Im Blickpunkt: Essen & das Ruhrgebiet sind Kulturhauptstadt 2010

Zeche Zollverein in Essen. Foto: Rupert Oberhäuser

Essen. Mit einem großen Kulturfest auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen ist das Jahr der europäischen Kulturhauptstadt „Essen für das Ruhrgebiet“ eingeläutet worden. Was hinter dem schmückenden Wort „Kulturhauptstadt“ steckt, fand BiTSNews heraus.

Neben den beiden Städten Istanbul (Türkei) und Pécs (Ungarn) ist die Stadt Essen stellvertretend für das Ruhrgebiet von der Europäischen Union zur Europäischen Kulturhaupstadt ernannt worden. Seit 1985 beschließt der Europäische Rat auf Vorschlag der Europäischen Union (EU), welche Stadt auf dem europäischen Kontinent den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ tragen darf. Nun ist Essen in der glücklichen Lage, ein Jahr lang die Aufmerksamkeit der Europäer auf sich zu lenken.


EU-Födergelder in Höhe von 1,5 Millionen Euro


In Essen und im gesamten Ruhrgebiet werden etwa 300 Programmpunkte mit Musik und Theater im Mittelpunkt stehen. Ohne finanzielle Rückendeckung  wäre so ein Event nicht möglich: Nicht nur die EU macht das Großprojekt mit ihrem Zuschuss von 1,5 Millionen Euro möglich, auch die Stadt Essen, das Land NRW, der Bund sowie Unternehmen aus der Region engagieren sich bei dem einjährigen Spektakel, das dem Ruhrgebiet Prestige und Ansehen bringen wird.  „2.300 Programm-Vorschläge wurden eingereicht. Alle waren mit Herzblut geschrieben. Deshalb sind uns die Absagen schwer gefallen. Aber auch eine Kulturhauptstadt hat ihre finanziellen und organisatorischen Grenzen“, äußern die Organisatoren von Rhur2010 „Essen für das Ruhrgebiet“ auf ihrer Homepage.


Kohle, Fußball und Maloche


Die Organisatoren der Kulturhauptstadt haben sich eine Menge einfallen lassen, um die Fülle an Veranstaltungen in ein geordnetes Konzept einzugliedern. Es gibt drei Ideen, die das Leitbild der Kulturhauptstadt „Essen für das Ruhrgebiet“ ergeben: "Mythos Ruhr begreifen", "Metropole erleben" sowie "Europa bewegen" sind Kernthemen. Darauf aufbauend haben die Organisatoren das Veranstaltungsprogramm in sechs Themenfelder eingeteilt. “Bilder entdecken, Theater wagen, Musik leben, Sprache erfahren, Kreativwirtschaft stärken“ und „Feste feiern“. Hinter diesen Begriffen verstecken sich Veranstaltungen, die sich mit Kohle, Pott, Maloche, Fußball, Proletariat und Industriekultur auseinandersetzen. Das Ruhrgebiet nach dem Strukturwandel wird dabei im Fokus der Veranstaltung stehen. Eine Übersicht über die zahlreichen Veranstaltung in und rund um Essen gibt es auf der Homepage www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de


Von Sonja Gurris

Veröffentlicht am 10.01.2010