HEMER. Hunderte Besucher lockte der neunte Herbstlichgarten im Sauerlandpark Hemer bereits am ersten Wochenende zu sich. Unter dem Motto „von Märchen, Mythen und fabelhaften Wesen“ ließen sich die Gäste stundenlang durch den Park am Jübergturm treiben. Inszeniert wurde die Veranstaltung von den Illuminationsexperten Wolfgang Flammersfeld und Reinhard Hartleif.
Bereits beim Betreten des Sauerlandparks hört man aus allen Richtungen ein lautes und beeindruckendes "Wow". Nachdem man das Drehkreuz am Eingang passiert hat, läuft man direkt auf eines der absoluten Highlights der Lichtshow zu. Eine Videoprojektion auf einer zehn Meter hohen Wasserfontäne schwebt regelrecht in der Luft. Auf das Wasserschild werden laufende Bilder projiziert, die durch die Wasser-Reflexion einen dreidimensionalen Effekt erhalten. Mandalas werden sichtbar und verschwinden wieder - ruhige Musik läuft im Hintergrund - die Gäste sind fasziniert. Es ist die aufwändigste und flächenmäßig Größte Lichtinstallation, die der Herbstlichtgarten in diesem Jahr zu bieten hat.
Nachdem man das Schauspiel einige Minuten auf sich wirken lassen hat und gefühlt schon in eine andere Welt abgetaucht ist, wartet bereits die nächste Attraktion. Kehrt man dem Wasserspiel den Rücken zu, blickt man geradezu auf die bunt beleuchtete Himmelstreppe, die den Mittelpunkt des Sauerlandparks bildet. Diese macht ihrem Namen alle Ehre, denn die führt mit ihren 343 Stufen zum warm beleuchteten Jübergturm hinauf, der auf einer Höhe von fast 300 Metern über die Stadt ragt. Es hat etwas Beruhigendes, die Himmelsleiter hinaufzugehen. Von allen Seiten klingt leise Musik, in der Ferne sind links und rechts bunte Lichtspiele zu erkennen und die Lichter machen den Anschein, als würden sie die Gäste bergauf tragen. Von oben hat man einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt. Die Illuminationen und Lichter, die gerade noch so groß und mächtig schienen, sind plötzlich ganz klein. Die Atmosphäre ist magisch.
Das sehen auch die Gäste so. "Die Lichtspiele ziehen sich magisch und mystisch durch den Park - das ist ein Spektakel für Groß und Klein", schwärmt eine Besucherin. Die Experten Flammersfeld und Hartleif sind auch im neunten Jahr wieder mit vielen Illuminations-Newcomern nach Hemer gekommen. "Wir geben jedes Mal unser Bestes, um den Lichtgarten in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und den Besucherinnen und Besuchern Freude daran schenken", so Reinhard Hartleif. Von der Idee bis zur Umsetzung sei es immer ein langer Weg.
Ein Weg, der im Nachhinein vor allem bei den jüngeren Gästen für viel Freude gesorgt hat, war der, auf dem das Märchen von den "Drei kleinen Schweinchen" erzählt wurde. Acht kleine Märchenhäuser thronen am Wegesrand verteilt in luftiger Höhe und erzählen nacheinander einen kleinen Teil der Geschichte. Die Kinderaugen strahlen. Kurz darauf trifft man auf einen Schwarm Fische, die allesamt blau leuchten - bis auf eine Ausnahme. Im Vordergrund erstrahlt ein Fisch in einem knalligen rot. Wenige Meter weiter hausen leuchtende Strichmännchen im Park. Was die vielen Lichtkunstwerke ausdrücken und bei den Gästen bewirken, liegt laut den Machern des Hemeraner Lichtgartens immer im Auge des Betrachters.
Ein Besuch des Herbstlichtgartens eignet sich perfekt dafür, um den dunklen Herbsttagen zu entkommen und noch einmal Sonne ins Herz zu lassen. Vor dem Winter gilt es noch einmal, die Farbenpracht der Natur zu erleben - wenn auch nicht durch die Sonnen-, sondern durch die Lichtstrahlen.