Amateursport: Nur Passion oder auch Ehrgeiz?

Was motiviert den Amateursportler - Ball oder Bier? Foto: Damian Bungart

Iserlohn. Fünf Millionen Amateursportler in Vereinen gibt es alleine in Nordrhein-Westfalen. Was treibt diese Menschen eigentlich an? Ist es der reine Spaß, oder steckt noch mehr dahinter? Diese Frage hat sich BiTSnews gestellt und versucht, eine Antwort darauf zu finden.

„Es ist beides, das Bier nach dem Training und der sportliche Erfolg.“ Mark Schür ist einer von vielen Freizeitsportlern in Nordrhein-Westfalen. Er spielt Handball in der zweiten Mannschaft der SG Schalksmühle Halver. Zweimal in der Woche geht er nach der Arbeit zum Training und schwitzt zwei Stunden in der Halle. Der Ausgleich sei ihm wichtig und der Freundeskreis, der sich mit den Jahren dabei aufgebaut hat.


Oft hört man diese Sätze von Menschen, die ihre gesamte Freizeit dem Sport widmen und sich im Vereinsleben engagieren. Es ist ein Hobby, doch leiden nicht auch andere Dinge unter der Passion Sport? Das Familienleben ist zum Beispiel ein solcher Faktor. In den meisten Familien ist es jedoch ganz normal, dass die Kinder von klein auf an mitgenommen werden und somit schon früh diese Art der Freizeitgestaltung gewohnt sind. Sogar im Zeitalter von mobilem Internet und jeglicher Art von tragbaren Spielkonsolen scheint die sportliche Betätigung nicht aus der Mode zu kommen.

Mitgliederzahlen bleiben konstant

„Die Mitgliederzahlen in Schalksmühle gehen leicht zurück. Durch den demografischen Wandel scheiden einige alte Menschen aus den Vereinen aus.“, beschreibt Frank Obersheimer, Geschäftsführer des Gemeinde Sportbundes Schalksmühle, die Situation in seiner Stadt. Dennoch weise die 11.000 Seelen-Gemeinde mit 4.594 (Stand 31.12.2010) Vereinsmitgliedern einen außerordentlich hohen Anteil an Bürgern in organisierten Sportvereinen auf.  Diese Werte lassen sich nicht auf ganz Nordrhein-Westfalen übertragen. Die Mitgliederzahlen bleiben hier nahezu konstant, in den letzten Jahren. Den Erhebungen des Landessportbundes NRW zufolge gibt es allenfalls minimale Schwankungen. Von dem Jahr 2009 auf 2010 gab es einen Zuwachs von 2,05 Prozent auf nun etwas über fünf Millionen Vereinssportler in NRW. Somit ist fast jeder dritte Bürger in NRW Mitglied in einem Sportverein.

Kein Tausch gegen Profisportler-Leben

Freizeithandballer Schür aus der Sportgemeinde Schalksmühle möchte, neben dem Spaß mit seinen Mannschaftskameraden, den sportlichen Erfolg nicht gänzlich außen vor lassen: „Natürlich würde ich ab und zu gerne nach der Arbeit einfach nur auf der Couch liegen und die Seele baumeln lassen. Doch dann packt mich das Verantwortungsgefühl meinen Mitspielern gegenüber und der Ehrgeiz, am Wochenende ein gutes Spiel zu machen.“  An erster Stelle stehe für ihn aber ganz klar der Beruf und das möchte er auch nicht tauschen gegen ein Leben als Profisportler. Er ist eben gerne Amateursportler.

Von Damian Bungart

Veröffentlicht am 15.04.2011