Entdeckungstour durch die heimischen Wälder

Axel Dohmen leitet die Waldschule bereits seit 11 Jahren. Foto: Manon Meinert
Die ausgestopften Tiere waren vorher Bewohner der Wälder im Märkischen Kreis. Foto: Manon Meinert

ISERLOHN. Spielerisch die heimischen Wälder entdecken - das ist das Motto der Waldschule im Märkischen Kreis. Kinder und Erwachsene erkunden das Ökosystem Wald durch Führungen, Ausstellungen, Camps und die Waldjugendspiele. Seit elf Jahren ist Dohmen nun schon als Leiter der Waldschule aktiv und froh darüber, sein Wissen, ohne, dass die Teilnehmer es merken, zu vermitteln.

„Mir ist die Frage ‚Wie nutzt man den Wald für sich selber?’ sehr wichtig. Ob beim Joggen oder Spazieren gehen, das Augenmerk sollte immer auf dem Detail liegen“, betont Axel Dohmen, Leiter der Waldschule und Mitarbeiter des Regionalforstamtes Märkisches Sauerland. Er und sein Team – drei Mitarbeiter aus dem Bundesfreiwilligendienst und eine Naturpädagogin – haben allein im vergangenen Jahr rund 200 Veranstaltungen organisiert und dabei 7411 Besucher betreut. Davon waren die Hälfte Grundschüler.

Von Führungen durch die Wälder über Fortbildungen für Erzieherinnen und Lehrer bis hin zu Ausstellungen und erlebnispädagogischen Events – bei allen Veranstaltungen sollen die Teilnehmer für den Wald sensibilisiert werden. So erlangen Kindergartenkinder im Zahlenland spielerisch die Grundlagen der Mathematik. „Migrantenkinder haben in den Herbstferien die Chance in der Waldschule, die seit vier Jahren Kooperationspartner der Stadt Iserlohn bezüglich des Sprachcamps ist, die deutsche Sprache besser zu lernen und ihre Sprachbarrieren zu überwinden. Sie fühlen sich im Wald wohl, sind unter sich und verlieren jegliche Hemmungen, Deutsch zu sprechen“, berichtet Axel Dohmen. Während die Erstklässler ein Gefühl für den Wald entwickeln sollen, werden ab der zweiten Klasse bereits Schwerpunkte auf Tiere, Pflanzen oder Bäume gesetzt. „Es ist wichtig, mit den Sinnen zu lernen, also Brennnesseln anzufassen oder Brennnesselsalat zu probieren“, erklärt Dohmen.

Waldjugendspiele 2016

Die vierten und fünften Klassen haben in diesem Jahr vom 29. August bis zum 16. September die Möglichkeit, an den Waldjugendspielen teilzunehmen. In Vierer- und Fünfer-Gruppen beantworten sie auf einem Rundgang bis zu 23 Fragen über den Lebensraum Wald. Fragen im vergangenen Jahr waren unter anderem ‚Welche Raubtiere jagten vor über 150 Jahren in unseren Wäldern?’ oder ‚Was spendet der Wald mit seinen Bäumen uns Menschen?’ Der Waldpädagoge führt weiter aus: „Die Spiele werden in 15 verschiedenen Städten im Märkischen Kreis stattfinden, und alle Parcours werden individuell gestaltet sein. So wird in Altena neben dem Wald auch die Burg Altena Thema sein.“ Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald vergibt per Losverfahren drei Preise, da auch viele Förderschulen teilnehmen und Leistungsbewertungen deswegen nicht möglich sind. „Die Waldschule gibt es seit 1998, die Spiele wurden relativ schnell nach der Gründung eingeführt. Angefangen mit 1152 Teilnehmern sind es mittlerweile über 3000“, sagt Dohmen stolz und fügt hinzu: „Die Iserlohner Schulen waren im vergangen Jahr mit rund 1000 Teilnehmern vertreten.“

Die große Gefahr für Tiere

„Wenn ich den Kindern zum Beispiel sage, dass der Mensch für den Tod vieler Rehkitze verantwortlich ist, sind alle sehr geschockt“, erzählt der Leiter der Waldschule. In den ersten Tagen haben Rehkitze keinen eigenen Geruch und sind so für Füchse und Wildschweine nicht aufspürbar. Doch sie haben auch keine Angst. Fasst der Mensch sie dann an, überträgt er automatisch seinen Geruch auf das Tier. Dadurch werden die Feinde auf die Rehkitze aufmerksam und die Mutter verstößt sie. Daher ist es Axel Dohmen wichtig, der Natur ihren freien Lauf zu lassen.

Von Manon Meinert
Veröffentlicht am 18.05.2016