das Studium ein wenig unter der Musik leidet. Aber, ich lebe nur einmal und zwar für die Musik. Für mich ist das völlig in Ordnung.

BiTSnews: Das heißt, wenn ihr morgen einen Plattenvertrag bekommen würdet, würdet ihr alles stehen und liegen lassen?

Niklas: Sofort. Es geht nicht nur ums Geld aber mit dem Hobby Geld zu verdienen, wäre der absolute Traum.

Benedikt: Aber ich glaube, ich würde meinen Bachelor trotzdem noch machen. Dann kann ich wenigstens sagen: ‚ich habe was Festes in der Hand‘. Das wäre mir schon wichtig und nebenbei zu studieren, das haben auch schon andere Musiker hinbekommen.

Fabian: Aber Benedikt studiert Musik, von daher passt es sogar perfekt.

BiTSnews: Wie schätzt ihr die Situation für Nachwuchsbands in der Umgebung ein?

Niklas: Es ist super schwer, einen Proberaum zu finden.

Fabian: Es gibt leider keine Clubs, in denen wir auftreten könnten. Aber es gibt schöne Veranstaltungen, wie das Total Lokal Festival in Menden, auf denen heimische Bands sich beweisen können.

Benedikt: Es ist schade, dass solche Veranstaltungen so selten statt finden. Aber man muss sagen, für unseren Trip nach Paris haben wir große Unterstützung erhalten. Der Bürgermeister hat uns höchstpersönlich finanziell unter die Arme gegriffen, wir bekommen sogar die Verpflegung gesponsert.

BiTSnews: Angenommen wir schenken euch ein One Way-Ticket für eine Großstadt außerhalb von Deutschland. Was macht ihr?

Benedikt: Wir nehmen unsere Klamotten, fahren hin und schauen, wo wir Auftreten können. Sehr gute Idee eigentlich.

Niklas: Wir sind spontan, wir würden schon wieder irgendwie zurückkommen.

Fabian: Ich kann mir gut vorstellen, mich vor den Eiffelturm zu stellen und loszulegen.

Ihr habt euren eigenen Stil, aber andere Bands und Musiker findet man ja trotzdem gut. Welche sind eure 3 musikalischen Idole?

Benedikt:

1.    Bloc Party

2.    Red Hot Chili Peppers

3.    Arctic Monkyes

Fabian:

1.    Arctic Monkeys

2.    The Kooks

3.    Bloc Party

Musiker treten ja bekanntlich an den verrücktesten und schönsten Orten auf. An welchen 3 Orten wollt ihr unbedingt eure Stücke zum Besten geben?

Oliver: 1. Auf dem Mond, da ist zwar keiner aber das wäre mal extrem cool.

Benedikt: Dann füge ich, 2., auf einem Hausdach hinzu.

Niklas: 3. Im Kino, da hätte ich mal total Lust zu.

Ein paar Erfahrungen habt ihr ja auch schon gesammelt. Was waren die 3 coolsten Auftritte, die ihr bis jetzt hattet?

Fabian:

1. Im Matrix in Bochum hatten wir einen tollen Auftritt vor 300 Leuten.

2.  In der Kulturschmiede Fröndenberg waren wir letzten Samstag.

3.  Und unser erster Auftritt in einer Mendener Kneipe vor über einem Jahr.

Wo treffen wir „The Bumblebee Massacre“ in 10 Jahren?

Oliver: Wir lassen uns überraschen.

Benedikt: 10 Jahre sind eine lange Zeit, mal sehen was dann ist.

 

Von Jana Schoo

 

Veröffentlicht am 20.11.2010