Tour durch den Märkischen Kreis

Zu Beginn der Tour wurde der Danzturm in Iserlohn besucht. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Der Mann Im Schottenrock der Menden zum Aufwachen brachte. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
So sahen die morgentlichen Vorbereitungen auf dem Mittelaltermarkt in Menden aus. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Diese Gasse ist gefüllt mit Graffitis von Bildern berühmter Künstler, wie Salvatore Dali. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Ein fertiger Stand auf dem Mittelaltermarkt Menden sah dann so aus. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Der Märkische Kreis hat wunderschöne Landschaften, hier ein Beispiel. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Auf dem Weg begegneten wir ein paar grasenden Pferden. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Eine kleine Pause wurde dann bei diesem wunderschönen Rapsfeld gemacht. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Als kleiner Kontrast wurde das Kraftwerk in Werdohl besucht. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Ein Abstecher in die Vergangenheit folgte mit der Burg Altena. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
In Halver ging es mit dem Feuerwehrübungsfest etwas aktionsreicher weiter. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Zum Abend hin besuchten wir eine volle Talsperre. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
Nach der vollen Talsperre folgte eine leere Talsperre zum Vergleich. Foto: Jasemin Rafati Sajedi
In Lüdenscheid wurde mit einem Food Festival das 750. Jahresjubiläum der Stadt gefeiert. Foto: Jasemin Rafati Sajedi

MÄRKISCHER KREIS. Als Tourist, Einwohner oder Besucher kann man sich im MÄRKISCHER KREIS schon die Frage stellen, was hat der Märkische Kreis zu bieten? Auf den ersten Blick ist das nicht immer leicht zusehen. MAERKZETTEL entschied sich, diesen bei einer privaten Märkischen Kreis Tour zu erkunden.

Der Märkische Kreis liegt neben bekannten Städten wie Dortmund und Hagen, welche schon alleine mehr als genug Sehenswürdigkeiten zu bieten haben, wie zum Beispiel den Signal Iduna Park oder das Stadion des BVBs. Wir wollen schauen, was es im Märkische Kreis für Touristen zu sehen gibt. Mit einem Halveraner, der die Gegend sehr gut kennt, lässt sich MAERKTETTEL einiges Sehenswertes zeigen. 

Die Tour begann am vergangenen Samstag (5.Mai) um acht Uhr morgens in Iserlohn. Iserlohn selber hat auch schon einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie die Dechenhöhle und das Iserlohner Parktheater. Da wir uns jedoch an keine genauen Uhrzeiten und Führungen binden wollten, entschieden wir uns, den Iserlohner Danzturm zu besichtigen. Der Hügel, auf dem der Danzturm steht, bietet einen wunderschönen Wald und einen herrlichen Ausblick auf Iserlohn und umliegende Wiesen. Am Danzturm selber begegneten wir bei dem guten Wetter gleich einigen Hundebesitzern auf ihrem Spaziergang, Joggern und einem Mann, der gerade dabei war, mit seiner Drohne ein paar Bilder der Landschaft aufzunehmen. 

Mittelaltermarkt in Menden 

Weiter ging es über Hemer mit einem kurzen Stopp beim dem, um diese Uhrzeit leider noch geschlossenen Sauerlandpark, nach Menden. Dort fand zu unserer Überraschung an diesem Tag ein Mittelaltermarkt statt. Da es noch früh morgens war, waren die Leute gerade noch dabei ihre Stände herzurichten. Von Essen, über Töpfe bis hin zu Fellen war, wie wir da schon erkennen konnten, alles dabei. Kurz nachdem wir den Markt betreten haben, hörten wir Musik, ein Mann spielte Dudelsack, als er uns sah stoppte er kurz und sagte: „So jetzt ist Menden wach!", bevor er weiterspielte. Als wir weiterliefen, entdeckten wir eine Gasse, mit Graffitis, die mit Bildern verschiedener Künstler bemalt wurde, von Salvatore Dali bis zu Andy Warhol war vieles dabei. 

Die Landschaft von Balve und Kühntrop Neuenrade schauten wir uns noch an, liefen Feldwege entlang und streichelten ein paar Pferde, bevor wir mit dem Kraftwerk in Werdohl einen Kontrast erlebten. 

Zurück in die Vergangenheit auf der Burg Altena 

Als nächsten Programmpunkt steuerten wir die Burg Altena an. Um das richtige Feeling zu bekommen, entschieden wir uns auch dieses Mal, den kleinen Hügel bis zur Sehenswürdigkeit hinauf zu laufen. Auf dem Weg fielen uns viele kleine, süße Häuser auf, so wie die Sicht auf ganz Altena, welche besser und besser wurde, desto näher wir der Burg kamen. Selbst am Fuße der Burg konnte man einiges erkennen, von dem Fluss bis zu den auffallend bunten Häusern, die uns auf der Tour schon öfters begegnet sind. Die Burg selber wird zurzeit leider an einigen Stellen restauriert, was es uns unmöglich machte, die Burg komplett zu umlaufen. Auch von innen ist die Burg sehr schön anzusehen, mit runden Torbögen und einem etwas größeren Vorhof mit Bänken.

Über kleine, schmale Wendeltreppen kann man sogar die Türme erklimmen. In jedem einzelnen Raum des Turmes wurden die Fenster vergittert, um mögliche Unfälle zu vermeiden. Im oberen Raum des Turmes wurde ein kleiner Teil des Bodens durch Glas ersetzt, damit man nach unten schauen kann. In der Burg gibt es ein Museum und es werden Führungen angeboten. Wer mag kann dort auch verschiedene Kurse besuchen wie etwa einen Mittelalter-Kochkurs. Das müssen wir uns jedoch für ein anderes Mal aufheben. 

Feuerwehrübungsfest in Halver 

Denn unsere Fahrt ging nun weiter nach Halver, wo gerade ein Feuerwehrübungsfest stattfand. Die Feuerwehren aus der gesamten Umgebung kamen nach Halver, um dort mitzumachen. Für die Zuschauer war es lediglich interessant, mit anzusehen, die Feuerwehrmänner wurden jedoch für ihr Auftreten benotet. 
Jeder Ort musste mehrfach eine Feuerwehrübung durchspielen, in der sie die Schläuche legen, ausrücken, in manchen Fällen zu Gasmaske greifen wegen einer angeblichen Gefahr, Türen eintreten und das imaginäre Feuer richtig einschätzen, sowie löschen. Dabei wurden sie genauestens beobachtet, Fehlverhalten und Schummelversuche notiert und letztendlich wurden sie individuell und als Team bewertet. Natürlich gab es auch einige Essens- und Bierstände. Denn was wäre besser, als den Tag nach bestandener Prüfung mit einem Bier und guten Freunden ausklingen zu lassen. 

Doch für uns ging es weiter nach Kierspe, Meinerzhagen und natürlich der Stadt mit einer der höchsten Millionärsanzahl in Deutschland: Schalksmühle. Dazu besuchten wir noch zwei Talsperren, in Verse und in Glör. Eine leere Talsperre ohne jegliches Wasser und eine volle. Obwohl es bereits Abend wurde, begegneten uns dort noch sehr viele Menschen, die noch die letzten Sonnenstrahlen genießten, Inliner fuhren oder mit ihren Kindern oder Hunden spazieren waren. 

Lüdenscheid, die Stadt des Lichts  

Als letzte Stadt auf unserer Liste besuchten wir die Stadt des Lichts, Lüdenscheid. 
Schon als wir die Stadt betraten, hörten wir Musik. Es gab ein Food Festival anlässlich des Jubiläums, 750 Jahre Lüdenscheid. Von Crêpes, Bürgern, Pizza, Pommes, Currywurst, Eis und allerlei Getränkestände, gab es hier alles, was das Herz begehren konnte. So war es für uns auch nicht verwunderlich, dass wir dort viele Menschen antrafen, die neben dem Essen auch die Livemusik zu genießen schienen. 
Da wir in Lüdenscheid waren konnten wir es uns nicht nehmen lassen, die Phänomenta zu besuchen. Auch wenn wir diese nur von außen begutachten konnten, so wie die kleine, in bunte Lichter getauchte Brücke daneben. Selbst der Asphalt glitzerte wie kleine Diamanten. 

Tourismus im Märkischen Kreis 

Nach diesem Tag war klar, der Märkische Kreis hat doch einiges zu bieten. Besonders die wunderschöne Landschaft fiel uns auf, was, wie uns mittgeteilt wurde, auch der Grund ist, dass wenn Touristen zum Märkischen Kreis kommen, dies meist „Holländer mit ihren Fahrrädern" seien. 
„Der Märkische Kreis ist nicht wirklich auf Tourismus ausgelegt" so Philipp R., „dabei hat er doch besonders mit seinen charmanten Lokalevents, wie der Halveraner Kirmes und den Lüdenscheider Lichtrouten, einiges zu bieten". 
Was an dem Märkischen Kreis zu bemängeln gibt und es den möglichen Touristen wahrscheinlich auch so schwer macht, diesen zu besuchen, ist die schlechte Vernetzung an öffentliche Verkehrsmittel, als auch an die Autobahn. 

Von Jasemin Rafati Sajedi
Veröffentlicht am 11.05.2018