Auf Ebay verkaufter Hund

Der Ruhm der Mopsdame Edda

Die gepfändete und auf Ebay verkaufte Mopsdame Edda, schafft es mit ihrer Geschichte in die New York Times. Foto: pixabay

Ein Kommentar. Ein Tier auf Ebay zu verkaufen ist nicht ganz ungewöhnlich. Einen gepfändeten Hund der auf Ebay verkauft wurde, gab es allerdings noch nicht. Die Geschichte der Mopsdame Edda machte sie berühmt und es gibt kaum ein Blatt, das noch nicht über sie berichtete. Doch wie steht es um Edda?

"Gepfändete Sachen sind auf schriftliche Anordnung der kommunalen Vollstreckungsbehörde öffentlich zu versteigern", so eine Sprecherin des Innenministeriums in Düsseldorf. Ob ein Hund jedoch einem Gegenstand gleichgestellt werden kann, steht auf einem anderen Blatt Papier. Fakt jedoch ist, dass Edda die wohl bekannteste und gefragteste Hundedame ist, denn sogar die New York Times berichtete über sie. Bleibt bei so viel Presse denn noch Zeit für die wichtigen Dinge im Hundeleben?

 Edda lebte ein glückliches Leben bei ihrer Familie in Ahlen im Münsterland. Auf Grund von hohen Steuerschulden pfändete die Stadt Ahlen die Mopsdame Edda und verkaufte sie im Anschluss über das private Ebay-Konto eines Mitarbeiters. Dies erregte schnell Aufsehen bei anderen Hundehaushalten und sowohl die Pfändung als auch der Verkauf auf Ebay wurden kritisiert. Damit nicht genug: In der Beschreibung wurde das Tier als „kerngesund“ beschrieben und mit einem Preis von 700 Euro an eine Polizistin aus Wülfrath bei Wuppertal verkauft. Edda verlor mit ihrer alten Familie auch ihren Namen und wurde zu Wilma. Kerngesund war Wilma allerdings nicht. Sie hatte starke Augenprobleme und brauchte mehrere, teure Augenoperationen. Diesen Schwindel ließ die neue Besitzerin nicht auf sich ruhen und reichte eine Strafanzeige wegen Betrugs gegen einen städtischen Vollziehungsbeamten ein. Außerdem forderte sie sowohl den Kaufpreis, als auch die Tierarztkosten zurück. Doch der ganze Aufwand der neuen Mopsbesitzerin war wohl umsonst, denn Wilma soll erneut versteigert werden oder sogar zu ihrer alten Familie zurückkehren dürfen. Wozu dann der ganze Tumult? Hergeben möchte die neue Besitzerin ihre Wilma nicht mehr. Sie ist ihr zu sehr ans Herz gewachsen, oder etwa der Ruhm?

 Es kamen sogar Spenden von Fremden ein, die die Arztkosten begleichen sollen. Wilma hat schon richtige Fans. Auch ein Unternehmen aus Großbritannien hat Interesse an dem Hund und stellt sich bereit, alle Arztkosten zu übernehmen. Neben der New York Times berichtet auch die Daily Mail über den ersten gepfändeten Mops. Dass Wilma noch keinen eigenen Instagram-Account hat, ist ein Wunder. 

 Und wer denkt da noch an Wilma und ihre Bedürfnisse? Draußen spielen, Stöckchen holen und tägliche Streicheleinheiten sind, was Wilma braucht. Keine Pressekonferenzen, Anwaltsgespräche und Streitereien. Das Wohl des Tieres sollte hierbei doch im Vordergrund stehen. Mit dem Ruhm kann Wilma wohl am wenigsten anfangen. Es ist doch nur verständlich, dass die Hundedame verwirrt sein muss, bei so viel Unruhe. Dies ist auch Wilmas neuer Besitzerin bewusst und sie stellt klar: „Das Tier ist doch kein Ping Pong Ball!“. Sie verteidigt ihr Haustier und bestätigt, dass Wilma es bei ihr gut hat. Ruhm hin oder her, ihr ist das Wohl des Hundes am wichtigsten und sie wird sich auch weiterhin für dieses einsetzen, sagt sie. Die Zukunft der Mopsdame und ihrer Besitzerin steht jedoch weiterhin in den Sternen. Denn die Klage ist noch nicht durch. Die Hauptsache ist aber, dass Wilma beziehungsweise Edda gesund ist und ein Zuhause hat. Vielleicht meldet sich ja bald der Präsident, um Wilma in das Weiße Haus zu holen.

Von Antonia Schütter
Veröffentlicht am 29.03.2019

Antonia Schütter

  • Über mich
  • Meine Artikel