Safe by Sound:

„Wir machen unsere eigene Musik!“

Zu sehen sind Safe by Sound. Links ist Kai Nötting und rechts Felix Brückner. Quelle: Safe by Sound

ISERLOHN. Safe by Sound: Das sind Sänger Kai Nötting und Sänger und Gitarrist Felix Brückner. Kennengelernt haben sich die beiden als Kinder beim Fußballspielen. Als Kai dann in der 8. Klasse sitzenblieb, wurden die beiden dicke Freunde. Heute bezeichnen sie sich schon als altes Ehepaar. Musik zusammen gemacht haben sie schon immer. Nach jahrelanger Erfahrung mit verschiedenen Bands sind sie jetzt nur noch zu zweit und haben ihr erstes Album zusammen aufgenommen. MAERKZETTEL nahm die beiden Musiker bei einem Interview einmal näher unter die Lupe.

MAERKZETTEL: Ihr könnt offensichtlich jahrelange Erfahrung mit Bands nachweisen. Was waren Probleme, mit denen ihr in dieser Zeit zu kämpfen hattet?

Kai: Je mehr Leute involviert sind, desto mehr Probleme gibt es meistens. Bei uns beiden auch, wir sind wie ein altes Ehepaar, da gibt‘s auch mal eine auf die Mütze. Aber das lässt sich eher klären, als wenn da fünf Leute involviert sind. Da merkt man schon: Jeder hat eine Meinung und die will dann auch durchgesetzt werden.

Jetzt ist euer erstes Album draußen. Als Inspiration nennt ihr euer alltägliches Leben. Wie läuft das ab? Lauft ihr durch die Gegend und euch kommt direkt was in den Kopf?

Kai: Bei mir sind’s meistens eher so die Melodien, die mir in den Kopf kommen. Und dann hole ich direkt das Handy raus und summe oder stammle viel mehr irgendwas da rein, was eigentlich kein Hand und Fuß hat, einfach nur eine Idee. Irgendwann geht man dann das Handy durch und denkt dann ‚Achja das ist ja eigentlich ganz cool, da kann man was draus machen‘ und dann treffe ich mich mit Felix und es wird richtig gebastelt.

Also das Komponieren macht ihr demnach zusammen?

Kai: Ja, klar. Das Meiste ist eigentlich immer Improvisation. Entweder hat Felix einigermaßen einen Gitarrengriff und eine Melodie oder ich komme nur mit einer Melodie und es wird meistens erst einmal gejamt. Und dann bleibt irgendwas davon am Ende über und das nehmen wir meistens.

Was treibt euch denn genau an, eure eigene Musik zu spielen?

Felix: Es ist halt was anderes, wenn du das, was du kreativ geschaffen hast, spielst im Gegensatz dazu, wenn du einfach irgendein Lied nachspielst. Da steckst du ganz anders drin. Was ich nur immer schade finde, ist, wenn die eigene Musik nicht mehr wertgeschätzt wird. Wenn dann auch vom Publikum oder der breiten Öffentlichkeit irgendwie vielleicht mal was kommt wie ‚Spielt ihr auch Coversongs?‘ Nein. Wir machen unsere eigene Musik. Das finde ich schade, dass das nicht wertgeschätzt wird.

Es ist ja jetzt schon ein ziemlich langer Weg bis zu eurem ersten Album gewesen. Welche Rückschläge musstet ihr in dieser Zeit wegstecken?

Felix: Eine Situation ist mir noch sehr präsent. Letztes Jahr war das. Da haben wir an einem Wettbewerb teilgenommen und den haben wir gewonnen. Der Gewinn war ein Auftritt in der Lanxess Arena in Köln vor vollem Haus. Ja und dann kam es immer näher zum Auftritt und man kommunizierte nicht mit uns, man zog sich da immer weiter raus aus der Affäre und am Ende standen wir dann da. Wir haben zwar dann da gespielt, aber neben der Lanxess Arena auf so einer ganz kleinen Bühne. Und das hat mich aufgeregt. Weil ich meine, du fährst ja nicht für dumme Nüsse durch Deutschland und machst das. Wenn du das schon legitim gewinnst, dann möchtest du natürlich auch den Preis haben.

Man kann euch anmerken, dass ihr eine echte Leidenschaft für die Musik habt. Wie fühlt es sich denn für euch an, auf der Bühne zu stehen?

Felix: Es ist einfach gut. Bei mir ist das so, du kriegst einfach nichts mehr mit. Du bist dann in dem Moment. Und das ist einfach schön.

Zum Schluss noch einen Ausblick auf eure Zukunft. Was ist euer größter Traum? 

Felix: Das Oberziel ist glaube ich, dass regelmäßig genug Leute zum Konzert kommen. Oder dass die Leute von sich aus sagen ‚Ey heute verplempern wir unsere Zeit mal auf einem Safe by Sound Konzert‘. Was wir momentan versuchen: Dass wir davon leben können. Dass du dich wirklich drauf konzentrieren kannst und nicht noch nebenbei was anders machen musst, um du dir das, was du eigentlich machen möchtest, finanzieren zu können. Das ist glaube ich das ,Oberoberziel' und wie weit es dann von da aus geht, oder was bis dahin passiert, das schauen wir mal.

Kai: Ich finde, man kann das auch nicht immer so erzwingen. Man muss es einfach machen. Entweder es klappt oder halt nicht.

Von Anna Musch
Veröffentlicht am 13.11.2017