Unternehmensportrait

Wie man Musiker und Events backt

Robin Brunsmeier und Teresa Schabo vor einem Plakat für das Music Fever 2018. Foto: Christopher Langer
Robin Brunsmeier aka. Binyo im Musikstudio der Soundbäckerei. Foto: Christopher Langer
Die bisher erschienenen Binyo-Alben "Der Steg ist das Ziel" und "Die Schnuppe vom Stern". Foto: Christopher Langer
Binyo auf dem Music Fever Festival 2017. Foto: Privat
Auch Stagediver kamen auf ihre Kosten. Foto: Privat
Trotz regnerischem Wetter wurde ausgelassen weiter gefeiert. Foto: Privat
Generationenübergreifend: Das Music Fever Festival. Foto: Privat
Auch 2017 gab es internationalen Besuch, Bazzookas aus den Niederlanden. Foto: Privat
Die Band Schwarzpaul aus Dortmund. Foto: Privat
Impressionen vom Music Fever Festival 2017. Foto: Privat
Rapper Serious-M von Blockrudel. Foto: Privat
Bas Barnasconi von den Bazzookas konnte die Menge im letzten Jahr begeistern. Foto: Privat

HALVER. Auf dem Gelände der Heesfelder Mühle befindet sich das Büro der Soundbäckerei. Das Musiklabel hat sich als Ziel gesetzt, junge Künstler aus der Umgebung zu unterstützen und die Kultur zu fördern. Mit ihren Events sind sie mittlerweile so erfolgreich, dass sich dieses Jahr rund 300 Bands für einen Auftritt beworben haben.

„Auf die Idee für die Soundbäckerei bin ich 2015 gekommen, als ich mein erstes Album herausbringen wollte“, erklärt Robin Brunsmeier. Der Halveraner ist unter seinem Künstlernamen Binyo bekannt. Vor drei Jahren gründete der freiberufliche Musiker das Label zusammen mit Teresa Schabo, die sich im Bereich Eventmanagement spezialisiert hatte. Die Soundbäckerei ist eine gemeinnützige GmbH, die erzielten Gewinne werden stets benutzt, um Kunst und Kultur zu fördern. Mit seinem ersten Album „Der Weg ist das Ziel“ legte er dafür damals den Grundstein.

Die Künstler

Sänger und Songwriter Binyo hat letztes Jahr bereits sein zweites Album mit dem Titel „Die Schnuppe vom Stern“ auf den Markt gebracht. Seine Musik ist ein Mix aus Rap, Pop und Reggae, dabei legt er viel Wert auf tiefsinnige Texte und versucht, die Eintönigkeit zu meiden um sich musikalisch stets weiter zu entwickeln und neue Dinge auszuprobieren.

Eines dieser Dinge ist auch das Hip Hop – Projekt „Hazefeld“, das er zusammen mit dem DJ und Rapper BassTea ins Leben gerufen hat. „Hazefeld legt eine gute Entwicklung hin“, sagt Brunsmeier. „Wir arbeiten gerade auch an einem Album“. Bisher ist eine EP mit sieben Songs erhältlich. „Grüße aus dem Digital“ heißt sie und ist über Spotify streambar.

Ein weiteres ist die Punkrockband „Instead Off“. Ihr musikalischer Stil variiert zwischen härterem Rock und seichterem Pop. Die dreiköpfige Musikgruppe spielte schon auf verschiedensten Veranstaltungen und Konzerten, unter anderem beim „Rocking Hood Festival“ in Solingen letztes Jahr.

Der erste externe Künstler, der dazu kam ist Lukas Herbertson. Der Heidelberger Sänger veröffentlichte 2015 sein Debut-Album „Wieder nur wir“.

Die Events

Neben der Label-Arbeit gehört das Veranstalten von Events zu einer der zentralen Aufgaben der Soundbäckerei. Hierbei arbeiten sie sehr eng mit dem Heesfelder Mühle e.V. zusammen. In Kooperation veranstalteten sie zum Beispiel das Kirschblütenfest im Mai, das auf dem Mühlengelände stattfand. Bei dem Fest, das 40 Stände bot und rund 10.000 Besucher vermerken konnte, boten regionale Handwerker und Künstler ihre Produkte an. Für die musikalische Untermalung sorgte die Soundbäckerei, die auf ihrer Internetseite zur Bewerbung aufriefen und anschließend eine Auswahl an Künstlern auf ihren Bühnen auftreten ließen.

Seit 2015 veranstalten sie auch das Music Fever Festival, das jährlich stattfindet und im letzten Jahr 4.000 Besucher anlockte. Unterstützt wird dieses vom Kulturförderprogramm Halver.

Das Music Fever Festival 2018

In diesem Jahr findet das Music Fever Festival am 4. und 5. August statt. Neben Binyo treten dort noch fünf weitere Acts auf, unter anderem Kai Sichtermann und Funky Götzner von der einflussreichen 70er-Jahre-Band Ton Steine Scherben auf. Neben lokalen sind dieses Jahr mit der argentinischen Band Rosario Smowing auch internationale Künstler dabei. Insgesamt gab es rund 300 Bandbewerbungen, von denen das Team der Soundbäckerei die fünf ausgewählt hat, „bei denen man die Füße nicht stillhalten kann und unaufhörlich feiern, singen und tanzen will“, wie sie auf der zugehörigen Webseite mitteilen.

Wer nun aber denkt, er sei zu alt oder zu jung dafür, liegt falsch. Ein generationenübergreifendes Programm steht nämlich im Vordergrund. „Grundsätzlich kann ich zu den Bands sagen, dass wir mit ihnen eine möglichst familienfreundliche Umgebung schaffen wollen“, so Brunsmeier. Die sechs Bands treten auf einer Haupt- und einer kleineren Nebenbühne auf, „aber nicht parallel, damit man auch alle mitkriegt. Wenn eine Band zu Ende gespielt hat, sieht man die ganzen Leute immer von der einen zur anderen Bühne pendeln. So hat man auf der unbenutzten Zeit, alles für die nächste Band aufzubauen“, erklärt Teresa Schabo.

Die Presse nahm das Festival in den letzten Jahren sehr positiv auf. So schreibt Monika Salzmann von come-on beispielsweise von einer „Super Stimmung, klasse Bands, reizvollem Ambiente und einer vorbildlichen Organisation“. Wolfgang Teipel von Guten Tach findet, dass das Festival „nicht nur musikalisch etwas Besonderes“ ist.

Von Christopher Langer
Veröffentlicht am 13.06.2018