Freibadvorbereitungen

Wasser marsch!

Einige Schaulustige sind fasziniert von dem riesigen Aufgebot. Foto: Hannah-Catharina Esser
Noch ist das Becken leer und sauber von der Grundreinigung. Foto: Hannah-Catharina Esser
Das THW und die Feuerwehr von Iserlohn rücken an. Foto: Hannah-Catharina Esser
Mit riesigen Schläuchen füllen die Männer das Becken. Foto: Hannah-Catharina Esser
Die Einsatzkräfte des THW Iserlohn verbinden die Schläuche. Foto: Hannah-Catharina Esser
Über eine etwa hundert Meter lange Strecke sind die Schläuche verlegt. Foto: Hannah-Catharina Esser
Europas größte Pumpe wird vorbereitet. Foto: Hannah-Catharina Esser
Zwei Taucher befestigen die Schläuche am Boden des Beckens. Foto: Hannah-Catharina Esser
Das Wasser wird aus dem Seilerseebad in das Freibadbecken gepumpt. Foto: Hannah-Catharina Esser
Gespannt wartet das Team auf das Kommando. Foto: Hannah-Catharina Esser
„Wasser marsch!“ – innerhalb von 5 Stunden ist das Becken voll. Foto: Hannah-Catharina Esser
Neben der großen Pumpe kommt auch eine kleine zum Einsatz. Foto: Hannah-Catharina Esser
Ohne diese Anlage würde im Freibad gar nichts gehen – sie steuert alles. Foto: Hannah-Catharina Esser
Die Filteranlage sorgt dafür, dass das Wasser in den Becken sauber ist. Foto: Hannah-Catharina Esser
Insgesamt 18 Chlorflaschen werden pro Saison verbraucht. Foto: Hannah-Catharina Esser
Die Netze sind gespannt und die Volleyballfelder startklar. Foto: Hannah-Catharina Esser
Bald sonnen sich hier die Badegäste – der Sommer kann kommen. Foto: Hannah-Catharina Esser
Auf 125 erfolgreiche Jahre kann das Freibad schon zurückblicken. Foto: Hannah-Catharina Esser

ISERLOHN. Die ersten Sonnenstrahlen läuten den Frühling ein und damit auch die Freibadsaison. Bevor die Badegäste wieder ins kühle Nass springen können, müssen noch letzte Vorbereitungen getroffen werden. Am 1. Mai öffnet das Freibad Schleddenhof wieder seine Tore.

Es scheint ein ruhiger Sonntagmorgen im leeren Freibad zu sein, Vögel zwitschern und vereinzelt schaffen es ein paar Sonnenstrahlen, die Wolkendecke zu durchbrechen. Doch dann rückt ein Aufgebot der Iserlohner Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW) Iserlohn an – im Schlepptau: Europas größte Pumpe. Ein fast 30-köpfiger Einsatztrupp mit sechs Fahrzeugen und jeder Menge Equipment ist angereist, um das 50 mal 25 Meter große, trapezförmige Sportbecken des Freibades mit Wasser zu füllen. Sofort beginnt das Team mit der Arbeit. Eine ganze LKW-Ladung Schläuche und anderes Equipment werden unter schwerem körperlichen Einsatz an Ort und Stelle getragen. Zwei Taucher schließen die Pumpe mit Hilfe von drei Schläuchen am Grund des Schwimmbeckens im benachbarten Seilerseebad an. Der andere Teil des Teams verbindet auf einer fast 150 Meter langen Strecke die Schläuche von der Pumpe bis zum Beckenrand. Knapp eine Stunde später ist es dann soweit – jemand ruft das Kommando: „Wasser kommt!“ Augenblicklich richten sich alle Blicke auf die breiten Schläuche, durch die sich das Wasser seinen Weg bahnt und anfängt, das Becken zu fluten.

Frühjahrsputz im großen Stil

Damit die Freibadsaison pünktlich beginnen kann, sind Schwimmmeister Klaus Steller und sein dreiköpfiges Helferteam schon seit Anfang März damit beschäftigt, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Zunächst musste sich der Trupp um alle Arbeiten abseits der Schwimmbecken kümmern. „Als erstes haben wir die Rasenpflege vorgenommen. Weil zum Saisonende schlechtes Wetter war, konnten wir damals nicht mähen und deswegen war der Rasen sehr hoch gewachsen. Mittlerweile ist die ungefähr 14.000 Quadratmeter große Fläche schon vier Mal gemäht worden“, sagt Klaus Steller, der schon über 28 Arbeitsstunden in die Pflege der Grünfläche gesteckt hat. Doch damit nicht genug, die Bänke und Volleyballplätze wurden aufgefrischt, das Unkraut entfernt und die Hecken und Beete in die richtige Form gebracht.

Leere Becken offenbaren die Spuren des Winters

Mit sehr viel Zeitaufwand ist auch die Reinigung der drei Schwimmbecken verbunden. „Über den Winter ist in den Becken Wasser drin, damit das Grundwasser nicht die Wände eindrückt. Nachdem das Wasser abgelassen wurde, haben wir die total verdreckten Becken grob gesäubert“, erklärt Steller, der schon seit 14 Jahren mit Leib und Seele Schwimmmeister des Schleddenhofer Freibades ist. „Danach werden die Fliesen auf Schäden überprüft. Und bedauerlicher Weise, auch wenn es in diesem Winter wenig Frost gab, findet man immer irgendwelche Schäden.“ Knapp 10.000 Euro fallen allein für die Fliesenerneuerung an. Anschließend steht die intensive Grundreinigung des Baby-, Spaß- und Sportbeckens auf dem Programm sowie die Wartung und Inbetriebnahme der circa 20 Pumpen.

30 Liter Frischwasser pro Besucher

Nach fünf Stunden ist das Sportbecken mit 2.100 Kubikmetern Wasser aus dem benachbarten Seilerseebad gefüllt. „Zum Schluss müssen dann noch die zwei Chlorgasanlagen, das Wichtigste in unserem Bad, überprüft werden. Dazu kommt eine Fremdfirma und setzt die Anlagen wieder in Gang – das ist so eine Art TÜV“, sagt der Schwimmmeister. Danach steht dem Start der Freibadsaison nichts mehr im Weg. 

Von Hannah-Catharina Esser
Veröffentlicht am 27.04.2015