LÜDENSCHEID. Der digitale Wandel ist ein Hauptthema im aktuellen Wahlkampf. Doch was bedeutet das überhaupt? Maerkzettel hat mit der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, kurz Jusos, und der Jungen Union gesprochen.
Kein anderes Thema wird so stark diskutiert wie die Digitalisierung. Die Parteien werben mit einem starken Ausbau des Internets für alle Bürger, das müsste so selbstverständlich sein wie die Strom- und Wasserversorgung. Betroffen ist auch das Sammeln der Daten der Bürger – alle Parteien haben dieselbe Einstellung, jedoch mit schwankender Gewichtung.
„Digitalisierung ist ein Thema, das mittlerweile jeden betrifft“, sagt Manuel Bunger, Vorstand der Lüdenscheider Jusos. Er findet den Ausbau der Glasfasernetze, durch die mehr Bürger einen schnelleren Internetzugang haben, sehr wichtig. Der Ausbau wäre nicht nur für die Bürger von Vorteil, sondern auch für die ansässigen Firmen in NRW: „Immer mehr Firmen investieren in die Automatisierung, sodass reichlich Arbeitsplätze verloren gehen. Mit dem Ausbau der Glasfaser wären wir attraktiver, und Unternehmen erhalten ihre Standorte in NRW und somit die Arbeitsplätze“, so der 24-Jährige. Shari Kowalewski findet klare Worte, was den Datenschutz angeht: „Die Daten sollen nicht wahllos gesammelt werden, sondern es sollte klar gekennzeichnet werden, was und für welchen Zweck die Daten gespeichert werden. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen müssen kürzer und transparenter sein, damit jeder auch versteht, was er gerade zustimmt.“ Auch zur allgemeinen Versorgung beziehen die Jusos eine klare Stellung: „So wie es selbstverständlich ist, dass wir Straßen und Schienen haben, muss auch ein besseres Glasfasernetz vorhanden sein, ohne Profit daraus zu schlagen“, so die 22-Jährige.
Während die Jusos klar Stellung beziehen, gibt sich die Junge Union eher bedeckt zum Thema Digitalisierung. „Das Thema Digitalisierung ist besonders wichtig für junge Menschen und auch für die Firmen. So bleiben diese attraktiv für junge Menschen“, sagt Lucas Karich, Stadtvorsitzender der Jungen Union in Lüdenscheid. Beim Thema Datenschutz sind sich beide Parteien einig: Es herrscht Verbesserungsbedarf. „Wir hatten große Datenpannen, die so nicht hätten passieren dürfen. Die Sicherheit der Daten muss verbessert werden, und es muss ein einheitliches Recht geben, an das sich auch Großkonzerne wie Google halten müssen“, sagt Timothy Kahles, der Kreisvorsitzende der Jungen Union im Märkischen Kreis. Fest steht, egal welche Parteien die Regierung bilden, beim Thema Digitalisierung sind sich die beiden Gruppen einig, und sehen dort eindeutigen Handlungs- und Optimierungsbedarf.