Lammtag auf dem Iserlohner Stiftungshof

Lämmer und Zicklein ziehen viele Besucher an

Ein paar Schafe auf der Wiese. Foto: Svea Rüter
Die Besucher genossen die Sonne. Foto: Svea Rüter
Die Heuballen fanden großen Andrang. Foto: Svea Rüter
Das gute Wetter zog viele Besucher an. Foto: Svea Rüter
Eckart Altinger an der Kadiermaschine. Foto: Svea Rüter
Viel Platz brauchen die Schafe und ihre Lämmer. Foto: Svea Rüter
Die Lämmer nehmen den Trubel um sie herum gelassen. Foto: Svea Rüter
Die Kadiermaschine war besonders interessant. Foto: Amber Esser
Noch ganz müde sind die jungen Lämmer. Foto: Amber Esser
Der Lammtag auf dem Stiftungshof. Foto: Amber Esser
Besonders die kleinen Besucher fanden die Tiere ganz spannend. Foto: Amber Esser

ISERLOHN. Bereits zum sechsten Mal lud der Stiftungshof in Iserlohn zum Lammtag ein – ein Erfolgskonzept. Highlight des Tages waren die neugeborenen Lämmer: Die Besucher durften sogar zu den Tieren in den Stall. Auch das bunte Rahmenprogramm lockte Jung und Alt an.

Eine Szene, wie aus dem Bilderbuch: Die Sonne scheint, der Frühling liegt in der Luft und auf einer kleinen Wiese grasen ein paar Schafe. An diesem Sonntag konnten sich die Besucher auf dem Iserlohner Stiftungshof diese malerische Szene mal aus nächster Nähe anschauen. Schon von Weitem konnte man das „Mähen“ der Schafe hören – Idylle pur. Nur ein paar Meter weiter herrscht dagegen Action. Kinder toben auf ein paar Heuballen herum, in der gegenüberliegenden Scheune herrscht buntes Treiben an Infoständen und Familien erkunden das Hofgelände oder machen es sich an den Biertischen gemütlich. Von überall hört man angeregte Unterhaltungen und aufgeregte Kinderstimmen. Doch die Schafe ein paar Meter weiter lassen sich von dem ganzen Trubel nicht beirren.

Die Besucher konnten nicht nur die neugeborenen Lämmer bestaunen, sondern sich ebenfalls über die Natur und die Verarbeitung der Wolle informieren. Bei sonnigem Wetter bot der Lammtag Jung und Alt verschiedene Attraktionen vor allem für Kinder: Stockbrot backen, Kettcarrennen oder Puppentheater. Aber das Highlight war die Möglichkeit, die Tiere hautnah zu erleben. Bei dem Versuch, das Kind aus dem Stall zu holen, kam so manches Elternteil leicht ins Schwitzen, denn die Schafe und Ziegen durften auch gefüttert und gestreichelt werden. Susanne Eichner kam mit ihrer Tochter extra aus Dortmund. Für die Mutter ist der frühe Kontakt zur Natur sehr wichtig: „Ich finde es toll, dass die Kinder sich hier austoben und alles erkunden können. Dadurch werden verschiedene Sinne angesprochen, sodass die Kinder so langsam an die Natur und die Tiere herangeführt werden. Die Veranstaltung ist ein super Übergang zum baldigen Osterfest.“

Spielerisch die Natur entdecken

Neben den Lämmern fand auch das Rahmenprogramm viel Anklang bei den Besuchern. Die Kinder konnten spielerisch lernen, wofür die Wolle verwendet wird. Besonders gut kam die Kadiermaschine an. Eckart Altinger, ein freiwilliger Helfer, erklärte, wozu sie verwendet wird: „Die Maschine ist dazu da, um die Wolle zu kämmen. Dadurch wird sie geschmeidiger und ordentlich. Hinterher lässt sie sich dann besser verarbeiten. “ Auf die Frage, wie lange es dauert, bis ein Meter Wolle fertig ist, lacht der Kinderarzt aus Iserlohn. „Es kommt darauf an, wie schnell man kurbelt. “Rund 1000 Besucher statteten dem Schafshof in diesem Jahr einen Besuch ab – so viele, wie noch nie zuvor. Schäfer Randolph vermutet, dass ihnen auch das sonnige Wetter in die Karten gespielt hat. So kamen auch viele Kurzentschlossene an dem Hof vorbei. Natalia Boeva war mit ihrer Familie und dem Fahrrad unterwegs und nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Zwischenstopp. „Wir haben den Hof schon von weiten entdeckt, da viele Menschen dorthin liefen. Das gastronomische Angebot lädt zu einer kurzen Verweilpause ein. Besonders für die Kinder ist es hier ganz toll – die können hier viel entdecken und spielerisch lernen“, so die Iserlohnerin.

Viele Lämmchen und Zicklein

Der Stiftungshof ist das Zentrum für Natur- und Umweltbildung des Naturschutzbundes NABU im Märkischen Kreis. Neben Spiel und Spaß stand für die Betreiber des Hofes vor allem der naturpädagogische Gedanke im Vordergrund. Schäfer Maik Randolph stand den Besuchern den ganzen Tag zur Seite und beantwortete alle Fragen rund um die Tiere und ihr Zusammenleben. In zwei Führungen über den Hof an, lernten die Besucher viel Wissenswertes über die Schafe und Ziegen. „Wir haben hier drei Arten von Schafen. Die rotbraunen Schafe sind Fuchsschafe, deren Lämmer sind komplett rotbraun. Dann haben wir noch die Röhnschafe, das sind die Weißen mit dem schwarzen Kopf. Die weiß getupften Schafe sind unsere Mischlinge – also eine Kreuzung aus beiden Rassen.“ Rund 600 Lämmer und Zicklein sind in den letzten zwei Wochen auf dem Stiftungshof geboren worden. In zwei Wochen werden sie dann mit der Herde raus auf die Wiese gehen. Bis dahin müssen die Lämmchen aber erst noch an Gewicht zulegen und das ist vor allem für die Muttertiere anstrengend. „Die Mütter müssen zurzeit zwei bis drei Liter Milch produzieren. Das verlangt ihren Körpern einiges ab und sie müssen deutlich mehr Fressen. Deswegen sind andere dicker beziehungsweise dünner als andere“, so der Schäfer. Von Mitte April bis Ende Januar bleiben die Schafe auf der Wiese. Danach kommen sie wieder in den Stall und werden geschoren, bis sie dann im nächsten Jahr wieder zahlreiche Lämmer bekommen.

Von Amber-Louise Esser und Svea Rüter
Veröffentlicht am 03.04.2017