Klimaschutz im Märkischen Kreis

Der Klimaschutzmanager, Stefan Marquardt, kümmert sich um das Klimaschutzkonzept in Iserlohn. Foto: Marie Junga
Der Bau von Windrädern in Iserlohn muss noch warten. Foto: Pixabay

ISERLOHN. Windräder zu bauen, ist eine der vielen Möglichkeiten, unsere Umwelt zu schützen. Wie die Zukunft der Windräder in Iserlohn und Umgebung aussieht, hat Klimaschutzmanager Stefan Marquardt, Maerkzettel verraten.

Stefan Marquardt ist Klimaschutzmanager der Stadt Iserlohn. Seine Aufgaben sind unter anderem CO2-Bilanzen zu erstellen, Veranstaltungen zu organisieren und Beiträge für den Umwelt Ausschuss zu liefern. Um Windräder aufzustellen, gibt es verschiedene Auflagen und Kriterien, die beachtet werden müssen. Der Weg dahin kann lang sein, weshalb es manchmal zu Komplikationen kommen kann.

Für die Stadt Iserlohn wurde ein so genanntes „Integriertes Klimaschutzkonzept“ ausgearbeitet, wo festgelegt wurde, dass bis zu neun Windräder aufgestellt werden können. „Windenergie ist im Spannungsfeld der Interessen. Die Energieplanung kommt von der Bezirksregierung und wir von der Verwaltung stützen uns auf einen Teilerlass der Windkraft.“, so der Klimaschutzmanager. Das heißt sie können nur in ihren, für die Stadt vorgesehenen, Möglichkeiten handeln. Jedoch sei es noch nicht verabschiedet worden, da es enorm viele Eingaben zu diesem Erlass gebe. Dann stocke das ganze natürlich, da es bisher noch keine ausgewiesenen Windkraft-Zonen gebe, wo Windräder aufgestellt werden könnten.

Besondere Kriterien für Windkraftanlagen

Nicht jedes Gebiet kommt für einen Windgenerator in Frage. Es muss auf Abstandsgrenzen zu naheliegenden Häusern und Naturschutzgebiete geachtet werden. Auch die ökonomischen Bedingungen müssen stimmen. „Windräder werden aufgestellt, wo das investierte Kapital den höchsten Ertrag abwirft und der Wind konstant ist“, erzählt Marquardt.

Windräder bringen jedoch nicht nur Positives mit sich. Optische Gegebenheiten, Geräusche und Naturgegebenheiten, spielen eine große Rolle. „Denn wenn jemand von seinem Grundstück aus auf ein Rad schaut, ist dies wertmindernd“, sagt Marquardt. Strom muss jedoch nicht zwingend in Iserlohn erzeugt werden. Laut Marquardt werden 54,8 Prozent des Stroms geliefert. „Hier zeigt sich, dass die erneuerbaren Energien nicht unbedingt hier vor Ort erzeugt werden müssen. Wenn man dies woanders günstiger erschaffen kann, ist das gut“, fügt er hinzu.

Ziel des Klimaschutzkonzepts

Doch auch ohne Windräder wird versucht, die CO2-Emissionen zu senken. Denn das Gesamtziel ist es, bis 2050 die Emissionen um mindestens 85 Prozent abzusenken. Mit dem Klimaschutzkonzept soll dies gelingen. Damit werden Maßnahmen abgearbeitet und geschaut, wo man steht und was noch gemacht werden muss. Außerdem werden so neue Strategien entwickelt. Generell müsse man das ganze positiv sehen. Nicht nur Iserlohn arbeitet an diesem Thema, sondern alle. „Es ist national und ich denke solange dieses Ziel ausgegeben ist, werden wir auch versuchen unseren Beitrag dazu leisten zu können.“, sagt Marquardt.

Alternativen finden und umsetzten

Die CO2 Emissionen fallen grundsätzlich auf drei Bereiche zurück: Verkehr, Hausbrände und Stromerzeugung. Laut dem Manager sei die Stromerzeugung generell recht fortgeschritten, da ein hoher Anteil schon regenerativ sei. Beim Verkehr ist noch Luft nach oben, da circa 38 Prozent der CO2 Emissionen auf diesen Verkehr fallen. „Es ist eine große Aufgabe, der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Natürlich mit dem Hintergrund, dass wir diesen Strom für die Fahrzeuge regenerativ erzeugen“. Grundsätzlich sei es wichtig, die Erzeugung von erneuerbaren Energien voranzubringen, ergänzt Marquardt. Auf Veranstaltungen tritt der Klimaschutzmanager in den Dialog mit den Bürgern: Die Stadt Iserlohn erhält Feedback und kann Fragen klären.

„Wenn Klimaschutz gelingen soll, dann geht das nur mit allen hier vertretenen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Institutionen. Da muss man natürlich immer versuchen den Mittelweg zu gehen um entsprechende Bedürfnisse zu befriedigen.“

Von Marie Junga
Veröffentlicht am 14.06.2016