Der Startschuss zum Umbau

Schillerplatz bekommt ein neues Gesicht

Der Schillerplatz aus der Vogelperspektive. (Fotorechte: Stadt Iserlohn)

ISERLOHN. Den ersten Schritt zu Erneuerung des Iserlohner Schillerplatzes hat die Sparkasse Iserlohn gemacht, indem sie mit den Abrissarbeiten an Ladenzeile und Anbau begonnen haben. In die seit 2002 andauernden Planungen scheint nun Bewegung zu kommen.

Die Notwendigkeit des Unterfangens wird deutlich, wenn man sich die Statistik der Online-Handelsumsätze im Lauf der Jahre anschaut. In 2005 betrug dieser noch ca. 13,8 Milliarden Euro, zehn Jahre später, 2015, lag er bereits bei 41,7 Milliarden Euro. Dies verdeutlicht ein wachsendes Problem der Städte und Gemeinden: die Menschen gehen nicht mehr zum Shoppen in die Stadt, da es Online einfacher geht. Doch was kann man dagegen tun? „Die Städte müssen vitaler werden“, sagt Michael Schmitt, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schillerplatz GmbH. Das bedeutet, dass der Weg in die Stadt mit mehr belohnt werden muss, als der Erledigung, der angepeilten Einkäufe. Ambiente und Flair der Stadt müssen einen gewissen Wohlfühlfaktor gewährleisten, Gebäude und Plätze stellen den Charakter der Stadt dar; und dieser soll zum Wiederkommen einladen.

Von Platz und Rathaus

Zu diesem „Charakter der Stadt“ trägt in Iserlohn vor allem der Schillerplatz mit Rathaus, Sparkasse und Karstadt Gebäude bei. Dass an dem in den späten 1960ern entstandenen Areal, dringender Überholungsbedarf besteht, zweifelt niemand an, besonders der Höhenunterschied zwischen den verschiedenen Ebenen ist ein Punkt, der schon lange auf der Agenda steht. Doch seit die Stadt im Jahr 2014 das Karstadt Gebäude erworben hat, „gehen die Planungen schnell voran“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Iserlohn. Auch das Rathaus wird in diesem Zuge eine Kernsanierung erhalten. Ein Neubau ist aus Denkmalschutzgründen nicht möglich, jedoch werden „ganze Stockwerke neu strukturiert, um die innerstädtische Verwaltungsarbeit weiter zu verbessern und zu digitalisieren“, führt Schmitt aus. Hiervon erhofft man sich, dass man noch serviceorientiertere Stadtverwaltung geregelt bekommt.

Meinung der Bürger gefragt

Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger ist für die Stadt ein zentraler Punkt, der in die Planungen mit einfließt. Hierzu wurde seit Ende 2015 an Infoständen auf dem Schillerplatz die Überlegungen für das Projekt an alle, die sich interessieren, vorgestellt. Darauf aufbauend konnten die Iserlohner Anregungen und Wünsche zu Papier bringen. Diese wurden ausgewertet und „fließen kontinuierlich in den Planungsprozess mit ein“, merkt Schmitt an. Auch der Austausch mit den Nachbarn ist für die Vorbereitungen wichtig. Es soll sichergestellt werden, dass alle Interessen gewahrt werden, um ein, für alle Seiten, zufriedenstellendes Ergebnis zu liefern. Wichtig seien auch regelmäßige Veranstaltungen, wie der mittwochs und samstags stattfindende Wochenmarkt, mit deren Veranstaltern, ebenso wie mit den Umliegenden Grundstückseigentümern, der regelmäßige Dialog gesucht wird.

Die künftige Planung für die Umbauten sieht so aus, dass man einen technischen Berater beauftragt, der Antworten auf Fragen wie „Wann wird was gemacht?“, „Wer macht was?“ und „Welche Prioritäten werden gesetzt?“, finden soll. Die Arbeit dieses technischen Beraters soll in einem Investorenwettbewerb münden. In einer umfangreichen Klausurtagung wird der Aufsichtsrat der Schillerplatz GmbH Ende Februar 2018 weitere Details erörtern. Wie die Umbauten voranschreiten werden und wie der Schillerplatz zukünftig aussehen wird, mag unklar sein, doch sicher ist: Mit dem Abriss der Ladenzeile der Sparkasse wurde der erste Schritt gemacht und der ist bekanntlich immer der Schwerste.

 

Von Lukas Porzberg
Veröffentlicht am 21.12.2017