NRW Landtagswahl 2017

"Es gibt schon seit langem nichts aufregendes mehr"

Das Rathaus der Stadt Iserlohn. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der CDU. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der SPD. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der FDP. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Grünen. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Grünen. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Linken. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Linken. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Piraten. Foto: Fabian Zimmer
Ein Wahlplakat der Piraten. Foto: Fabian Zimmer

ISERLOHN. Auf die Fragen, wie die Bürger den Wahlkampf in NRW erlebt haben und ob Wahlplakate noch eine Rolle spielen, hat Maerkzettel am Tag der Abstimmung im Wahllokal am Rathaus Antworten gesucht.

Auf dem Boden vor dem Wahllokal sind noch Schlieren eines weggewischten Graffitis zu sehen. Am Morgen hatten dort Anhänger der AfD einen Wahlslogan aufgemalt. „In Wahllokalen und vor der Tür ist Parteiwerbung verboten“, erklärt Michael Rosin von der Stadt Iserlohn, daher hatten die Wahlhelfer das Graffiti noch vor dem Start der Abstimmung entfernt. Auf der anderen Straßenseite sei dies aber theoretisch schon wieder möglich. Die Werbeflächen sind begrenzt, deswegen müssen die Parteien zuerst bei der Stadt eine Genehmigung anfordern, wenn sie an einem bestimmten Ort Plakate aufstellen wollen. Manche Bereiche seien dabei ausgeschlossen, beispielsweise, wenn dadurch Gefahren im Verkehr entstehen könnten.

So lief der Wahlkampf

Bei der Wahrnehmung des Wahlkampfes sind die Meinungen sehr verschieden: „Ich habe vom Wahlkampf, abgesehen vom Radio und Fernsehen, nur wenig mitbekommen“, sagt Gabriele Oelrich. Außerdem gäbe es seit langem nichts Aufregendes mehr in der Politik. Am Beispiel von Martin Schulz könnten die Wähler erkennen, dass schillernde Persönlichkeiten wichtig seien, und das würde ihr in diesem Wahlkampf fehlen.

Janina Mockenhaupt hingegen sagt, sie habe in Iserlohn viel Wahlkampf wahrgenommen. Neben Wahlveranstaltungen von SPD und Linke habe sie auch eine Veranstaltung der AfD gesehen, dort sei sie allerdings schnell weitergegangen. „Die Art des diesjährigen Wahlkampfs hat mir sehr gut gefallen“, sagt Dannis Ortega. Besonders die starke Social Media-Präsenz habe er positiv aufgefasst.

Warum die Bürger den Wahlkampf so unterschiedlich aufgenommen haben, liegt wohl an den verschiedenen Lebensweisen. Menschen, die viel auf der Straße unterwegs sind, haben vermutlich andere Werbeaktionen der Parteien miterlebt als die, die lieber zu Hause bleiben und sich eher über Medien wie das Fernsehen oder Internet informieren.

Wenig Relevanz

Beim Thema Wahlplakate fällt auf, dass die Befragten alle eine ähnliche Ansicht haben. „Die Plakate sind alle gleich und haben mich nur wenig beeinflusst“, sagt Janina Mockenhaupt. Die Plakatwerbung sei nichtssagend und völlig an ihm vorbeigegangen, sagt Markus Jöris. So und ähnlich klingen die Aussagen fast aller befragten Wähler. Die Plakatwerbung scheint zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Banale Slogans und mangelnde Innovation führen dazu, dass viele Wähler den Plakaten kaum noch Beachtung schenken.

Von Fabian Zimmer
Veröffentlicht am 14.05.2017