Da gaffen nur die Affen

Gaffen tun sie alle. (Foto:Pixabay)

Aschaffenburg – Auf der A3 spritzte ein Feuerwehrmann, nach einem schweren Unfall mit drei Toten, mehrere Fahrzeuge nass. Der Grund: die Fahrzeugführer machten Bilder und Videos von der Unfallstelle.

Nun wird der Feuerwehrmann zur Verantwortung gezogen, anstatt, dass die Gaffer bestraft werden. Die Schaulustigen zeigen keinerlei Respekt gegenüber den Toten und/oder den Verletzten und Hinterbliebenen. Aber ein Feuerwehrmann wird beschuldigt einen GEFÄHRLICHEN Eingriff in den Straßenverkehr getätigt zu haben. Ich hoffe doch, dass die armen Autos das bisschen Wasser unbeschadet überstanden haben. Die Gaffer haben ebenso den Verkehr gefährdet, wie auch behindert und zudem eine Ordnungswidrigkeit begangen, denn das Handy hat am Steuer nichts zu suchen. Und wer von den Hinterbliebenen oder Verletzten möchte sich später schon gerne in sozialen Medien wiederfinden oder auf dem Handy Anderer? Oder würden Sie das wollen? Thomas Rollmann, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Aschaffenburg sieht das Handeln des Feuerwehrmannes differenziert. Auf der einen Seite findet er es in Ordnung, die Gaffer auf deren deviantes Verhalten aufmerksam zu machen. Auf der anderen Seite erklärt er, dass es Aufgabe der Polizei sei, die Gaffer zu verfolgen. Die Polizei kann aber auch nicht alles verfolge. Und wenn die Möglichkeit besteht, Menschen auf deren Fehlverhalten aufmerksam zu machen, dann sollte sich nicht nur die Polizei einmischen dürfen, sondern jeder Mensch sollte sich dazu verpflichtet fühlen, die Leute in dieser Hinsicht zu verbessern.

Die Rettungssanitäter sind auch dazu verpflichtet, den Menschen zu helfen, doch bis sie zum Ort des Geschehens eintreffen, sollten auch andere Leute versuchen, den Verletzten zu helfen. Warum sollte es dann im Straßenverkehr anders laufen? Egal, ob Polizist, Feuerwehrmann, Sanitäter oder Bürger, jeder sollte die Personen von solch respektlosen Taten abhalten. Solche verantwortungslosen Aktionen führen zu weiteren Umständen, wie zum Beispiel ein Unfall 2015 auf der A46 beweist, bei dem zwei junge Männer ihr Leben verloren, und die Eltern den Tod ihrer beiden Söhne über Facebook erfuhren. Sofort eilten sie zur Unfallstelle und erschwerten den Polizisten und den Feuerwehrmännern die Arbeit. Der Feuerwehrmann hat meiner Meinung nach alles richtig gemacht, indem er die Schaulustigen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Sollte ein solches Verhalten schwerere Folgen mit sich ziehen, so sollten sich die Menschen fragen, ob man überhaupt noch etwas machen darf, um Leute von solchen Taten und Ordnungswidrigkeiten abzuhalten. Nur ich würde mich nicht gerne, in einem solchen Zustand, in den sozialen Netzwerken wiedersehen. 

Von Ammar Nukic
Veröffentlicht am 22.11.2017