Theaterprogramm

Vom harmonischen Ensemble bis zum „Bühnenberserker“

Das neue Programmheft erreicht die Abonnenten nun schon per Post: Johannes Josef Jostmann (vorne links) und Jochen Köhnke (vorne rechts) bereiten zusammen mit ihrem Team des Iserlohner Parktheaters alles für die neue Spielzeit vor. Foto: Désiree Schneider

ISERLOHN. „Die Sauerländer gehen bekanntlich zum Lachen in den Keller, doch hier ist das anders“, grinst der Theaterdirektor Johannes Josef Jostmann. Auch diesmal holt das neue Programm des Parktheaters wieder große Namen, bewegende Inszenierungen, berühmte Stücke und auch einige unbekannte Juwelen auf die Bühne Iserlohns.

„good vibrations“ – diesem Motto hat Jostmann die Spielzeit 2018/2019 des Iserlohner Parktheaters gewidmet. „Es ist etwas Unsichtbares, das zwischen dem Zuschauer und der Bühne passiert.“ Auch wenn der Theaterdirektor keine passende deutsche Übersetzung zu finden vermag, ist er sich sicher, dass das neue Programm genau das vermittelt und das Publikum mitreißen wird.

Im Herbst geht es los: In der 55. Spielzeit darf das Parktheater neun Premieren begrüßen, unter anderem „Motown – Die Legende“ und „CONCERTO SCHERZettO“, ein Showkonzert, das sich auf urkomische Art an die klassische Musik von Mozart bis Vivaldi annähert. Es sind auch Großstadtproduktionen mir dabei, wie „TAO - Die Kunst des Trommelns”, „Rock the Ballet”, „Mummenschanz" und das Tanzmusical „Footloose“, dessen gleichnamiger Kinofilm 1984 die Kinos füllte. Von diesem können sich die Zuschauer am 22. Januar 2019 in das 80er-Jahre-Feeling zurückversetzen lassen.

Vielseitiges und buntes Programm

Auf die Umsetzung des Musicals „Die Brücken am Fluss” am 17. November ist Jostmann besonders gespannt: „Der Film ist einfach wunderschön und berührend und das Musical wurde schon mit vielen Awards ausgezeichnet. Solche großen Produktionen hat Iserlohn verdient.“ Denn was großen Aufschlag in Städten wie Wien macht, soll auch an Iserlohn nicht vorbeiziehen. Der Theaterdirektor findet, dass das Parktheater mit seiner Form als Bespieltheater gut bedient ist: „So können wir Einzelkünstler, Ensembles, Ernstes und Boulevard auf die Bühne bringen. Wir machen Programm für das Publikum.“

So findet sich auf dem neuen Spielplan auch für jeden Geschmack etwas wieder: die Sandmalerei-Show „Fantasy World“, die Puppenshow mit Martin Reinl & Carsten Haffke „Unter Puppen“, Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan mit „Der Nußknacker“, das Varieté „Wow! Wundertüte! Varieté“ und Einzelkünstler und „Bühnenberserkern“ wie Tom Gaebel, der mit Unterstützung des WDR3 Funkhausorchesters auftritt, einem Kulturpartner des Parktheaters. Mit ihm kann man sich auf einen lässigen James-Bond-Themenabend freuen. Auch „Breakin’ Mozart", Jostmanns persönliches Highlight, wird am 13. Januar 2019 als Wiederholungstermin angeboten, da es beim letzten Mal so gut angekommen ist und die Nachfrage sehr groß gewesen war.

Kultur als Standortfaktor Iserlohns

„Wir sind kulturell gut aufgestellt, auch unter den Kommunen“, sagt Jochen Köhnke, der Ressortleiter für Kultur, Migration und Teilhabe bei der Stadt Iserlohn, stolz, „und momentan stehen wir auch finanziell zwischen gut und sehr gut dar.“ 50 Prozent der Besucher kommen aus Iserlohn und Umgebung, doch auch einige von weiter her, was zeigt, für wie gut das kulturelle Angebot auch von anderen Städten angesehen wird, berichtet Köhnke. „Wir haben eine weite Strahlkraft und ein Spitzenteam an der Technik und eines im Kulturbüro. Die Stadt Iserlohn kann stolz sein.

Derzeit habe das Parktheater 4408 Abonnenten und eine Auslastungsquote von über 80 Prozent – und das bei einer Zahl von insgesamt 803 Plätzen, bei Großveranstaltungen sogar 830. Jostmann ist optimistisch: „Das neue Programm hat das Potential, dass wir es über die 90 Prozent schaffen.“ Grund für die guten Zahlen seien mitunter die guten Preise und das Wohlfühlambiente, das anscheinend auch den Künstlern gefalle. „Künstler nehmen außerhalb des „Schutzbereiches Iserlohns“ teilweise das fünf- oder sechsfache. Doch so können wir Kultur allen zugänglich machen.“

Besonders sei jedoch nicht nur das Angebot, sondern die Atmosphäre, welche das Parktheater biete, so Jostmann. Man könne sich auch eine CD zu Hause anhören, anstelle auf ein Konzert zu gehen, doch „Theater ist ein Gemeinschaftserlebnis“. Das Parktheater verstehe sich als Gastgeber mit einer hohen Beseelung, wie er es formuliert.

Von Désiree Sophie Schneider
Veröffentlicht am 12.04.2018