Joshua Dahmen:

„Wir haben lange dafür gekämpft um zu stehen, wo wir jetzt sind“

Joshua Dahmen im Trikot von den Iserlohn Kangaroos. Foto: Iserlohn Kangaroos

ISERLOHN. Wenn einer fragen würde, welche Sportart in Deutschland am beliebtesten ist, würden die Menschen wahrscheinlich mit Fußball antworten. Natürlich gibt es auch andere Sportarten, die in Deutschland in den letzten Jahren immer beliebter wurden. Dazu gehört zum Beispiel die amerikanische Sportart Basketball. MAERKZETTEL hat mit dem 25-jährigen Iserlohn Kangaroos Kapitän, Joshua Dahmen, über amerikanische Sportarten und den Basketball in Iserlohn geredet.

MAERKZETTEL: Wie kommt es, dass du Basketball spielst?

Joshua Dahmen: Das ist ganz einfach. Meine Mutter hat Basketball gespielt. Mein Vater hat Basketball gespielt und dadurch sind mein Bruder und ich auch sehr schnell zum Basketball spielen gekommen. An den Wochenenden waren wir immer bei den Spielen von meinen Eltern und auch von meinem Bruder. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt und dadurch wurde Basketball sozusagen in mein Leben integriert.

Warum glaubst du, dass amerikanische Sportarten in Iserlohn und der Umgebung so stark vertreten sind?

In den letzten Jahren ist ein tierischer Hype um amerikanische Sportarten entstanden. So ist hier zum Beispiel vor zwei Jahren American Football mit den „Titans“ in Iserlohn entstanden. Basketball gab es schon einige Jahre vorher und so hat sich das dann mit der Zeit weiterentwickelt. Wir haben lange dafür gekämpft um zu stehen, wo wir jetzt sind. 

Sprecht ihr Englisch in der Mannschaft, weil die Sportart Basketball aus Amerika kommt?

Wir haben jede Saison zwei amerikanische Spieler in unserem Team und deswegen ist die Sprache dann bei uns im Training englisch. Außerdem ist es so, dass die ganzen Begriffe in unserer Sportart auf Englisch gesagt werden. Dadurch spricht man sowieso zur Hälfte Englisch. Dann kann man rein theoretisch auch direkt auf Englisch sprechen. 

Warum hat sich Basketball ausgerechnet in Iserlohn angesiedelt? 

Wir arbeiten seit vielen Jahren daran, dass Basketball von den Menschen hier akzeptiert wird und das die zu den Spielen kommen. Das Interesse hat sich in den letzten Jahren auch weiterentwickelt. Das liegt auch daran, dass wir immer Gas gegeben haben als Mannschaft. Das erkennt man auch dadurch, dass wir sehr viel Erfolg hatten und auch erfolgreich in der zweiten Liga spielen. 

Ist somit auch die Nachfrage des Nachwuchs gestiegen? 

Die Nachfrage ist sehr groß. Wir haben sogar eine U8-Ballschule, wo vier bis sieben jährige Basketball spielen. Außerdem sind wir auch stark in den Grundschulen vertreten. Da wollen wir den kleinen Kindern zeigen, dass Basketball als amerikanische Sportart auch sehr viel Spaß macht. 

Wie sieht es im Durchschnitt mit den Zuschauerzahlen aus?

In der regulären Saison hatten wir etwa 1.000 Zuschauer pro Spiel. Jetzt in den Play-offs hatten wir im Schnitt 1.500 Fans, die zum Teil sogar auf den Treppen sitzen mussten. Für mich als Spieler war es natürlich eine unbeschreibliche Stimmung. Hoffentlich kommen wir nächstes Jahr mindestens genau so weit, damit wir die Fans nicht enttäuschen.

Von Cavit Bican
Veröffentlicht am 22.05.2018