Von München über Altena bis hin zu Iserlohn

Faszination Oktoberfest- auch in deiner Stadt

Die Menschen feiern im klassischen Festzelt auf dem Oktoberfest. Quelle: Pixabay
Auch das typische Lebkuchenherz darf auf dem Oktoberfest nicht fehlen. Quelle: Pixabay

Iserlohn. Die Zelte sind voll mit Menschen, eine Musikkapelle spielt und die Maß Bier wird zu einem „Prosit“ in die Luft gestreckt. Die Menschen unterhalten sich, lachen, feiern. Es ist Oktoberfestzeit und das bedeutet für viele nur eins: Bier, Brezeln, Spaß haben.

Oktoberfestzeit ist für viele Leute die Zeit zum Feiern. Viele verbinden das Oktoberfest dabei direkt mit dem Bundesland Bayern und der Stadt München. Kein Wunder, das Oktoberfest wird traditionell immer in München auf der Theresienwiese veranstaltet. Um diese Zeit im Jahr steht die Stadt Kopf. Die Hauptstadt von Bayern ist voll mit Menschen, die Busse und Bahnen meist verstopft. Aber um ein Oktoberfest feiern zu können, muss man schon lange nicht mehr nach Bayern reisen. Der Trend hat sich weiterentwickelt, heutzutage hat nun bereits fast jede Stadt ein eigenes kleines „Oktoberfest“. Aber nicht nur das, auch Tracht tragen ist auf einmal wieder richtig in, sogar bei den jüngeren Leuten. Dirndl und Lederhosen gehören so zu einem richtigen Wiesnbesuch dazu.

Unis feiern es, Städte feiern es, Dörfer feiern es: das Oktoberfest ist so in wie nie. Auch die Läden haben diesen rasanten Anstieg an Popularität bereits mitbekommen, und so gibt es nun auch bei Aldi und Co. günstige Tracht zu kaufen. Schließlich möchte man das Gefühl vom Oktoberfest auch von Kopf bis Fuß spüren.

Die oide Wiesn- eine Reise in die Vergangenheit

Das allererste Oktoberfest wurde im Jahr 1810 gefeiert, allerdings hatte das Fest von damals noch nich viel mit dem heutigen zu tun. Denn seitdem hat sich vieles verändert. Es gibt mehr Zelte, mehr Menschen und alles ist teurer geworden. Trotzdem ist es jedes Jahr ein fester Bestandteil und begeistert Jahr für Jahr mehrere Millionen Menschen. Über die Jahre hinweg hat sich auch das klassische Fest weiterentwickelt. Besucher kommen aus der ganzen Welt und das Fest ist zum größten und beliebtesten Volksfest der Welt aufgestiegen.  

Aber die Veränderung und Kommerzialisierung kommt nicht bei allen Besuchern gut an. Daher gibt es seit 2010 die oide Wiesn, also die alte Wiesn. Hier ist alles etwas kleiner, günstiger aber auch nicht so spektakulär oder besser gesagt anders spektakulär. Alte Fahrgeschäfte, vergünstigte Preise und weniger Menschen, das kommt an. Aus diesem Grund hat sich die oide Wiesn, die eigentlich nur als einmaliges Jubiläums-Event geplant war, zu einem festen Bestandteil etabliert. Der Bereich dort ist extra abgesperrt, und man muss einen Extra- Eintritt von drei Euro zahlen. Einen Preis, den viele Leute aber in Kauf nehmen, um mal raus aus der Masse zu kommen, um eine kleine Reise in die Vergangenheit zu machen und der traditionellen Wiesn wieder ein Stück näher zu kommen. Eine Wiesn, wie sie schon Oma und Opa erlebt haben.  

Egal, ob echtes Oktoberfest oder nachgemacht. Kleidet man sich in Tracht und trinkt Maß wird ein Gefühl von Tradition in einem geweckt.  Da kommt es sehr gelegen,  dass man auch einfach ins nächste Dorf fahren kann, um dort eine ähnliche Atmosphäre zu erleben. Auch wenn solche Feste in einem deutlichen kleineren Rahmen laufen, weniger Menschen da sind und der ganze Rummelaspekt mit Fahrgeschäften meist komplett wegfällt, ist es für viele genau das Richtige. „ Für mich sind die lokalen Oktoberfeste mehr als genug. Ich muss gar nicht nach München. Ich war bereits in Hemer, Altena und damals auch in Iserlohn auf einem Oktoberfest und fand alle super. Die Veranstalter haben sich so viel Mühe gegeben und die Stimmung war super“. So sieht es Nora Clemens aus Altena und fügt hinzu: „Ich treffe auf den Festen immer Leute, die ich kenne und mit denen ich dann feiern kann, das ist für mich das Schönste.“

 

Doch was sagen Menschen, die bereits auf dem originalen Oktoberfest waren, aber auch schon die nachgemachten Versionen kennen. Einer der beides schon erlebt hat, ist David Lutter. Der 29-Jährige war bereits zweimal auf dem richtigen Oktoberfest und schon mehrere Male auf nachgemachten Oktoberfesten in der Region. Und was ist am Ende jetzt besser? Für David ist die Antwort klar: „Also grundsätzlich hat das schon einen gewissen Charme, wenn die ursprünglichen Volksfeste hier im Sauerland bayrisch getrimmt sind. Das bringt eine ganz andere Freundlichkeit und eine friedliche Atmosphäre mit auf die Feste. Allerdings kommen diese Veranstaltungen bei weitem nicht an das Original heran.“

Doch egal, ob Original Oktoberfest oder nachgemacht am Ende geht es immer um das Dabeisein, und so heißt es auf jeder Veranstaltung, egal ob im Sauerland oder in München: „O zapft is!"

Von Sabrina Meyer
Veröffentlicht am 29.10.2019