Serie: Ehrenamt im Märkischer Kreis

Wenn die Arbeit im Ehrenamt zum Hauptberuf wird

Während die 13-jährige Fiona Chantal bemalt, entstehen sehr persönliche Gespräche. Foto: Antonia Schütter
Durch kreatives arbeiten Vertrauen aufbauen, ist eines der Ideen des "kreativ Workshops". Foto: Antonia Schütter

ISERLOHN. Vom Sanitätsdienst in der Schule, über das Jugendrotkreuz, bis hin zum „Jugendcafe Checkpoint“. Chantal Walter ist schon seit der neunten Klasse leidenschaftlich im Ehrenamt aktiv und auch heute ist sie jeden Donnerstag im Checkpoint und betreut Jugendliche beim Jugendgottesdienst.

„Sei doch nicht so selbstkritisch, Maus“, ermutigt Chantal Walter die 13- jährige Fiona während des Kreativ Workshops im „Jugendcafe Checkpoint“. Doch dies ist nur eine der vielen Aufgaben die das Ehrenamt mit sich bringt. Chantal findet es schön zu sehen, dass man gebraucht wird. Was sie aber auch weiß ist: „Dass man Verantwortung trägt und es wichtig ist zu wissen, wie man damit richtig umgeht.“

 

Die Arbeit im Jugendcafe

Zum Checkpoint hat Chantal eine besondere Bindung. Nach einem Praktikum dort entschied sie sich, auch ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) dort zu machen. Die 19- Jährige fühlte sich sofort willkommen und schnell entwickelte sich eine familiäre Atmosphäre. Sie erklärt, dass sie sich wie in einer Gemeinschaft fühlt und das Checkpoint ihre zweite Familie ist. Vor allem aber ist es ihr wichtig, den Jugendlichen etwas mitzugeben. „Ich stehe gerne in der Position, in der ich den Jugendlichen etwas vermitteln kann, ihnen etwas Neues zeigen kann und sie stärken kann.“

Wenn man das Checkpoint Beispielsweise an einem Donnerstagabend betritt, wird man von einer singenden und tanzenden Gruppe empfangen. Man fühlt sich sofort zuhause und das starke Vertrauen was einander besteht, ist sofort präsent. Mittendrin ist Chantal und bereitet den Jugendgottesdienst mit vor. Jeden Donnerstag erwarten sie zwischen 10 und 20 Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren. Jeder ist herzlich willkommen. Um mit ihrer Kreativität anderen zu helfen, eröffnete sie in diesem Programm „kreativ Workshop“. Jede Woche gestaltet sie diesen, um ein neues Thema. Für diese Woche hat sich Chantal das Bemalen von alten Buchseiten überlegt. Während der kreativen Gestaltung der Bücher, kommen die Jugendlichen schnell ins Gespräch über persönliche Dinge. Es ist eine ganz besondere Beziehung, die Chantal zu den Jugendlichen hat. Die 19- Jährige ist in ihrem Element und kann so auch noch anderen helfen.

 

Das Ehrenamt setzte den Grundstein für die heutige Berufswahl

Chantal hat sich schon immer ehrenamtlich engagiert. Angefangen hat sie in der Schule als Streitschlichter und Sanitätsdienst- Leitung. Chantal war dann aber auch außerhalb der Schule im Ehrenamt aktiv. „Ich war bei der Kirche sehr aktiv und habe den Kinderzirkus mitbetreut“, schwärmt sie noch heute. Vor drei Jahren war sie als Leitungskraft mit bei der Landeskonferenz des „Jugendrotkreuz“. Tatsächlich aber legte das FSJ im Checkpoint den Grundstein für ihren jetzigen Berufswunsch. Denn die 19- jährige macht derzeit ihr Fachabitur in Gesundheit- und Sozialwesen in Iserlohn. Fest überzeugt sagt sie, dass sie später als Streetworkerin weiter mit Jugendlichen arbeiten möchte. Die Arbeit im Ehrenamt möchte sie, soweit es zeitlich machbar ist, trotz allem weiter ausführen. Auch jetzt ist sie zeitlich eingeschränkt, erklärt Chantal, doch wenn sie gefragt wird, ist sie die Erste, die sich bereit erklärt einzuspringen. Egal, wo es sie später einmal hinführt, eines ist klar: “Ich würde regelmäßig meine Familie im Checkpoint besuchen kommen.“

Von Antonia Schütter
Veröffentlicht am 30.11.2018

Antonia Schütter

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