Im Einsatz für den Glauben

Die evangelische Johannes-Kirche am Nussberg
Ehrenamtliche Presbyter bei ihren Aufgaben

Iserlohn. Glocken läuten, die Orgel erklingt, alle erheben sich und beginnen zu singen. Ein typischer Gottesdienst. Als Besucher des Gottesdienstes hat man in der Regel keine große Aufgabe und kann sich wahrscheinlich gar nicht genau vorstellen, wie viel Arbeit dahintersteckt. Martina Torke ist ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Johannes Kirche in Iserlohn, am Nussberg. Die Kirche gehört zu der evangelischen Johannes Kirchen Gemeinde und hat ebenfalls einen Sitz in Hennen

Bereits seit sechs Jahren ist Martina nun schon dabei. Und zwar als Presbyterin. Das Presbyterium ist eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Kirche. Martina kümmert sich vor allem um die Finanzen der Kirche, wie die Jahresabschlüsse und die Haushaltspläne. „Egal was die Kirche ausgeben möchte, ohne meine Unterschrift läuft da nichts“, erzählt sie und lacht. Sie war schon immer in der Kirche aktiv und wollte das auch nicht hinter sich lassen. Es macht ihr eine große Freude, sagt sie. „Ich freue mich jeden Monat auf unsere Sitzung“. Denn einmal im Monat findet in der Nusskirche eine Sitzung statt, zu der alle zehn Presbyter eingeladen werden. Ein elftes Mitglied bildet den Vorsitzenden des Presbyteriums. In der Nusskirche ist das der Pfarrer. Doch Martina hat nicht nur die Aufgabe der Finanzen, sie muss sich auch um viele andere Dinge kümmern, wie die Konfirmation, den Ablauf der Gottesdienste, Bewerbungsgespräche und die Partyplanung. Über diese Bereiche entscheidet allerdings das gesamte Presbyterium. Partyplanung und Kirche? Das passt doch eigentlich gar nicht zusammen. Aber Martina erklärt: „Jedes Jahr im Sommer haben wir ein Gemeindefest. Für uns ist das eine richtig große Party und ein tolles Event. Es ist zwar viel Arbeit, aber das machen wir alle gerne. Wir kümmern uns dann um Essen, Trinken und natürlich die Musik.“

Konfirmation, Gottesdienstordnung und Kollekte

Auch die Konfirmation ist jedes Jahr für alle Presbyter eine Aufgabe ihres Ehrenamts. Sie müssen unter anderem darüber entscheiden, wie die Kinder unterrichtet werden. Ob der Konfirmandenunterricht wöchentlich oder monatlich stattfindet und darüber, ob die Kinder zur Konfirmation zugelassen werden dürfen. Zum Abschluss, an der Konfirmation, begleiten die Presbyter die Konfirmanden immer in die Kirche. Auch über die Gottesdienstordnung und das Abendmahl muss entschieden werden. Wie läuft der Gottesdienst an Pfingsten ab, wie an Ostern und wie an Weihnachten. Wer macht die Lesungen, wer die Abkündigungen und wer sammelt die Kollekte. Abkündigungen umfassen die Bekanntmachungen von Nachrichten aus der Kirchengemeinde. Und all diese Fragen muss sich das Presbyterium stellen. Natürlich wird auch über die freie Kollekte bestimmt. Einmal im Monat gibt es beim Gottesdienst eine freie Kollekte. Dann darf das gesamte Presbyterium darüber entscheiden, wo das Geld hinfließt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Oft geht es an das Hospiz, oder die Iserlohner Flaschenkinder. Das ist eine Hilfsorganisation für Kinder und Jugendliche, deren Eltern alkoholabhängig sind. Aber die freie Kollekte kann auch für die eigene Kirche genutzt werden.

Wie wird man Presbyter?

Um Presbyter zu werden muss man 18 Jahre alt und ein Mitglied in der Kirche sein. Dann hat man die Möglichkeit sich zu bewerben. Ob man dann wirklich als Presbyter zugelassen wird, entscheiden die Gemeindemitglieder. Diese dürfen, sobald sie 14 Jahre alt sind, wählen und darüber abstimmen. Jedoch darf der Bewerber am Tag der Wahlen nicht sein 75. Lebensjahr vollendet haben. Wird man als Presbyter angenommen, verpflichtend man sich automatisch für vier Jahre. Deshalb ist die Wahl alle vier Jahre.

Die evangelische Johannes Kirche am Nussberg kooperiert außerdem mit dem Gemeindeverband des Märkischen Kreises und fördert die Zusammenarbeit von Katholiken und Protestanten.


Von Sophie Louise Beckmann
Veröffentlicht am 12.12.2018

Sophie Louise Beckmann

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