Skaten lernen wie die Profis

Anfänger machen den „Rollgarten“ unsicher

Geduldig erklärt Daniel seinen Schülern, wie sie ihre Technik weiter verbessern können. Foto: Maite Hegemann
Zu Beginn der Stunde fahren sich alle eigenständig ein. Foto: Maite Hegemann
Vor jeder neuen Aufgabe erklärt Daniel allen Teilnehmern den theoretischen Ablauf. Foto: Maite Hegemann
Schutzkleidung ist vorgeschrieben, damit die Teilnehmer bei Stürzen geschützt sind. Foto: Maite Hegemann
Hilfestellung vom Profi erleichtert das Erlernen. Foto: Maite Hegemann
Die korrekte Fußstellung ist eine sehr wichtige Grundlage. Foto: Maite Hegemann
Der „Rollgarten" bietet optimale Trainingsbedingungen für die Skateboardschule. Foto: Maite Hegemann
Profi Marcus begeistert die jungen Teilnehmer mit seinem Können. Foto: Maite Hegemann
Langsam tastet sich die Anfängergruppe an schwierige Aufgaben heran. Foto: Maite Hegemann
Die mutigen Schüler trauen sich auch, von der größeren Rampe zu fahren. Foto: Maite Hegemann

HEMER. Auf der Skateanlage „Rollgarten“ im Sauerlandpark bietet die Stadt Hemer Skateboardkurse an. Montags bis Mittwochs versammeln sich Schülerinnen und Schüler im „Rollgarten“, um die Grundlagen, bis hin zu den coolen Tricks vom Profi zu lernen.

„Ziehst du dir bitte die Schoner an, bevor du Trockenübungen machst“, fordert Daniel Halfmann einen seiner Schüler auf, denn die dritte Anfängerstunde steht bevor. Daniel, selbst leidenschaftlicher Skater, ist der Lehrer der „Skateboardschule 360°“  und leitet drei verschiedene Gruppen mit maximal zehn Teilnehmern – Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.

Von Schonerpflicht und Grundlagen

Die Anfänger sind am Dienstagnachmittag an der Reihe. „In der Anfängergruppe sind meistens auch die jüngsten Teilnehmer. Diesmal ist leider nur ein Mädchen dabei. Sonst sind eigentlich gleich viele Jungen und Mädchen in den Gruppen“, erklärt Daniel, bevor das dritte Training der sechsköpfigen Gruppe beginnt. Während die Teilnehmer, zum Teil  mit Hilfe ihrer Mütter, die vorgeschriebene Schutzkleidung anlegen, erklärt der Kursleiter das System: „Schutzkleidung bringen die Teilnehmer selbst mit, Boards stellen wir. Bei den Skateboards gibt es schon deutliche Qualitätsunterschiede und wir möchten allen Teilnehmern gleiche Voraussetzungen bieten“.

Nachdem die Kinder mit Boards und Schutzkleidung ausgestattet sind, geht es auch schon mit dem Training los. Nach einer kurzen Begrüßung durch Daniel, bringen die Kinder die Boards ins Rollen. „Komm Sarah, Füße aufs Brett und los geht’s!“, fordert Daniel seine Schülerin zum Einfahren auf. Erstmal werden die Grundlagen der letzten beiden Wochen wiederholt und die Technik weiter verbessert. „So, jetzt macht erstmal fünf Minuten Pause und trinkt etwas“, läutet Daniel später die Trinkpause ein.

Von Vorbildern und Begeisterung

Während sich die Teilnehmer vom ersten Teil der Trainingseinheit erholen, trifft ein weiterer Skater im „Rollgarten“ ein. Marcus Lenke, ein international erfolgreicher „Pool“-Skater und Freund von Daniel, fährt sich ein. „Kommt, wir schauen uns mal an, wie ihr in zehn Jahren fahren könnt“, ruft Daniel seinen Schülern zu und gemeinsam schauen sie Marcus beim Skaten zu.

„Boar, das sieht ja cool aus. Du bist richtig gut!“, ruft Michael dem Profi zu. Auch David ist begeistert: „Cool! Daniel, können wir auch mal hier im Pool fahren?“. „Hier skatet ihr frühestens, wenn ihr 18 seid“, antwortet Daniel schmunzelnd, „jetzt gehen wir erstmal herüber zur kleinen Bahn und üben weiter an den Grundlagen“.

Von Mutproben und Zwergentoiletten

Auf der kleinen Bahn steht den sechs Teilnehmern eine Mutprobe bevor. Heute dürfen sie dort erstmalig die beiden Rampen herunterfahren. „Wichtig ist, dass ihr ganz weit runter in die Hocke geht. Stellt euch einfach vor, ihr würdet auf einer Zwergentoilette sitzen“, veranschaulicht Daniel die neue Aufgabe. Während Silas, David und die anderen begeistert von der neuen Herausforderung sind, möchte sich Michael der Mutprobe noch nicht stellen. „Ich schaue mir das heute lieber erstmal an. Ich  traue mich noch nicht“, erklärt er Daniel. „Ich zwinge niemanden zu etwas. Wenn jemand nicht möchte, dann muss er auch nicht. Wir sind hier ja schließlich nicht in der Schule“, sagt Daniel.

Zum Ende der Trainingseinheit traut sich Michael dann doch noch, die Rampe herunterzufahren – natürlich mit Daniels Unterstützung. „Heute konnte man die unterschiedlichen Charaktere innerhalb der Gruppe deutlich erkennen“, erklärt der Kursleiter, „einige sind sehr motiviert und mutig, andere schauen lieber erst den anderen zu und entscheiden dann, ob sie sich auch trauen“.

Bis zur nächsten Woche

Und dann ist die heutige Trainingseinheit auch schon wieder vorüber. Alle Leihboards werden weggeräumt und die Schutzkleidung abgelegt. „Ich freue mich schon wieder auf das nächste Training. Es hat mir heute sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Sarah begeistert aber erschöpft.

„Bis nächsten Dienstag“, verabschiedet Daniel seine Schüler und begrüßt die Teilnehmer der nächsten Gruppe, die im Anschluss im „Rollgarten“ trainiert.

Von Maite Hegemann
Veröffentlicht am 18.05.2018

Maite Hegemann

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