Tobi Schäfer - Die Person aus dem Radio

Tobi Schäfer mal nicht im Radio. Auch als DJ macht er eine gute Figur. Foto: Bea Pape

Anlässlich der 1LIVE Liebesalarmparty (BiTSnews berichtete) war hoher Besuch in Iserlohn auf dem Campusgelände der Business and Information Technology School (BiTS). Radiomoderator Tobi Schäfer, bekannt durch die Morningshow "Tobi Schäfer und der Bursche", stand BiTSnews Frage und Antwort.

Unsere BiTSnews Person der Woche ist den meisten Leuten wahrscheinlich nur stimmlich ein Begriff. Die Einen verbinden die Stimme mit dem Wecker und haben vielleicht nicht nur positive Gefühle dabei und die Anderen empfinden sie als nette Begleitung am Morgen. Was viele nicht wissen ist, dass Tobi Schäfer aus dem kleinen sauerländischen Balve stammt und somit die Party in Iserlohn quasi ein Heimspiel für ihn war.
BiTSnews hat nachgefragt, wie der Alltag eines Moderators aussieht und ob der Charakter Tobi Schäfer im Radio auch im echten Leben hält, was er verspricht.


BiTSnews: Wie seid ihr auf die Partylocation Iserlohner Campus gekommen? Hattest du da deine Finger mit im Spiel?


Schäfer: Nein, mit der Entscheidung, wo eine Party stattfindet, habe ich leider nichts zu tun. Wir haben da ein Team im Sender, das sich speziell um die Parties von 1LIVE kümmert. Mir wird eigentlich nur am Ende gesagt, wo ich hin muss. Aber es gefällt mir gut hier. Ich kenne Iserlohn, allerdings war ich immer nur ein paar Meter weiter - nämlich in der Eishalle - unterwegs.


BiTSnews: Wolltest du schon immer Radiomoderator werden?


Schäfer: Ich wollte eigentlich immer Fußballreporter werden, was ja sehr ähnlich ist. Richtig angefangen Radio zu machen, habe ich während meines Studiums. Ich habe Medienwissenschaften in Bochum studiert, wobei das Studium eigentlich immer nur eine Ablenkung war, da ich mehr für das Uniradio gearbeitet habe. Da habe ich eigentlich auch erst richtig gemerkt, dass das der Job ist, den ich machen will.


BiTSnews: Glaubst du, dass du bei diesem Job bleibst oder hast du andere Pläne? Fernsehen zum Beispiel?


Schäfer: Also, wenn mich nicht noch irgendein Fußballverein entdeckt, denke ich, dass ich bei diesem Beruf bleiben werde. Das Fernsehen reizt mich eigentlich nicht so sehr, da gibt es andere, die das wesentlich lieber wollen als ich. Aber vielleicht werde ich ja tatsächlich noch eines Tages Sportkommentator. Das fand ich wirklich cool. Aber eigentlich kann man das in diesem Beruf nie wirklich planen. Ich hätte auch vor vier Jahren nicht gedacht, dass ich jetzt immer noch bei 1LIVE bin.


BiTSnews: Wie ist dein Verhältnis zu deinem Moderationspartner Andreas Bursche? Seid ihr auch privat befreundet?


Schäfer: Ja, wir kennen uns schon sehr lange aufgrund einer gemeinsamen beruflichen Vergangenheit bei einem Frankfurter Radiosender. Ich habe dort Nachrichten gesprochen und der Bursche hat da moderiert. Als ich dann nach Köln zu 1LIVE gegangen bin, kam nach einiger Zeit bei den Chefs des Senders die Idee auf, dass ich mit dem Bursche ein neues Moderationsteam gründen könnte. Tja, dann habe ich ihn angerufen und schnell war klar, dass wir das gerne machen würden. Aber wir sind privat auch sehr gut befreundet.


BiTSnews: Was machst du in den Wochen, wenn du nicht "on air" bist?


Schäfer: Manchmal fahre ich sogar noch während der Arbeitswoche nach Frankfurt und spreche dort Nachrichten für einen Jugendradiosender, das ist allerdings in letzter Zeit immer weniger geworden. Sonst mache ich in meiner sendefreien Woche eigentlich all das, wozu ich in der Sendewoche nicht komme. Wohnung putzen, Sport treiben…so was eben.


BiTSnews: Wie ist dein Tagesrhythmus in der Morningshow-Woche? Wie kriegst du dich am besten wach?


Schäfer: Es hilft wirklich nur viel Schlaf, wenn man morgens um 3 Uhr aufstehen muss. Ich bemühe mich meist um 22 Uhr zu schlafen, stehe dann, wie gesagt, um 3 Uhr auf und bin dann um 4 Uhr im Sender. Die Sendung läuft dann von 5 bis 10 Uhr und bin dann meist um 11 Uhr schon wieder zu Hause. Allerdings muss ich dann oft nachmittags nochmals hin, weil dann noch irgendwas vorbereitet werden muss für den nächsten Tag. Eigentlich kann man sagen, dass solche Wochen nur aus schlafen, essen und arbeiten bestehen. Meist zieht mich dann der Kollege Bursche mit hoch, wenn ich mal nicht so wach bin, weil er so laut ist, dass man da eigentlich nicht mehr müde sein kann.


BiTSnews: Wie ist dein Verhältnis zum Sauerland?


Schäfer: Sehr gut muss ich sagen. Ich habe noch viele Freunde hier und natürlich meine Familie in Balve. Das liegt mir schon sehr am Herzen. Ich habe auch schon mal eine Zeit lang für Radio MK gearbeitet, da war ich so "das Mädchen für alles".


BiTSnews: 3 Dinge, die einen guten Radiomoderator ausmachen?


Schäfer:
1. Kreativität.

2. Reaktionsschnelligkeit.

3. Einfaches Erklären von schwierigen Dingen.

4. Weniger ist mehr! Oh, jetzt habe ich ja schon vier Dinge. Ich bin kein gutes Beispiel glaube ich.


BiTSnews: Wo siehst du dich in 10 Jahren?


Schäfer:
 Ich glaube, dass ich dann nicht mehr bei 1LIVE bin, weil ich dann wahrscheinlich zu alt bin. Aber so richtig weiß ich das noch nicht. Vielleicht dann bei WDR2 oder so. Eigentlich träume ich ja auch seit Neuestem davon, Astronaut zu werden, aber ich glaube, der Zug ist jetzt definitiv abgefahren.

Von Bea Pape und Veronika Strotmann
Veröffentlicht am 04.06.2011