Umfrage in einem Iserlohner Wahllokal

Wählen: Damit nicht die Falschen an die Macht kommen

Maerkzettel-Umfrage im Iserlohner Standesamt. Foto: Kathrin Bals

ISERLOHN. Anlässlich der Landtagswahl am 14. Mai ist Maerkzettel für Euch unterwegs, um die Emotionen und Meinungen einzufangen. Schauplatz der Befragung ist das Standesamt in Iserlohn.

Wir haben Bürger zwischen 18 und 30 Jahren interviewt. Direkt nachdem die Wähler das Wahllokal verlassen haben, befragen wir sie zu ihrer Wahlmotivation und ihrem Auswahlverhalten. Der Wahlbereich, in dem die Umfrage stattgefunden hat, ist laut Angaben der Wahlhelfer „wohl situiert“. Es ist ,,kein Bezirk mit sozialem Brennpunkt’’. Sie haben schon aus Erfahrung vermutet, dass die FDP und CDU in ihrem Wahllokal hauptsächlich gewählt werden.

Ist Wählen nur eine Pflicht?

Die Beweggründe der Wähler sind verschieden. Einige wollen die Demokratie stärken und wissen diese auch zu schätzen, wie die 19-jährige Kim: „Demokratie ist ein wertvolles Gut, das unterstützenswert ist.” Viele Wähler geben eine Stimme ab, um für ihre Meinung Unterstützung in einer Partei zu finden. „Die Wahlen sind für mich die Möglichkeit, meine Meinung auszudrücken”, so der 24-jährige Alexander. Es gibt jedoch auch andere Stimmen, die das Wählen eher als Pflicht ansehen. Der 29-jährige Daniel ist der Meinung: „Es ist meine Pflicht, mein Wahlrecht wahrzunehmen.” Bei der Frage nach der Motivation zu wählen, tut sich bei dem einen oder anderen auch Unmut auf. „Wer nicht wählen geht, hat auch kein Recht, sich nachher zu beschweren’’, meint der 21-jährige Alberto. „Wer nicht wählen geht, hat meiner Meinung nach kein Demokratieverständnis und die Rechtsstaatlichkeit nicht verstanden”, so der 22-jährige Lennard.

Unentschlossene und entschlossene Wähler

Die Parteitreue bei den Wählern ist traditionell bedingt, ob Mitglied in einer Partei oder familiär geprägt. „Eine Stimme geht immer an die Eine”, sagt der 29-jährige Daniel. Oft ist die Wahl aber auch eine Sympathiefrage. Alexander sagt, er wähle die FDP, weil er Christian Lindner einfach sympathisch finde. Der 22-jährige Benjamin hat dagegen dieses Jahr „ein Experiment riskiert” und eine Randgruppe gewählt. Es gibt aber auch die Unentschlossenen. Alexander und der 19-jährige Jan haben den Wal-O-Mat zur Unterstützung hinzugezogen.  Nach Daniels Einschätzung liegt die Entscheidung schwer, da „die Programme sich immer mehr vermischen”. Für die 23-jährige Annemarie ist es die erste Wahl. Sie gesteht, sie sei ein typischer „Mitschwimmer” und wähle, „was sich bewährt hat”.

Meine Stimme hat Gewicht – oder? Wie sich bei den Befragungen herausgestellt hat, sind die Einen der Ansicht, dass ihre Meinung etwas bewirken kann. „Jede Stimme hat eine Wirkung, sonst müsste man nicht wählen gehen”, so Alberto. Daniel dagegen geht noch etwas weiter: „Natürlich hat jede Stimme Gewicht. Diese ist die Voraussetzung, um am Ende auch seine Meinung und Kritik äußern zu dürfen.”  Jan ist der Meinung, dass jede Stimme gleich viel wert sei. Das ist auch Annemaries Meinung. Sie findet es ist, „gut zu wählen, um extreme Stimmen auszugleichen”.

Von Kathrin Bals
Veröffentlicht am 14.05.2017