"Politik mal anders" in Menden

Gerhardt Schmidt (l.) und seine Gäste sprachen über Menden und die Region.

MENDEN. Die politische Dikussionsrunde "Politik mal anders" hatte im Mendener Lokal „wo anders“ ihren Debuttermin. Hier standen Persönlichkeiten im Mittelpunkt, welche ihren Teil dazu beitragen, das politische, wirtschaftliche und soziale Leben in Menden zu stärken. Zu Gast waren neben dem Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, Hans-Josef Vogel, auch Hermann Niehaves, u.a. Chef der Familienbäckerei Niehaves, die Einrichtungsleiterin der ev. Jugendhilfe, Claudia Schirmer und Birgit Völker-Albrecht, erste Vorsitzende der SG Menden Sauerland Wölfe.

Die etwa 100 Gäste, welche ihren Weg ins „wo anders“ gefunden hatten, konnten sich über eine gemütliche Atmosphäre freuen. Die meisten von ihnen waren, wie in politischen Parteien üblich, gehobenen Alters, jedoch gab es auch einige jüngere Teilnehmer. Neben dem modernen Ambiente, das durch gute Beleuchtung zu noch besserer Laune verhalf, war auch die Raumaufteilung angemessen. Die fünf Sessel auf der Bühne waren von überall aus sehr gut zu sehen.

Interessante Themen und Gäste

Der Abend begann damit, dass Moderator Gerhardt Schmidt auf die Bühne kam und die Veranstaltung "Politik mal anders" vorstellte: "Was ist in Menden zu leisten, was wird in Menden geleistet und was sollte verstärkt geleistet werden?" Hierzu begann er mit dem Interview des ersten Gastes – der Einrichtungsleiterin der evangelischen Jugendhilfe, Claudia Schirmer. Er stellte allgemeine Fragen zu ihrem Projekt, welches mit einem Kinderheim startete, heute jedoch ein Zusammenschluss mehrerer Wohnungen ist, sodass die Kinder besser integriert werden können. Sie führte weiterhin aus, dass sie derzeit 250 Pflege- und Unterstützungsbedürftige im Alter von null bis 27 betreuen, welche aus dem ganzen Märkischen Kreis sowie dem Ruhrgebiet kommen.

Der nächste Befragte war Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg. Vogel betonte wiederholt die nur mangelhaften Strukturen in der Verwaltung, die zu verbessern er sich zur Aufgabe gemacht habe. Des Weiteren sieht er einen zentralen Punkt, an dem gearbeitet werden müsse, darin, „das Bild der Region“ Sauerland zu verbessern, da man zwar eine starke Wirtschaft habe, davon aber niemand wisse.

Es folgten einige Fragen an Birgit Völker-Albrecht, die 1. Vorsitzende der SG Menden Sauerland Wölfe, dem größten Sportverein der Stadt, welcher in der 3. Handball-Bundesliga spielt. Der Verein entstand 2017 aus der durch Völker-Albrecht vorangetriebenen Fusion dreier ortsansässiger Handballvereine. Ihre Ziele für die Zukunft seien der Klassenerhalt der Herrenmannschaft, der Ausbau der Jugend und das Eingliedern möglichst vieler Eigengewächse in die Seniorenteams.

Zuletzt wurde Hermann Niehaves, unter anderem Chef der Familienbäckerei Niehaves, interviewt. Er gab über seine Sicht auf den Wirtschaftsstandort, sowie seine eigenen Projekte, Auskunft. Auf wirtschaftliche Probleme der Stadt Menden angesprochen, nannte er zu Allererst die zu geringe Gewerbefläche.

Der Abend neigt sich dem Ende zu

Den Abschluss des Interviews, bildete die Frage, was denn das wichtigste Projekt für die Zukunft in der Stadt Menden sei, woraufhin Niehaves den „Ausbau der Innenstadt“, Völker-Albrechts die „Sanierung der Sportanlagen“ und Schirmer die Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche, nannte.

In der abschließenden Zuschauerfragerunde kam es zu einigen Diskussionen über diverse, hauptsächlich politische, Themen, was den Abend perfekt abrundete; denn was wäre Politik, ohne die kritischen Nachfragen der Betroffenen?

Von Lukas Porzberg
Veröffentlicht am 13.11.2017