André Gatzke

„Ein elefantastischer“ Tag in Hemer

André Gatzke auf der Bühne im Sauerlandpark Hemer. Foto: Vera Brüssow
Der Kika-Moderator animierte die Kinder u.a. zum Puzzeln. Foto: Vera Brüssow

HEMER. Der Kika-Moderator der „Sendung mit dem Elefanten“ war mit der André-Spieleshow zu Gast in seiner Heimatstadt Hemer. Mehrere Showabschnitte und Stunden spielte André Gatzke im Rahmen des „Elefantastischen Tags“ im Sauerlandpark. Maerkzettel hat den sympathischen WDR-Moderator zum Interview getroffen, um zu erfahren, wie er zum Fernsehen kam, wie eine Spieleshow abläuft und was für 2016 noch alles geplant ist.

Maerkzettel: Hallo André, du bist in Hemer aufgewachsen, wohnst aber inzwischen in Köln. Wie oft kommst du überhaupt noch hier in die Heimat?

André: Bis ich 18 Jahre war, habe ich in Hemer gelebt. Mit 17 habe ich schon meine Ausbildung zum Hotelfachmann gemacht und bin danach nach Münster zur Timmermeister Schule gegangen und habe eine Ausbildung als Ergotherapeut absolviert. Seit ich in Köln lebe und meine eigene kleine Familie habe, komme ich leider immer weniger nach Hemer. Ich telefoniere natürlich regelmäßig mit meiner Familie und Freunden von hier. Jedes Mal, wenn ich nach Hemer komme, fahre ich mit meinem Auto durch die komplette Stadt, um zu sehen, was sich verändert hat.

Maerkzettel: Ausbildungen zum Hotelfachmann und Ergotherapeuten sind keine typischen Einstiegswege ins Fernsehen. Wie bist du zum Fernsehen gekommen?

André: Viele steigen quer beim Fernsehen ein, zum Beispiel als Kabelhilfen. Bei mir kam der Kontakt über eine Freundin zustande. Sie hat gelesen, dass der WDR ein neues Gesicht sucht und hat mich überredet dort mitzumachen. Gemeinsam sind wir zum Casting gefahren, bei dem sich tausend weitere Personen beworben hatten. Meine Freundin hat den Job allerdings nicht bekommen, sondern ich. Noch heute werde ich auf Veranstaltungen von prominenten Moderatoren angesprochen, die zu mir sagen: André, wir wollten die Sendung damals auch gerne machen.

Maerkzettel: Und wie wurdest du dann Teil von „Die Sendung mit dem Elefanten“?

André: Vor ein paar Jahren sollte die „Sendung mit dem Elefanten“ entwickelt werden. Ich habe die Anfrage vom WDR zur Sendung bekommen, als ich im Urlaub in Neuseeland war. Ich war total baff und begeistert über die Anfrage und habe direkt zugesagt. Seit acht Jahren moderiere ich die Sendung schon.

Maerkzettel: Du bist auch als Drehbuchautor für „Die Sendung mit dem Elefanten“ tätig.

André: Richtig, gemeinsam mit Redakteuren schreibe ich das Drehbuch. Als gelernter Ergotherapeut war ich schon immer beratend tätig. Da ich seit der ersten Minute der Sendung dabei bin, habe ich sehr viele Entwicklungen erlebt und ich hab jede Menge Idee im Gepäck. Ich bringe Erfahrungen aus meinem Job als Ergotherapeut ein. Mir fiel es schon immer leicht Kindern die Welt zu erklären. 

Maerkzettel: 2015 ist dein Buch „Das André Spielebuch“ erschienen. Hier werden 365 Spiele vorgestellt. Wie sind dir so viele Spiele eingefallen?

André: Das Konzept des Buches ist es, einfach eine Seite im Buch aufzuschlagen und direkt loszuspielen. Ungefähr 150 Spiele kommen aus dem Bereich der Ergotherapie, weil dort viel mit spielerischen Elementen gearbeitet wird. So werden in dem Buch neben jeder Menge Spaß auch noch verschiedene Fähigkeiten, wie Feinmotorik, Konzentration und so weiter verbessert. Viele Spiele habe ich mir spontan ausgedacht, so sind zum Beispiel sechs Spiele im Bad entstanden. Oder ich habe mir angeguckt, wie Kinder in anderen Ländern spielen. Es sind aber auch einige Evergreens im Buch zu finden.

Maerkzettel: Stellst du genau diese Spiele auch auf der Spieletour vor?

André: Na klar! Jede Spieleshow dauert geplant eine Stunde, oftmals spiele ich aber auch viel länger. Ich habe zwar ein Konzept und überlege mir vorab ein paar Bewegungsspiele. Wichtig ist es aber zu erkennen, wie die Kinder drauf sind und wie lange sie sich für ein Spiel konzentrieren können. Ich binde auch die Erwachsenen in meine Show mit ein, sie werden für die Kinder ein bisschen vorgeführt.  Je nach Show passe ich die Spiele an. So wurde in der Balver Höhle vor einiger Zeit „Das kleine Gespenst“ aufgeführt und ich habe meine Spiele als Gruselspiele konzipiert. Ich habe aus diesem Buch auf der Didakta mit Lehrern und mit 600 Pädagogen in Göttingen gespielt. Zum Spielen ist man eben nie zu alt.

Maerkzettel: Was ist für 2016 noch alles geplant?

André: Ich bin ständig unterwegs und arbeite an vielen Projekten. Ich konzentriere mich aber immer auf den aktuellen Zwischenstopp und denke noch nicht an den nächsten Termin. Ich arbeite an vielen Sendungen: „Die Sendung mit dem Elefanten“, „2 durch Deutschland“, „Wer fliegt, der siegt“ und „2 durch NRW“ drehe ich ab Mai. Ich bin viel auf der Bühne unterwegs, arbeite für das WDR Funkhaus und habe dort Sprech- und Theaterrollen. Nebenbei arbeite ich an zwei noch geheimen Projekten. Es bleibt also spannend.

Von Vera Brüssow
Veröffentlicht am 27.04.2016