Möglichkeiten trotz Pandemie

Corona-Freizeit in Iserlohn

Der Seilersee ist einer der bekanntesten Orte in Iserlohn. Foto: Max Sinn
Beim Spaziergang trifft man auch gerne mal andere Spaziergänger. Foto: Max Sinn
Die Minigolfanlage ist direkt am See gelegen. Foto: Max Sinn
Barendorf ist normalerweise vor allem für Events bekannt. Foto: Max Sinn
Früher war es eine am Baarbach gelegene Fabrikanlage. Foto: Max Sinn
Heute werden hier auch einige Kunstfiguren ausgestellt. Foto: Max Sinn
Der Eingang zur Dechenhöhle. Innen darf man nicht fotografieren, ihr müsst euch also selbst einen Einblick verschaffen. Foto: Max Sinn
Der Danzturm bietet eine gute Weitsicht. Foto: Max Sinn
An klaren Tagen geht der Blick bis in das Ruhrgebiet. Foto: Max Sinn
Die Lenne-Promeande ist am Lenne-Fluss in Letmathe gelegen. Foto: Max Sinn
Markant sind die Steine, die weiter in den Fluss führen. Foto: Max Sinn
Nur drei Minuten Fußmarsch sind es von der Promenade bis zum R-Café. Foto: Max Sinn

Die Corona-Pandemie beschäftigt uns nun schon mehrere Monate. Langsam kommt es aber zu immer mehr Lockerungen, sodass die Deutschen wieder mehr unternehmen dürfen. Aber was gibt es für Orte und Sehenswürdigkeiten in Iserlohn, die trotz Corona einen Besuch wert sind?

ISERLOHN. Iserlohn ist mit fast 100.000 Einwohnern die größte Stadt des Sauerlandes. Einer der bekanntesten Orte in Iserlohn ist mit Sicherheit der Seilersee. Der See mit der markanten Autobahnbrücke ist vor allem bei Spaziergängern und Läufern beliebt. Die Laufstrecke um den Seilersee beträgt gut zwei Kilometer und gilt aufgrund der Freizeitmöglichkeiten als Naherholungsgebiet.

Spaziergänger treffen auf ihrer Runde um den See oft auf freilaufende Tiere. Beim Treffen der Tiere sollte Zeit mitgebracht werden, denn so schnell und gerne gehen diese nicht aus dem Weg. Zudem ist am Seilersee auch ein Vogelgehege aufgebaut, in dem sich verschiedenste Vogelarten wiederfinden. Ein Aufstieg zum nahegelegenen Bismarckturm und dem angrenzenden Seilerwald ist ebenfalls empfehlenswert. Die Eissporthalle vor Ort kann noch nicht wieder als Freizeitmöglichkeit genutzt werden. Dahingegen hat seit Kurzem die Minigolfanlage wieder geöffnet. Wichtig hierbei ist, eine Maske zu tragen.

Zeitreise in Barendorf

Die historische Fabrikanlage Maste-Barendorf ist ebenfalls einen Ausflug wert. Das kleine Dorf aus Fachwerkhäusern ist am Baarbach gelegen und entstand bereits 1822, unter anderem mit einem Messingwalzwerk. Heute wird die alte Anlage als Museum und Ausstellungsort für Kunst genutzt und versetzt den Besucher in das 19. Jahrhundert zurück. An Wochenenden kann das Nadelmuseum ebenso wie die Haarnadelfabrikation besucht werden.

Außerhalb der Öffnungszeiten können die Außenanlagen trotzdem genutzt werden. Dort finden sich neben einem Spielplatz auch verschiedenste Kunstfiguren und alte Maschinen. Auf dem Gelände gibt es zudem eine Gelbgießerei, wo Besucher das Handwerk an Wochenenden miterleben können.

Barendorf ist in Iserlohn vor allem für die normalerweise häufig dort stattfindenden Festivals und Events bekannt und dadurch auch ein Iserlohner Treffpunkt. Aktuell lässt sich dort neben den Museen nur das Café besuchen, wo aktuell nicht viel los ist. Vielleicht genau deshalb für einige genau das Richtige.

Tropfsteine in der Dechenhöhle

Die Tropfsteinhöhle Dechenhöhle wurde 1868 bei Eisenbahnarbeiten im Grüner Tal entdeckt. Die Höhle wird als Tropfsteinhöhle bezeichnet, da sich im Wasser ein hoher Anteil von Kalk befindet, der sich dort ablagert. Die Strecke der Dechenhöhle ist mehr als 900 Meter lang. Innen herrschen eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine konstante Temperatur um zehn Grad. Die ältesten Tropfsteine sind nach einer Messung auf 500.000 Jahre ermittelt worden. „Das ist auf jeden Fall ein super Erlebnis, vor allem für Kinder“, berichtet Julia, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern gerade eine Führung beendet hat.

Die Höhle kann nur durch eine Führung besichtigt werden, ein alleiniger Aufenthalt ist dort also nicht möglich. Eine Führung dauert ungefähr 40 Minuten, dabei darf jedoch nicht fotografiert werden. Für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen ist die Höhle aufgrund der Unebenheiten nicht zugänglich. Im Anschluss an den Rundgang kann das Deutsche Höhlenmuseum besucht werden. Dieses kann aber auch besucht werden, ohne die Dechenhöhle zu betreten. Aktuell sind die Führungen nur in kleineren Gruppen möglich. Bei der gesamten Führung muss ein Mundschutz getragen werden. Außerdem soll der Sicherheitsabstand eingehalten werden, was in einer Höhle etwas schwieriger ist.

Aussicht vom Danzturm

Der Danzturm wurde 1909 eröffnet und liegt auf dem Iserlohner Fröndenberg. Wenn das angrenzende Restaurant geöffnet hat, und das hat es wieder, kann der 28 Meter hohe Turm kostenlos bestiegen werden. Die Aussicht lohnt sich allemal. Bei guten Sichtverhältnissen kann das geübte Auge bis zum Ruhegebiet schauen. Aber auch ohne auf dem Turm zu stehen, lässt sich von dem Berg sehr weit gucken. Für Besucher, die sich im Iserlohner Umland nicht so gut auskennen, ist dort sogar ein Hinweisschild mit den wichtigsten Standorten aufgestellt worden.

Darüber hinaus bietet der nahegelegene Iserlohner Stadtwald viel Platz zum Wandern. Eine gute Ausdauer ist hierbei nicht schlecht, da es teilweise steil hinauf und hinab geht. Dafür hat sich der fleißige Wanderer danach auch die weite Aussicht verdient und kann sich im Nachhinein im angeschlossenen Restaurant einen Flammkuchen oder Steak genehmigen. Sehr lecker, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.

Weite Fahrt auf dem Ruhrtalradweg

Auch für die eingefleischten Radfahrer ist etwas dabei. Der 240 Kilometer lange Ruhrtalradweg führt auch durch Iserlohn. Der Fahrradweg hat seinen Ursprung an der Ruhrquelle in Winterberg und endet in Duisburg an der Ruhrmündung in den Rhein, genauer gesagt an der Skulptur „Rheinorange“. Dabei führt der Radweg an der Ruhr vorbei. Neben Iserlohn durchfahren die Fahrradfahrer auf ihrer Tour unter anderem Arnsberg, Dortmund, Bochum und Essen.

Insgesamt durchläuft der Ruhrtalradweg 23 Städte des Sauerlandes und Ruhegebietes. Iserlohn liegt fast zentral auf der 240 Kilometer langen Strecke und etwa dreieinhalb Kilometer der Strecke führen durch die größte Stadt des Sauerlandes. Einschränkungen gibt es hier, außer der eigenen Ausdauer, nicht, Radfahrer können einfach die frische Luft genießen.

Auch Entspannung ist möglich

Aber auch für weniger Sportbegeisterte ist etwas dabei. Die Lenne-Promenade in Iserlohn-Letmathe lädt zur Entspannung ein. Direkt am Ufer der Lenne-Flusses lässt es sich auf Terrassenstufen sitzen und die Füße ins Wasser halten. Das ebenfalls an der Lenne gelegene R-Café bietet darüber hinaus bis spät abends ein gutes Ambiente, um einen gemütlichen Abend zu verbringen.

Bei einem Besuch müssen selbstverständlich die Maßnahmen wie der Mindestabstand oder die Angabe persönlicher Daten eingehalten werden. Sehr beliebt bei Iserlohnern ist das R-Café auch zu den Frühstückszeiten, viele bedienen sich gerne am ausgiebigen Frühstücksbuffet. Die 19-jährige Anna trifft sich dort immer gerne mit ihren Freundinnen: „Egal ob zusammen frühstücken oder abends einen Cocktail, wir gehen einfach gerne in das Café.“ Das sehen die meisten ähnlich. Reservierungen sind am besten, da spontan nur selten Plätze frei sind.

Den Seilersee, den Ruhrtalradweg und Lenne-Promenade können ohne Beschränkungen besucht werden. Bei Outdooraktivitäten gibt es dort keine Probleme. Da aber die Dechenhöhle eine Aktivität in einer Höhle ist, muss auf die Maßnahmen Rücksicht genommen werden und den Mitarbeitern Folge geleistet werden. Wann andere Attraktionen, wie beispielsweise die Eissporthalle wieder öffnen, ist noch nicht bekannt. Obwohl Iserlohn keine Großstadt ist, können Menschen dort sehr viel unternehmen. Wer sucht, der findet auch genau das richtige für sich in Iserlohn. Trotz der Pandemie.

Von Max Sinn
Veröffentlicht am 22.06.2020