IserlohnWiki

„Wir wollen die Stadtgeschichte digitalisieren“

Für ihre Planungstreffen versammeln sich die Mitglieder des Vereins „IserlohnWiki“ in der Volkshochschule Iserlohn. Foto: Melina Seiler

ISERLOHN. Vor fast 30 Jahren wurde anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt Iserlohn vom damaligen Leiter des Stadtarchivs Götz Bettge das „Iserlohn-Lexikon“ herausgegeben. Im März 2017 hat der Kulturausschuss der Stadt entschieden, dass es Zeit ist, die Stadtgeschichte zu digitalisieren. Ein Jahr später ist es jetzt soweit. Der Verein „IserlohnWiki“ wurde gegründet.

„Im Oktober traf sich erstmalig eine Gruppe von fast 40 Leuten für das erste Brainstorming“, erzählt „IserlohnWiki“-Vorstandsmitglied Willi Berlinski. „Die Stadt schafft die technischen Voraussetzungen und die Volkshochschule stellt uns die Räume zum Arbeiten. Wir wollen jetzt die Stadtgeschichte digitalisieren.“

Dafür sollen Artikel geschrieben werde, die in einem Stadtwiki gesammelt werden.Die Stadt Hamm hat wie viele andere Städte bereits ein solches Wiki, das ähnlich funktioniert wie Wikipedia. Die Verantwortlichen des „HammWikis“ haben den Vereinsmitgliedern vorgestellt, wie ein Umsetzung funktionieren kann, welche Strukturen sie haben und was für Artikel sie veröffentlichen. „Die haben beispielsweise Texte zu Straßennamen und deren Ursprung. Das ist spannend“, findet Willi.

15 feste Mitglieder

Im vergangenen halben Jahr hat sich die Gruppe „IserlohnWiki“ immer wieder getroffen. Von den ursprünglich 40 Leuten ist eine Gruppe aus 15 festen Mitgliedern geworden.

„Dass sich die Zahl der Leute verkleinert hat, liegt vielleicht daran, dass wir erst über die Struktur diskutiert haben und nicht über Inhalte. Wir hoffen, dass sich wieder mehr Leute interessieren, wenn sie wirklich schreiben dürfen“, so Willi.

Der Trägerverein bietet vor allem die finanzielle Absicherung, denn die Software kostet Geld. Sie soll zum Teil von den Mitgliedsbeiträgen bezahlt werden und zum anderen von Sponsoren.

„Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich beruflich oder privat sehr für die Stadtgeschichte interessieren. Dadurch haben wir eine solide Basis und bringen Wissen aus den verschiedensten Bereichen mit“, erklärt Willi. So ist der stellvertretende Vorstand Rainer Ottke beispielsweise Moderator bei Wikipedia, erster Vorstand Dirk Wiegand ist Historiker und der ehemalige Stadtarchivar Götz Bettge beteiligt sich auch.

 Jeder kann Beiträge erstellen

Der Launch der Seite ist für den 9. September geplant. In den nächsten fünf Monaten sollen dann die ersten Inhalte erstellt werden, bevor das Wiki für jeden zugänglich wird. Und somit jeder selbst Beiträge erstellen kann. Um Streitigkeiten zu vermeiden, wollen die Mitglieder als nächstes Richtlinien und Kriterien für die Auswahl und Umsetzung von Themen festlegen. Dazu soll es auch regelmäßige Treffen geben, auf denen sich die Gruppe austauschen kann. Denn für die Gruppe ist klar, dass das Wiki einen hohen Anspruch haben soll. Alle Artikel müssen mit Quellen belegt werden und sollen nicht bloß subjektive Meinung wiedergeben.

Das „IserlohnWiki" möchte auch in Schulen gehen. „Ich war selbst damals im Geschichtsleistungskurs und kann mir gut vorstellen, dass stadthistorische Themen auch im Rahmen eines Projektkurses erarbeitet werden können“, erzählt Willi. Natürlich soll es auch eine Facebook-Seite geben, die als Kanal dienen wird, jüngere Menschen mit ins Boot zu holen. „Aktuell sind die meisten Leute zwischen 50 und 75 Jahren. Da bin ich mit meinen 21 Jahren echt eine Ausnahme.“

Wer Lust hat, Teil von „IserlohnWiki“ zu werden, oder erstmal ein paar mehr Infos möchte, kann sich per Mail an Willi Berlinski wenden: willi.berlinski@t-online.de.

 

Von Melina Seiler
Veröffentlicht am 29.04.2018