Kommentar

Der Messerangriff auf den Bürgermeister

Mit einem Messer versuchte der 56- jährige Angreifer, den Bürgermeister von Altena zu verletzen. Foto: Pixabay

ALTENA. Auf den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein, wurde am Montagabend ein Attentat verübt. Mit einem 30 Zentimeter langen Messer wurde der 54- jährige CDU Politiker in einem Imbissladen verletzt. Sein Angreifer war ein 56- jähriger alkoholisierter Deutscher, der ihm ein Messer an den Hals gehalten hat, welches Hollstein selbst wegdrücken konnte. Wie die örtlichen Medien berichteten, trug Hollstein eine circa 5 Zentimeter lange Schnittwunde davon, die im Krankenhaus geklebt wurde. Er konnte am selben Abend das Krankenhaus verlassen.

Die Imbissbesitzer, ein Vater und sein Sohn, sind Hollstein zur Hilfe gekommen, dabei wurde der ältere Ladenbesitzer leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft Hagen geht laut des WDRs von einer spontanen Tat aus.  Der Hintergrund des Angriffes war die Verärgerung des 56- jährigen arbeitslosen Maurers über die Flüchtlingspolitik des Bürgermeisters. Obwohl er aufgebracht war, ist das Verhalten des Maurers für mich total ungerechtfertigt. Niemand darf einfach nach einem Messer greifen, nur weil ihm etwas nicht passt. Er meinte bei dem Angriff: „Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena". Dass er verdurstet, ist wohl nicht die Schuld des Bürgermeisters. Jeder Mensch muss seine Rechnungen zahlen, und jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn er nicht aus eigener Kraft für seinen Lebensstandard sorgen kann, hätte er immer auch andere Hilfen in Anspruch nehmen können.

 In der Vergangenheit rückte Andreas Hollstein durch seine Flüchtlingspolitik stark in den Vordergrund. Die Stadt Altena nimmt mehr Flüchtlinge auf, als sie müssten. Dafür nahm Hollstein stellvertretend für die Stadt Altena im Mai 2017 von Bundeskanzlerin Angela Merkel den ersten Nationalen Integrationspreis entgegen. Zu der Redaktion „Bento" meinte Hollstein im Jahr 2016, dass Armut kreativ macht. Nicht nur das Geld fehlt in Altena, sondern auch die Menschen. Die Stadt hat nur knapp 18.000 Einwohner. Aktuell leben 450 Flüchtlinge in der Stadt. 

 Viele sind der Meinung, dass die Einheimischen bei Hollsteins Flüchtlingspolitik vernachlässigt werden. Auch ich finde, dass man mehr Geld in die Attraktivität der Stadt stecken sollte, statt in die zusätzliche Flüchtlingshilfe. Prinzipiell ist es wichtig, anderen Menschen zu helfen, aber das darf den Umfang nicht überschreiten, damit es für alle Menschen tragbar ist. Trotzdem ist eins klar: es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, nach einer Waffe zu greifen. Gewalt ist nie eine Lösung, und der Täter muss bestraft werden, egal ob er im Affekt gehandelt hat oder nicht. Ich bin der Meinung, dass beide Seiten der Thematik beleuchtet werden müssen. Auch wenn es sehr ehrenwert von dem Bürgermeister ist, sich mehr Flüchtlingen anzunehmen, so sollte man die Bedürfnisse der Einwohner auch nicht in den Hintergrund stellen. Zwei unterschiedliche Kulturen treffen bei der Zuwanderung aufeinander, diesen Aspekt darf man nicht vergessen. Deswegen wird das Zusammenleben auch in manchen Fällen Problematisch. Es hätte ausgereicht, nur die vorbestimmte Anzahl an Flüchtlingen aufzunehmen, um so ein konfliktfreies Miteinander zu gewährleisten. Man sollte jetzt nicht die ganze Thematik in Frage stellen, sondern gegen die Gewalt vorgehen und die Flüchtlinge unterstützen, die integriert werden wollen.

Von Viola Schütz
Veröffentlicht am 03.12.2017