US-Wahlkampf

Endspurt im Rennen um das Amt des Präsidenten

Am 8. November entscheiden die Amerikaner, wer ins Weiße Haus zieht. Foto: Franziska Oder

Ein Thema, das seit Wochen die Medien dominiert. Aus der einstigen Präsidentschaftswahl wurde ein persönlicher Konflikt. Das Privatleben beider Kandidaten, sowohl von Donald Trump als auch von Hillary Clinton, wurde im Rennen um das Amt des Präsidenten auf den Kopf gestellt und durchleuchtet. Doch wofür stehen Trump und Clinton überhaupt? Ein Blick auf die wirklich wichtigen Themen der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten.

Auf kaum ein Land wird in den kommenden Tagen so geachtet wie auf die USA. Am Dienstag, den 8. November wird der nächste Präsident der Vereiften Staaten gewählt. Kurz vor dem großen Finale tauchen immer wieder neue Umfragewerte auf, die besonders in den vergangenen Tagen auf ein Aufholen des republikanischen Kandidaten Donald Trump verweisen. Doch vor allem in den TV-Duellen wurde nochmals deutlich, dass die politischen Inhalte von dem persönlichen Disput der Kanditen überschattet werden. Die demokratische Spitzenkandidatin Hillary Clinton und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump könnten unterschiedlicher kaum sein. Doch welche politischen Ziele verfolgen beide Kandidaten in diesem Wahlkampf?

Von Staatsschulden und Protektionismus

Anhand der letzten Wahlkampfreden der Kandidaten wird deutlich, dass sie sich einem Punkt einig sind, beide blicken kritisch auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Im Sinne des Protektionismus setzt Trump vor allem auf heimische Arbeitskräfte und will diese gegenüber Einwanderern bevorzugen. Sollten Unternehmen während seiner Amtszeit, Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, plant er davor, Strafzölle zu verhängen. Auch gegen die immer stärker werdende Konkurrenz aus China will er Strafzölle verhängen, da diese Schuld an der unglücklichen Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt sei.

Beide Kandidaten sprechen sich jedoch gegen hohe Staatsschulden aus. Hillary Clinton hingegen verspricht sich durch Investitionen in Forschung, Infrastruktur und besonders in erneuerbare Energien, die Lage auf dem Arbeitsmarkt anzukurbeln. Im Gegensatz zu Trump will sie Einwanderer nicht umgehen, sondern ihnen helfen sich einzubürgern und die Integration zu fördern. So setzt sie sich auch für die Forderung ein, den Mindestlohn von 7,25 auf 15 Dollar zu erhöhen.

Beim Betrachten des Themas Steuern, sticht auch hier ein deutlicher Unterschied hervor.  So appelliert Clinton dafür, Geringverdiener zu entlasten und die staatliche Hilfe für die Mittelschicht zu intensivieren. Dafür setzt sie sich für eine Erhöhung der Steuern zu Lasten der Reichen ein. Besonders auf ihrer Website spricht sich Clinton für eine faire Verteilung der Kosten ein. Donald Trump spricht sich für eine Steuerreform aus. Der amerikanische Unternehmer will Geringverdiener, die unter einem jährlichen Einkommen von 25.000 Euro liegen komplett von den Steuern befreien. Zudem soll die Unternehmenssteuer von 35 auf 15 Prozent und der Spitzensteuersatz von etwa 40 auf 25 Prozent gesenkt werden.

Kritisch gegenüber der derzeitigen Außenpolitik

Sowohl Hillary Clinton als auch Donald Trump haben sich beide kritisch gegenüber der Außenpolitik der gegenwärtigen Regierung geäußert. Doch wo Clinton vor allem den Ukraine-Konflikt kritisiert, tadelt Trump den Iran-Deal, der bereits von Anfang an im republikanischen Lager Besorgnis weckte. Auch das Vorhaben der beiden Kandidaten unterscheidet sich außenpolitisch stark voneinander. Für Donald Trump geht die Sicherheit der USA vor. Dafür spricht er sich für eine Zusammenarbeit mit den Verbündeten wie zum Beispiel Israel und ein positives Verhältnis zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin aus. Clinton hingegen will die Beziehungen zu Europa stärken, um sich somit gegen Russland zu stellen.

Drei Ausnahmen sollen für eine Abtreibung sprechen

Nicht bloß im Hinblick auf die Wirtschaft, Steuern oder die Außenpolitik unterscheiden sich die Richtungen der beiden Kandidaten, auch im Thema Abtreibungen gehen die Meinungen auseinander. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton spricht sich für die Legalisierung von Abtreibungen aus. Trump dagegen will Abtreibungen lediglich erlauben, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist, es sich um eine Vergewaltigung oder einen Fall von Inzest handelt.

Die 58. Präsidentschaftswahl für Amerika

So sehr sich die politischen Richtungen von Hillary Clinton und Donald Trump auch unterscheiden, das Rennen um die Wahl des 45. Präsidenten von Amerika wird von Tag zu Tag immer enger. Am Dienstag, den 8. November wird der neue Präsident der Vereinigten Staaten für die nächsten vier Jahre verlesen, dessen Amtszeit mit dem Einzug in das Weiße Haus am 20. Januar 2017 beginnen wird.

Von Franziska Oder
Veröffentlicht am 07.11.2016