Unterwasserrugby – eine ungewöhnliche Ballsportart im Wasser

Die Spieler des SV Derne ´49 e.V. Foto: Caroline Marchot

Dortmund. Ein Schwimmer taucht auf, ein anderer taucht ab- Blubberblasen steigen aus der Tiefe auf. Wenn man diese Szenen im Südbad in Dortmund beobachten kann, dann sind es wahrscheinlich die Unterwasserrugby-Spieler vom SV Derne 1949 Dortmund e.V..

Ein Trainingsablauf bei den Unterwasserrugbyspielern vom SV Derne `49 e.V. gestaltet sich meist immer ähnlich: Man trifft sich im Südbad Dortmund und schmeißt sich in Montur. Zu der Ausrüstung zählen die klassische Badehose, ein paar Flossen, Taucherbrille und ein Schnorchel. Es folgt eine kurze Taktikbesprechung am Beckenrand, bei der anhand einer Taktiktafel eine bestimmte Strategie besprochen wird, die es in der folgenden Trainingseinheit umzusetzen gilt.

Nicht umsonst heißt das Spiel Unterwasser’RUGBY‘

Ähnlich wie beim Fußball oder Wasserball, ist es Ziel des Spieles, den Ball in das Tor der gegnerischen Mannschaft zu befördern. Der Unterschied liegt darin, dass dies alles unterhalb der Wasseroberfläche passiert. Das Spielfeld misst 10x15 Meter, wobei die Wassertiefe je nach Becken um die 3,5 bis 5 Meter beträgt. Eine Mannschaft besteht aus zwölf Spielern - sechs Spieler, die unter Wasser aktiv sind, und sechs Spieler, die am Beckenrand stehen und jeden Moment auf einen fliegenden Wechsel vorbereitet sind. Der Ball ist mit Salzwasser gefüllt, da Salzwasser gegenüber dem Chlorwasser in der Schwimmhalle eine höhere Dichte hat und somit unter Wasser bleibt. Die Spieler stoßen sich den Ball zu, ähnlich wie beim Kugelstoßen, und versuchen, durch taktisch-kluge Spielzüge und relativ hartem Körpereinsatz den Ball im Tor der gegnerischen Mannschaft zu platzieren.

Als Zuschauer kann man nicht viel sehen, da sich das Ganze ja unter Wasser abspielt. Man bekommt lediglich das Auf- und Abtauchen der Spieler mit, die aus der Puste sind. Unter Wasser fassen sich die Spieler nicht nur mit Samthandschuhen an: „Es heißt nicht umsonst ‚Rugby‘- es kann auch schon mal etwas ruppiger zugehen“, so Jan Fuss, Trainer und Spieler der Unterwasserrugby-Mannschaft des SV Derne `49 e.V..

Am Anfang reicht eine Badehose

Wer jetzt Lust bekommen hat und diesen außergewöhnlichen Sport, der sich klar von anderen Standardballsportarten abgrenzt, kennenlernen will, der kann sich entweder bei der eigenen Hochschule oder bei einem Verein erkundigen. Am Anfang braucht man nur eine Badehose und muss natürlich auch Schwimmen können. Das Equipment wird einem in der Regel vom Verein gestellt -zumindest in den Anfängen. Um dann aktiv mitspielen zu können, muss man in einen Verein eintreten. Die Gebühr würde beim SV Derne `49 e.V. ca. 120 € pro Jahr betragen. Wenn man sich dann selbst eine Ausrüstung zulegen möchte, muss man nochmal in etwa 50 € für Flossen, Schnorchel und Taucherbrille investieren. Je nachdem, ob man den Sport dann auch aktiver in zahlreichen Wettkämpfen ausüben möchte, sollte man sich Schritt für Schritt eine hochwertigere Ausrüstung zulegen.

 

 

Von Caroline Marchot

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Veröffentlicht am 19.05.2010